Full text: Die Kesselarmaturen und Schmiervorrichtungen (Heft 82)

   
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32 Victor Novelly. 
Rohr in den Schieberkaften oder Cylinder der Mafchine zurück und reifst fo 
das ausgetretene Oel mit fich. 
Zum Ablaffen des Condensationaswaffers beim Neufüllen ift feitlich am 
Boden des Gefäfses ein Hahn angebracht. 
Der ganze Apparat ift aus fehr dünnem Metall gearbeitet, um möglichft 
rafch abzukühlen. 
Um den Dampfraum (Condenfationsfläche) über dem Oelfpiegel nach 
Bedarf vergröfsern oder vermindern zu können, ift das Einftrömrohr am unteren 
Ende tiefer oder höher zu fchrauben und mittelft der Mutter arretirbar. 
in grofser Vortheil, der diefem und ähnlichen Principien unterleg 
Apparate eigen ift, ift der, dafs das beim Anlaffen der Mafchine fo nothwendige 
ftärkere Schmieren in vorzüglicher Weife bewerktftelligt wird, indem fich, fo 
lange der Oelbehälter noch kalt ift, der gröfste Theil des einftrömenden Dam- 
pfes condenfirt und demzufolge mehr Oel in das Rohr abführt, als diefs beim 
bereitserwärmten Apparate gefehehen kann, wo auch oft der Fall eintreten kann, 
dafs abfolut keine Condenfation des Dampfes ftattfindet.* 
Durch das Oeffnen des Seitenhahnes kann man fich davon überzeugen, ob 
der Apparat in richtiger Function ift. 
Adolf Sehwartz in Berlin hatte eine ganz ähnliche Schmierdofe in der 
deutfchen Abtheilung ausgeftellt; diefe hatte ftatt der an dem Einftrömrohr an- 
gebrachten Regulirfchraube ein Schraubenventil feitlich aus der Büchfe ragend, 
welches einen zum Einftrömrohr führenden Seitencanal mehr oder weniger ab- 
fperren kann, fo den Dampfeintritt regulirend. Die Hauptröhre ift fix und kann 
die Condenfirfläche über dem Oelfpiegel nicht geändert werden. 
Zum Abführen des Condenfationswaffers hatte Schwartz ebenfalls ein 
Schraubenventil. Das erftere Ventil dient zugleich zur gänzlichen Abfperrung 
des Dampfes; zum Füllen blos der eingefchraubte Deckel. 
Diefer Apparat fieht bedeutend gefälliger aus, als der mit den drei Hä 
nen verfehene Bouillon’fche. Nur glauben wir, dafs das Vergröfsern oder Ver- 
mindern der Condenfirfläche zum Zwecke der Oelabflufsregulirung vortheilhafter 
fei, als die Regulirung der Dampfeinftrömmenge zum gleichenZwecke. Dagegen 
ift die Anwendung von Ventilen ftatt Hähnen befler, da bekanntlich die Hähne 
fehr bald von dem fehr felten fäurefreien Oelangegriffen werden und ihre bedingte 
Dichtheit verlieren. Dafür aber verlangen Ventile zu ihrer Führung eine Com- 
plicirung der Canäle, die jedoch den Vortheil des fteten Dichtfeins aufwiegt. 
  
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Die Conftrudion des bereits ziemlich verbreiteten Wilfon’fchen Schmier- 
hahnes it nebenftehend — von mehreren amerikanifchen, englifchen und deut- 
: z o©- 
fchen Keffel- und Mafchinenarmaturen-Fabriken ausgeftellt — im Schnitte in 
einem Viertel Naturgröfse (gröfstes in der deutfchen Abtheilung ausgeftelltes 
Modell) dargettellt. 
Das Gefäfs zur Oelaufnahme ift cylindrifch und durch einen in dem oberen 
Theile des Gefäfses eingefchliffenen flachen Metallconus mittelft eines mit umleg- 
barer Flügelfchraube fehr feft anziehbaren Bügels niedergedrückt, dampfdicht 
abgefchloffen. 
In dem Oelbehälter befindet fich ein hohler Hahnbolzen, in deffen äufserem 
Gehäufe nach oben drei ungleich lange dünne Röhren ftehen. Nach abwärts 
führt von demfelben Gehäufe aus nur eine Röhre, welche am Ende durch eine 
eingelegte fiebartig durchbrochene Erweiterung abgefchloffen ift. 
Der Hahnbolzen hat derartig angelegte Querbohrungen, dafs man jedes 
der oberen drei Rohre einzeln mit dem unteren, indas Dampfleitungsrohr hinein- 
* Oft wird dann der untere Hahn auf einige Minuten abgeiperrt und nachdem das 
Gefäfs genügend abgekühlt ift, wieder geöffnet. (In diefem Falle haben wir dann die periodifche 
Wirkung eines gewöhnlichen Schmierhahnes vor uns. 
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
   
  
   
  
  
   
	        
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