Spritzen und Pumpen. al
Die Prunier’fche Pumpe.
Als die neueften und wichtig-
ften find wohl die beiden Pumpen
fürNiederdruckleitungen zu nennen,
welche PrunierinLyonausgeftellt
hatte. Die Pumpen ftanden an dem
öftlichen Ende der Mafchinenhalle
in einem eigenen Gebäude, welches
zugleich das franzöfifche Keffelhaus
bildete, und verforgte die Speifung
desNiederdruck-Refervoirs, welches
in nächfter Nähe ftand.
Auf einem thurmartigen, oben
fich verjüngenden Gerüfte, welches
fich auf ein Steinfundament ftützte,
lagerte die Kurbelwelle mit zwei
Schwungrädern. DerBrunnenfchacht
waraus einem gufseifernen Rohre ge-
bildet und mit dem Mafchinengerüfte
feft verbunden. Der Dampfeylinder,
fowie ein Querhaupt befinden fich
in der unteren Hälfte derSäule; ein
anderes Querhaupt über dem Cy-
linder führt die Triebftange.
In demfelben fteckte ein zwei-
tes, unten offenes Rohr, der Pum-
pencylinder. Die Urfache nun, warum
der Brunnenfchacht durch diefes
Rohr erfetzt it und der Pumpen-
cylinder alfo ganz im Waffer fteht,
geht klar aus der Befchreibung von
Herrn Prunier hervor. Er betrachtet
nämlich das Sauggebiet der Pumpe
als einen Kegel, deffen Spitze eben
das untere Ende des Brunnen-
fchachtes, deffen Bafıs durch einen
Kreis auf der Oberfläche der waffer-
führenden Schichte gebildet wird.
Mehr wird fich die Wirkungsfphäre
der Pumpe einer Kugel nähern,
deren Centrum das offene Ende des
Brunnenfchachtes ift, Selbftverftänd-
lich legt der Ingenieur diefe Kegei-
fpitze möglichft tief in die waffer-
führende Schichte und gewinnt hie-
durch ftets Waffer von gleicher Tem-
peratur,welches weiters keine fchäd-
lichen oder unfchädlichen Subftan-
zen enthält, als diejenigen, welche
das Grundwaffer jener Schichte eben
führt. Dadurch nun, dafs die Pumpe
in jenem Schachte arbeitet, der mit
feinem unteren Ende in die Waffer-
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