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waffer durchfehnittlich mit 22 Grad Celfius abfliefst; es darf die Temperatur von
30 Grad Celfius nie erreichen, da fonft in Folge ungenügender Condenaken des
Ammoniaks der Druck im Keffel weit über 10 Atmof 'phären fteigen würde
Was nun die Frage betreffs des Nutzeffectes der Srihlutrliche 1 Ra ak-
Eismafchinen anbetrifft, fo liegt darüber eine intereffante Arbeit von HI ’rofeffor
Pouillet* vor. Diefelbe |;
(st ich kurz in Folgendem refumiren:
ı Kilogramm Waffer von gewöhnlicher Temperatur (ro bis 14 wo Celfius e
mufs 100 Calorien verlieren (Bruhn nimmt 100 Calorien auf !/, Kilo Walffer an), )
um fich in Eis zu verwandeln. Pouillet macht hier darauf aufmerk % ım, dafs man
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bei der Feftfetzung der Leiftung einer Eismafchine nach der Anzahl ae ftündlic
einem Körper entzogenen Caloriennicht dieIntenfität dererzeugten Kälte über-
fehen darf, indem es nämlich durchaus nicht gleichbedeutend ift, ob ein Körper
von Io Grad auf o Grad, alfo um ıo Grad Celfius oder von — 20 auf — 30 Grad f
Celfius, alfo wieder um ıo Grad Celfius abgekühlt werde. Es gehört mithin zur
Schätzung der Leiftung einer Eismafchine fowohl die Angabe der flündlich ent- |
zogenen Calorien, als auch die Kenntnifs der Temperaturgrenzeı
zwifchen welchen die Abkühlung ftattfindet.
Auf diefes Moment legte Bruhn *# in feiner Arbeit über die Maximal-
leiftung einer Windhaufen’fchen Luft-Eismafchine keinen Werth und doch
auch hier das von Pouillet angegebene Moment betreffs der Intenfität der erze
ten Kälte; wie auch C. Lin de : in einer intereffanten Arbeit gegen Bru
treffend durch das Gleichnifs darthut:
„So wenig die Frage beantwortbar ift, welches Gewicht durch eine gegebene
Arbeitsgröfse gehoben werden könne, wenn die Förderhöhe nicht angegeben itt,
ebenfo entfchieden läfst fich die angeführte Frage (wie viel Kälte kann durch eir
gegebene mechanifche Arbeitsgröfse im Maximum erzeugt werden?) nicht beant-
worten, ohne dafs die T’empe sraturhöhen gegeben find, De welchen das Wärme-
gewicht dem abzukühlenden Körper entzogen werden foll ;
Nehmen wir nun mit Pouillet eine Leiftung der ih smafchine
von 100.000 Calorien in der Stunde an, fo müffen im Gefrierer.der Eismafchine
200 Kilogramme Ammoniak in der Stunde verdampfen, da die latente Wärme des
Ammoniak nachFavreund Silbermann 500 C Calorien beträgt. Da nun diefelbe
Menge Ammoniak in d lerfelben Zeit im Condenfatoı und diefelbe
Menge im Abforptionsgefäfse von der erfchöpften und abgekühlten Keffel-
Nüffgkeit abforbirt werden mufs, welche beide Vorgänge offenbar unter Wärme-
abgabe, und zwar in jedem Falle 100.000 Calorien fattfinden, fo mufs diefes
Wärmequantum von 200.000 Calorien durch Kühlwaffer aus jedem der erwähnten
a der Eismafchine entzogen werden. Nehmen wir nun an, das Kühlwaffer be-
fäfse eine Temperatur von 120 Celfius und es dürfte nur um 10%Celfius feine Ten
erhöht werden, fo erhellt, dafs man ftündlich bei der angenommene
Leiftung der Mafchine 20.000 Kilogramm Kühlwaffer benöthigt, wovon 10.000
Kilo auf den Kühler und 10.000 Kilo auf die Abforptionsv afe kommen.
Der Brennmaterial-Verbrauch mufs mithin auch in der Stunde 100.000 Calo-
rien äquivalent fein, abgefehen von anderweitigen Verluften an Wärme.
Der Keffel und der Gefrierer entziehen mithin Wärme; der Keffel dem
3rennmateriale (dem Ofen), der Gefrierer der umgebenden Sal Telöfung, da beide
durch Verdampfung wirken; hinge yaen wird im Condenfator und im Abforbirer
Wärme frei, da beide au f das Gas verdichtend wirken, und diefe W
eng eggefchafft werden.
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urn?
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rme mufs durch
* Bulletin de la Societe d’Encouragement: Jänner 1863, Seite 32 und Dingler’s polyt. ®
Journal Band, 168 Seite 171.
vr Dingle r’s polytechnifches Journal CXCVII, Seite 20; Wagner’s Jahresbericht 1870,
r L x r’o
latt 1870, pag. 207, 321 und 363; Wagners
Baierifches Induftrie- und Gewerbeb
Jahresbericht 1870, Seite
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