Spritzen und Pumpen. 47
wiederholt. Es wird dann das zweite Zwischenrohr zum selben Zwecke benützt,
gegenüber dem erften, wie diefes gegenüber der Dampfdüfe. Schliefslich ift noch
das Condenfationskamin, welcher dann die Propulfion des Strahles vollzieht. Fried-
mann verfieht das erfte Zwifchenrohr bei grofsen Injedtoren mit fchraubenförmigen
Zügen, durch welche er eine genaue centrale Richtung des Strahles erlangen will.
In bisher unbekannten Dimenfionen führt Friedmann den Injector als Schiffs-
leckpumpe aus, mit vielen (bis 7) Zwifchenröhren. Die Wirkungsweife ift die-
felbe, wie bei der Keflelfpeife und Refervoirinjedtoren; nur leuchtet hier die Noth-
wendigkeit der Zwifchenröhren mehr ein. Die Apparate find bis zu 10.000 Cubik.
fufs Leiftung per Stunde und per Atmofphäre Dampfdruck conftruirt. In dem
Wafferabflufsrohr ift bei folchen Apparaten in der Regel ein Ventil oder eine
Klappe eingefchaltet, welches man leicht von Hand fchliefsen kann, um den
Dampf zurückzufchlagen, fo dafs er durch das Saugfieb austreten mufs und diefes
gründlich vor dem Verftopfen bewahrt, welches der gefährlichfte Umftand bei
Schiffsleckpumpen ift. Häufige Anwendung findet der Friedmann’fche Injector
zum Ausfchöpfen von Brunnen, Baugruben etc., nur mufs er dann ftets unter das
Wafferniveau gelegt werden. Er ift dann ebenfalls mit einem Saugfieb und mit
der erwähnten Vorrichtung zum Reinigen desfelben verfehen.
Der Haswell’fche Injector ift eine etwas veränderte Art des Sellers’fchen.
Die Dampfnadel ift beweglich und öffnet die Düfe mehr oder weniger weit.
Ein Zwifchenrohr ift nicht vorhanden und bemerkenswerth mögen nur die in das
Condenfationskamin gehauenen Nuthen fein, welche fowohl als Ringe, als auch
der Länge nachbis ungefähr in die Hälfte des Kamins reichen. Durch die Nuthen
beabfichtigt der Conftrudteur eine vollständigere Mifchung von Dampf und
Waffer zu erlangen; jedenfalls aber wird die Anordnung nicht unbedeutende
Verlufte durch Reibungswiderftände verurfachen. Das Condenfationskamin ift
auch hier aus einem Stücke mit der Fangdüfe, und der Ueberfprungraum fteht mit
dem Saugraume in keiner Verbindung. Der Injedtor faugt auch und kann auf der
Plattform der Locomotiven angebracht werden.
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Blancke’s Injectoren find gleich den Haswell’fchen Variationen über den
Seller'fchen. Auch fie haben eine Dampfnadel, welche den Dampfftrahl als Ring
formt, um dadurch eine beffere Vereinigung mit dem Waffer zu erzielen. Der
Blancke’fche faugende Injector unterfcheidet fich von dem vorher befproche-
nen dadurch, dafs eine zweite Wafferaufnahme vom Ueberfprungraume beabfichtigt,
wefshalb in dem Schlabberrohr noch ein Saugventil angebracht ift ; der nicht fau-
gende Injector ift dem Schau’fchen nachgebildet. Doch haben auch fie, wie die
faugenden eine zweite, ja fogar eine dritte Wafferaufnahme. Die zweite findet
nicht im Ueberfprungraume flatt, fondern es ift das Condenfationskamin von zwei
Reihen kleiner Löcher durchbrochen, noch bevor der Saugraum abgefchloffen
ist; die Conftrudtion läuft im Wefentlichen auf das Friedmann’fche Zwifchenrohr
hinaus. Im Schlabberrohrftutzen ift ein Saugventil angebracht, durch welches die
dritte Wafferaufnahme ftattfinden foll. Das Rohr von dem Stutzen foll in einem
Wafferbehälter münden und Waffer bis zu bo Grad Cels. aufnehmen können.
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