Schmiervorrichtungen. 3:
ch Auch diefer Apparat hat keine Wafferabhaltungs- Vorrichtung, überhaupt
ge bafs aufser den eben erwähnten Theilen keinen anderen.
Jedenfalls der einfachfte Apparat diefes Syftems.
Die in der öfterreichifchen Abtheilung ausgeftellte A. Gebauer’fche
Schmiervafe ift gleichfalls den Zabel-Schauwecker’fchen Principien unterworfen.
Die Dampfeinftrömungsröhre derfelben ift unten enger, erweitert fich nach oben
und ift durch eine Schraube vollkommen gefchloffen. In der Mitte des erwei-
terten Rohrtheiles finden wir das Capillarrörchen. welches in ein zweites, dün-
Te; neres, mit der Dampfeinftrömungsröhre paralleles Rohr mündet; diefes, bis nahe
u an den Boden des Oelgefäfses reichend, ‚erjüngt fich gegen abwärts und kann,
S durch eine fehr fpitze glatte Nadel noch mehr verengt, regulirt werden. Diefe
Nadel endet nach aufwärts in eine Schraube, deren Kopf eine Theilung zur
genaueren Juftirung enthält.
Ein nennenswerther Unterfchied gegenüber den anderen Apparaten diefes
o-
Syftemes befteht darin, dafs der Dampf fowohl beim Eintritt als auch beim Aus-
tritt die Capillarröhre, die regulirbare dünne fenkrechte Röhre und das Oel
felbft paffiren mufs; ein Uebelftand, welcher jedenfalls zu Gunften der früher
:rwähnten fpricht.
Gegen das Anfammeln des Condenfationswaffers ift ebenfalls nicht gelorgt.
Der Verfchlufs und die Füllung werden durch eine mit Blei abgedichtete
Deckelfchraube bewerkttelligt.
Von jenen Schmierbüchfen, welche das bei den bisher erwähnten fo nach-
s° theilige Condensationswaffer zum Zwecke des continuirlichen Oelabgebens nutzbar
machen, ift in erfter Reihe der in der franzöfifchen Abtheilung ausgeftellt gewe-
fene und an fehr vielen dortigen Mafchinen angewendete automatifche Conden-
fations-Schmierapparat von M.J. Bouillon in
Lyon, welcher dort eine im grofsen Mafsftabe
eingerichtete Fabrik zur fpeciellen Erzeugung die-
fer Handelsartikel befitzt; daher wohl die fo auf-
fallend grofse Anzahl diefer in Frankreich in
Verwendung ftehenden Apparate.
Obwohl Schäffer-Budenberg in Magdeburg
bereits feit geraumer Zeit eben folche Apparate
erzeugt und felbft einen folchen unter der Benen-
nung „Schmierhahn nach Jacobi“ in feiner Aus-
ftellungsgruppe hatte, find diefe am deutfch-öfter-
reichifchen Markte bedeutend fpärlicher anzu-
treffen.
Nebenftehende Figur zeigteinen Bouillon-
fchen Apparat mittlerer Sorte im Verticalfchnitte
SIR,
‚ in Viertel natürlicher Gröfse.
‚ Die Handhabung und Wirkung ift folgende:
Nachdem der Oelbehälter durch das Abfperren
des unteren Hahnes vom Dampfe abgefchloffen,
AN
wird der obere geöffnet und die Büchfe mit Oel
gefüllt; ift diefer nun gefchloffen und der untere
Hahn geöffnet, fo tritt der Dampfdurch die durch
das Oel gehende, mit zwei gegenüberliegenden
Seitenöffnungen verfehene Röhre ein und con-
denfirt fich, das hiedurch entftandene niederfin-
kende Waffer hebt den Oelfpiegel und läfst ihn
durch die Seitenöffnungen in die Röhre fallen ;
der nicht condenfirte Dampf ftrömt dann beim
nächften Spannungswechfel durch das oben offene
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