18 Johann Stingl.
kleiner; allein trotzdem haben diefelben den grofsen Uebelftand, dafs ihre An-
fchaffung theuer, dafs man ferner eines Motors zum Betriebe der Luftpumpen
benöthigt und dafs ihre ganze Einrichtung für kleinere Abdampfungen viel zu
fcomplieirt ft.
Auf der Ausftellung war ein derartiger Apparat durch die Firma Bitter
in Bielefeld ausgeftellt, der, was Nettigkeit und Präcifion in der Arbeit
betrifft, muftergiltig war.
Die früher erwähnte Firma F. Wolf & Söhne kam nun auf die glück-
liche Idee, die Bunfen-Sprengel’fche Luftpumpe zur Erzeugung des Vacuum
bei derlei Abdampfapparaten zu verwerthen. Diefe Firma hatte einen Apparat
nach diefem Syfteme ausgeftellt, deffen Abdampffchale 200 Liter Faffungsraum
hatte und der fich vollkommen bewährte. Die Firma F. Wolf & Söhne änderte
die Waffer-Luftpumpe in der Art ab, dafs der Wafferftrahl durch eine enge Röhre
nach Art des Giffard-Apparates in dieFallröhre gelangt und fenkrecht darauf in das
weitere Luftrohr mündet, aus welchem durch das fallende Waffer die Luft ange-
faugt wird. An diefem Luftrohre‘wurde ein nach aufwärts fich öffnendes Ventil
angebracht in der Art, dafs die Luft durch die Röhre ungehindert pafhırt, aber,
fobald Waffer in die Luft-Zuführungsröhre gelangt, das Ventil fich fchliefst. An
diefer Pumpe ift ein Queckfilbermanometer angebracht, welches neben der
Verdünnung auch die Temperatur anzeigt, welche bei diefer Verdünnung im
Abdampfraume herrfcht.
Fig. 3 zeigt die nähere Einrichtung diefer Pumpe,
a das Rohr für das einftrömende Waffer mit dem Hahne 7%,
der den Wafferzuflufs genau zu reguliren geftattet, 5 das
Luftrohr, welches durch einen ftarken Gummifchlauch mit
der Abdampffchale in der gehörigen Weife verbunden itt,
Fig. 3.
& c die Fallröhre, die bei 8 Millimeter lichter Weite bei
& 3 Meter Länge eine Luftleere von 130 Millimeter gibt
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= I 8. bei einem Barometerftande von 750 Millimeter.
all: 13 Die genannte Firma gibt ferner an, dafs bei einer
N 35. 3774 5% = na Zn 5 5 u
= | S 22] 2 eu Fallröhrenhöhe von 14 Meter und 8 Millimeter lichter Weite
= Ä an ein Gefäfs von ıo Liter Inhalt innerhalb ıo Minuten bis
6 10 17° > . .
| S in 573 Millimeter luftleer gemacht wurde und hiebei blos
ss 200, >= ıo Liter Waffer die Fallröhre pafliren.
|| 8 E a
= || % 7 Der Abdampfapparat felbft hat folgende Einrichtung,
un N Mn . . . Ta 1 . of,
5 IS 16 wobei wir drei Fälle unterfcheiden müffen: ı. Ift der Ab-
3| S 9515. 16a dampfapparat nahe beider Luftpumpe, fo dafs
=> S — en . T : E Er B . . .
=z|lS He | ein Verbindungsfchlauch von 2 Fufs Länge hinreicht, fo ift
=| S ES dieAbdampfvorrichtung folgendermafsen eingerichtet. (Frg.4.)
e: | R 2 >_ > A Oo o
= | Sa Als Auf den gut abgefchliffenen Rand einer Abdampffchale A
3 ı m (ftarke Kupferfchale, verzinnte Kupferfchale oder Glasfchale)
al von runder oder elliptifcher unterer Wölbung wird ein
en dicker Kautfchukring Z genau aufgepafst und auf denfelben
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