Full text: Die Kesselarmaturen und Schmiervorrichtungen (Heft 82)

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chmiervorrichtungen., 29 
fo ftrömt auch aus dem Oelgefäfse durch die weite Röhre der Dampf ab; da jedoch 
der vor der Mündung der Capillarröhre befindliche früher entweicht, als jener, 
der- über dem Oelfpiegel liegt, fo wird diefer durch den dadurch momentan 
erzeugten ftärkeren Druck auch einen folchen erleiden und durch das Röhrchen 
einige Tropfen herauspreffen, welche dann durch den nachftrömenden Dampf 
in den Cylinder geriffen werden und fein vertheilt die Schieberflächen und 
Kolben ölen. 
Zur Regulirung der auszufliefsenden Oelmenge dient eine in die untere, 
in den Schieberkaftenraum mündende, Oeffnung der weiten Röhre eingefchraubte 
Verjüngungsröhre, welche durch engere oder weitere ausgewechfelt werden kann 
und fo der rafchere oder verzögertere Dampfabflufs aus dem Oelbehälter erzeugt 
werden kann. 
Die Füllung gefchieht durch eine hohle, am unteren Ende in der Längen- 
achfe zur Hälfte abgefchnittene, in den Deckel eingefchraubte kurze Schraube, 
die daher beim Füllen nie ganz herausgedreht zu werden braucht. 
Vor der Capillarröhre befindet fich ein die Unreinigkeiten abhaltendes 
Metallfieb. 
Der ganze Apparat ift aus Metall und durch den aufgefchraubten, abge- 
dichteten Deckel dampfdicht. 
Diefs die urfprüngliche Conftrudtion, welche jedoch in den auf der Aus- 
ftellung vorgeführten Apparaten unter Beibehaltung des Principes mehrfache Ver- 
befferungen erhielt und fo mehreren der urfprünglichen Conftrudtion anhaftenden 
Uebelftänden — wie da find: das fich anfammelnde Condenfations- und mitgeriffene 
Keffelwaffer, das keine Oelfüllung geftattete und das Oel aufserdem durch Ueber- 
fliefsen in die weite Röhre fehr fchnell aus dem Apparate hinaustrieb, dann das 
nur bei kalter Mafchine mögliche Nachfüllen abgeholfen und hiedurch eine 
fehr rationelle Schmiervorrichtung gefchaffen wurde. 
In erfter Linie ift gegen das mitgeriffene Keffelwaffer durch ein am unteren 
Ende der weiten Röhre in diefe felbft ein freies Stegventil eingelegt, welches 
wohl den Dampf durchläfst, das Waffer aber, das in diefer im Verhältniffe zur 
Dampfrohr-Leitung doch fehr dünnen Röhre einen ziemlich continuirlichen 
  
  
Strahl bildet und das Ventil an feinen Sitz treibt — bekanntlich ift die lebendige 
Kraft des Dampfftrahles bedeutend geringer als jene des Wafferftrahles — beim 
Aufhören des Waffermitreifsens fällt das Ventil durch feine eigene Schwere nieder 
und läfst dem Dampf durch feine Seitenftege freie Communication, 
Nebft diefer Einrichtung ift das weite Rohr am oberen Ende ebenfalls mit 
einem Ventil verfehen, deffen Verlängerung die Füllfchraube bildet, die der früher 
befchriebenen ähnlich. Wird diefe gelüftet, alfo Oel gefüllt, fo fchliefst das Ventil 
die Einftrömröhre vom Dampfe ab und es kann diefer blos durch das Capillar- 
röhrchen und auch durch diefes in kaum bemerkbarer Menge durch. Es kann 
dadurch nun ein Nachfüllen auch während des Betriebes bewerkftelligt werden. 
Der viereckige Fülifchraubenkopf (obere Ventilverlängerung) trägt eine 
Kurbel zur leichteren, rafcheren Manipulation. 
Die Apparate für im Freien arbeitende Mafchinen find noch aufserdem mit 
einem Metallmantel mit eingefchloffener Luftfchichte, der befferen Wärmehaltung 
wegen, verfehen. 
Der Profpedt fagte uns, es feien 8000 Stück folcher Apparate in Ver 
wendung. 
Nachftehende Figur zeigt den Zabel’fchen felbftthätigen Schmierapparat, 
von der Firma Raven & Zabel in Quedlinburg in der deutfchen Abtheilung 
ausgeftellt. 
Bei offenem Abfchlufshahne dringt der Dampf durch das weite Einftröm- 
rohr in die Dofe, biegt dann feitlich in die zweite nach abwärts reichende dün- 
nere Röhre, welche fich in einer an dem erfteren Rohre befeftigten Hülfe drehen 
läfst und auf diefe Art die Mündung zu erweitern oder zu verengern ermöglicht. Aus 
BE en > a N cn 
 
	        
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