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Spritzen und Pumpen. 19
Die in der Fabrik des Herrn Alexander Friedmann aufgeftellte Pumpe
diefer Conftrudtion hat einen aufserordentlich ruhigen Gang, geht fehr ficher und
diefs empfiehlt diefelbe für die Anwendung als Schiffsleckpumpe. Durch die ver-
ticale Aufftellung der Pumpe ift die Befeftigung an den Spanten fehr erleichtert
und foll diefelbe wirklich fchon von den meiften Marinen als Schiffsleckpumpe
angenommen fein.
Der Pumpencylinder ift nach den rationellften Principien conftruirt. Die
Pumpe hat einen gufseifernen Kolben mit drei felbftfedernden Ringen. Die
Ventile find leicht zugänglich, und es liegen die Saug- und Druckventile für
ie eine Kolbenfeite vertical übereinander. Gerade über den zwei Druckven-
tilen, welche in einer Horizontalebene in der unteren Hälfte des Pumpencylin-
ders liegen, find zwei Windkeffel angebracht. Die Uebergänge aus dem runden
Querfchnitte der Rohrleitungen in die rechteckigen der. Canäle find fehr forg-
fältig ausgeführt. Bei der hier gezeichneten Pumpe find die beiden Cylinder
wie bei Cameron’s Originalconftruction durch ein Cylinderdeckel-Verbindungs-
ftück gegen einander fixirt; doch ift es ein unbeftreitbarer Vortheil der verticalen
Aufftellung, dafs man diefelben auch auseinander rückenkann, wie es eben der
fpecielle Zweck, für den die Pumpe beftimmt ift, verlangt.
Der Schieberkaften ift wie bei Cameron’s Conftrudtion auf den Cylinder
gefchraubt und liegt das Schiebergeficht mit- den Schieberkaftenflanfchen in
einer Ebene. Diefs bietet für die Bearbeitung den Vortheil, dafs man das Ganze
in einem Striche durchhobeln kann.. Die Stopfbüchfen und fonftigen Theile fowie
die Vorrichtung zur Bewegung des Schiebens von Hand find genau nach der
Originalconftrudtion gebildet. Der Pumpencylinder hat unten noch zwei Fülse,
obgleich die Befeftigung der Pumpe in der Regel, durch die feitlichen Flanfchen,
welche an beide Cylinder angegoffen find, gefchicht.
Die Pumpe hat noch den Vortheil, dafs man fie aufserordentlich leicht
demontiren kann. Durch Abheben der oberen Cylinderdeckel kann man zu den
beiden Kolben gelangen.
Bei der verticalen Anordnung hat man den Vortheil, dafs die bewegten
Theile fich gleichmäfsig abnützen, denn wenn bei den horizontalen Pumpen das
Gewicht der bewegten Theile (Kolben, Kolbenftange etc.) noch fo gering ift, fo
wird eine ungleiche Abnützung an den unteren Cylinderhälften eintreten, welche
fchliefslich das Auswechfeln der Brillen und das Nachdrehen der Cylinder für
einen dichten Schlufs der Kolben nothwendig machen wird.
Unter den englifchen Austtellern fanden wir dieFirma Me. Nicol, welche
drei „Excelfiorpumpen“ brachte, von denen eine gewöhnlich in Thätigkeit war.
Die Pumpen haben im Aeufseren grofse Aehnlichkeit mit den Pumpen von
Whitley Partners oder Tangye Brothers Specialpumpe. Auch bei der Excelfior-
pumpe dient ein Steuerkolben zur Bewegung des Schiebers. Sie unterfcheidet
fich nur durch den Mangel der kleinen Endventile, welche hier durch ein Syftem
von Dampfcanälen erfeizt werden, welche im Princip dasfelbe bezwecken, was
die kleinen Ventile follten: der Dampf hinter dem Steuerkolben konnte in den
Dampfcylinder entweichen, und zwar auf die Seite, auf welcher gerade Aus-
ftrömung ift; alfo kann der Dampfaufder anderen Steuerkolben-Seite den Schieber
bewegen, und alfo umfteuern.
Die Idee, fowie die Ausführung derfelben ift fehr fchön und die Arbeit
an den Pumpen fehr exadt. Der Gang der Pumpe war fehr ruhig; fie arbeitete
allerdings mit fehr geringem Drucke.
Die Pumpe von Maxwell & Cope.
Die Pumpe, welche Hayward Tyler & Comp. nach dem Patente von
Maxwell & Cope. ausgeftellt haben, hat die Schwierigkeit, eine corredte Steuerung
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