Full text: Spritzen und Pumpen (Heft 80)

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10 Peter Zwiauer. 
Die gröfseren Gattungen find fundirt wie die meiften übrigen Pumpen, 
nämlich jeder der beiden Cylinder ift für fich auf einen Stein geftellt und fett- 
gefchraubt. — Die fixe Verbindung beider ift durch das oben befprochene Deckel 
ftück hergeftellt, welches auch die genaue Stellung der beiden Cylinder in einer 
Achfe ermöglicht. — Uebrigens ift diefs nicht die einzige Anordnung; für Berg- 
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werks- oder Wafferhaltungs-Zwecke wurde diefe Pumpe in grofsartigen Dimen- 
fionen hergeftellt und damit die Undichtheit des Pumpenkolbens fich nicht dem 
Auge entziehe, gab man den Vortheil des geringen Raumbedarfes auf, und ftellte 
zwei Waffercylinder mit Plungerkolben fymmetrifch vom Dampfceylinder vorne 
und hinten auf. 
Für folche Anordnung gibt man, wie felbftredend, geringere Tourenzahlen, 
aber grofse Hübe. 
Eine ausgeführte Pumpe hatte einen Dampfcylinder-Durchmeffer von 
32 Zoll englifch = 800 Millimeter, einen Pumpencylinder-Durchmeffer von 10 
Zoll englifch — 263 Millimeter und einen Hub von 6 Schuh englifch = 825 Milli- 
meter. Die Pumpe war beftimmt, 22'500 Gallons pro Stunde —= 102,150 Liter zu 
fchaffen. Diefs entfpricht einer Anzahl von 9 bis ıı Hüben pro Minute und 
alfa einer Kolbengefchwindigkeit von 550 bis 660 Millimeter, das ift 2ı bis 
25 Zoll pro Secunde. 
Diefe Pumpe, welche alfo ganz bedeutende Dimenfionen erhielt, fteht auf 
einem gufseifernen hohlen Rahmen, auf welchen beide Cylinder für fich ange- 
fchraubt find. Unter einander find diefelben durch ftarke fchmiedeeiferne Zug- 
ftangen verbunden, welche die in der Achfe der Cylinder auftretenden Kräfte 
aufheben. — Dasfeibe Princip wurde auch für Prefspumpen bei hydraulifchen 
Preffen angewendet und werden dann zwei kleine hydraulifche Plungercylinder 
vor und hinter dem mächtig grofsen Dampfeylinder angeordnet. 
Die Cameron’fche Pumpe wird felbftverffändlich noch in vielen anderen 
Modificationen auf ihrem Untergeftelle befeftigt. Als locomobile Mafchine ward 
fie mit einem Field’fchen Keffel zugleich auf eine eiferne Geftellplatte gefchraubt. 
Dann hat der Dampfcylinder zwei Füfse, der Pumpencylinder.it mit einer Nafe 
noch an der Kante der Gettellplatte feftgefetzt. 
Der Pumpencylinder hat an feinen beiden Enden die Ventilköpfe 
angegoffen; die Ventile find aus Leder, mit Schmiedeeifen armirt für Förde- 
rung von kaltem Waffer. Für warme Flüffigkeiten oder folche, welche die 
Lederklappen zerftören, werden Metallventile verwendet. Der Windkeffel ift in 
der Mitte des Pumpencylinders über denfelben geftellt, eine Anordnung, welche 
nicht mehr ganz ihren Zweck erfüllt. Soll der Windkeffel ordentlich wirken, fo 
mufs das elaftifche Luftpolfter (als folches ift derfelbe aufzufaffen) gerade über 
dem Druckventileliegen Sindalfo bei einer doppeltwirkenden Pumpe zwei Druck- 
ventile, fo follen auch zwei Druckwindkeffel, aber geradevertical über den Ventilen 
angebracht werden. Dann werden fie ihren Zweck, nämlich den eines elaftifchen 
Puffers, einer Befchwerung des Druckventiles erfüllen. Steht der Windkeffel von 
beiden vorliegenden Pumpen in der Mitte zwifchen den beiden Ventilköpfen fo 
hat keines derfelben den erwähnten Vortheil. Obgleich das Waffer den Druck 
überallhin gleich fortpflanzt, fo ift doch die Wirkung nicht diefelbe. Bei gröfseren 
Pumpen würde es fich nach der Meinung des Berichterftatters empfehlen, über 
den Druckventilen kleine Windkeffel anzubringen, da der eigentliche Windkeffel 
als Druckregulator dient und nicht fenkrecht über den Ventilen angebracht 
werden kann. 
Das fchon befprochene Verbindungsftück hat in der Ausführung von 
Whitley Partners die Form eines halben cylindrifchen Rohres, welches durch 
einen horizontalen Schnitt durch die Achfe erzeugt wurde, damit die beiden Stopf- 
büchfen, übrigens mit achteckiger Mutter nachzufpannen, leichter zugänglich find. 
Zwifchen den Cylindern ift nur fo viel Raum, als nothwendig ift, um eine 
der beiden Stopfbüchfen ganz zu öffnen und eine neue Packung einzulegen Die 
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