Full text: Apparate der chemischen Grossindustrie (Heft 81)

Eismafchinen, Dr 
  
-h den Angaben Davy’s und Carre@’s abforbirt ı Kilo erfchö ptter 
und gekühlter Keffellüffigkeit, wie felbe in dem Abforptionsgfäfse ankommt, 
50 Gramme Ammoniak und wird hiedurch wieder zu einer ftarken tauglichen Am- 
niaklöfung, die zum Keffel zurückgelan; gt. Danunin unferem Falle ftündlich 200 
Kilo Ammoniakc dampf im Eiserzeuger (G eh erer) entftehen, welche durch Abforp- 
tion weggelchafft werden müffen, fo benöthigt man hiezu 200000),, — 4000 Kilogramm 
erfchöpfter Keffelflüffigkeit, die von 130 Grad Celfius (Keffeltemperatur) zuvor 
auf 20. bis 25 Grad a abgel kühlt werden Eu - 
Fiedurch entftehen mithin 4200 Kilosramm Ammoniaklöfung. Soll nun 
efes Gewicht Flüffigke i in den Keffel, der 10 Atmofphären oder 100 Kilogramm- 
Te 
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Meter Spannung befitzt, geprefst werden, ift hiezu ein Kraftaufwand von 
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3x 
0.000 Kilogramm-Meter oder etwa zwei Pferdekräfte nöthig, die günftigften 
  
     
Vorausfetzungen angenommen. 
Aus diefer Dart ftellung erfieht man, dafs die Leiftungsfähigkeit einer der- 
en Mafchine von der Menge der im Eiserzeuger verdampfenden Ammoniak- 
Ggkeit abhängt. Diefe aber ift bedingt durch die rafchere oder langfamere 
'ption des verdampften Ammoniak in dem Abforptionsgefäfse. Alles, was 
diefe Abforption erhöht, begü nttigt die Leiftungsfähigkeit der Mafchine 
eeignetften für die Abforption wären die Beiden Supäneen Waffer und 
\mmoniakgas, wenn erfteres ammoniak- und letzteres waflerfrei wäre. Das ift 
aber | bei dr gew Öhnlichen Carre’ fchen Eismafchine nicht der Fall; denn nach den 
Angaben Reece’s a die in den Gefrierer gelangende Flüffgkeit aus 25 Percent 
W Vaffer und 75 Percent Ammoniak beftehen. 
Um nun diefen ei inen Uebelftand zu beheben, conftruirten Reece* und 
Mont & Nicolle*#* Ammoniak- Eismafchinen und liefsen fich diefelben 
patentiren, 
DieMafchineReece’s willden erwähnten Zweckin der Art erreichen, dafs 
man in den Keffel eine verdünnte Ammoniaklöfung bringt und diefelbe unter 
einem Drucke von 10 Atmofphären verdampft, während man eine kalte concen- 
irte Ammoniaklöfung über viele in einem hohen fchmalen Cylinder fenkrecht 
über einander ftehende Schalen den es Dämpfen entgegenfliefsen läfst. 
H liedurch wird das Ammoniakgas frei, während der Wafferda ampf zum gröfsten 
eile condenfirt wird. Diefer Apparat wird daher Analyfator genannt. Die 
oc mit Wafferdampf gemengten Ammoniakdämpfe gelangen hieraus in ein 
enk recht : ftehendes Röhr enfyftem, das gekühlt wird; hiedurch wird der Reft des 
Wafferdampfes condenfirt und fliefst in den Keffel zurück. Diefer Theil: des 
e parates heifst Rectificator. Das Ammoniakgas wird hierauf condenfirt, 
erda mpft, wieder abforbirt und 
I Löfun ng in den Analyfator. 
Nach Reece kann man mit einer Tonne Steinkohle 5 bis 8 Tonnen 
Ammoniak überdeftilliren und flüffg machen. Mittelft einer Tonne wafferfreien 
Nüffigen Ammoniaks kann man vier Tonnen Eis aus Waffer von 26°/, Grad Celfius 
bereiten. 
Mont & Nicolle erzeugen mittelft einer Pumpe imEiserzeuger eine 
Luftverdünnung, inFolge Uent aus einer auf einem cascadenartigen Se 
[yfteme vertheilten conce:ı ntri rten kalten Ammoniaklöfung das Nihbniak frei 
rd und hiebei Wärme bindet, welche dem 1 Gefät fse, refpective der zu gefrierenden 
Vaffer entzogen wird, welches in einem durch die Mitte der Schalen gehenden 
Cylinder fich befindet. Die früher erwähnte Pumpe faugt nun aus dem Gefrierer 
gleichzeitig das verdampfte Ammoniak (vom oberen Theile des Gefrierers) 
und die erfchöpfte Ammoniaklöfung, w welche aus dem unteren Theile des Gefriereis 
in eine Schlangenröhre fliefst, die neh in einem gefchloffenen Gefäfse befindet, in 
    
+ 
D 
gelangt abermals in Form einer concentrirten 
  
   
    
er’s polytechnifches u CXCV,pag.4 
69. Polytechnifches Centralblatt 1870, Baer 
  
* Moniteur scientif. 1869, pag. 484. Ding] 
Mechan. Magazine 1870, March, pag. ı 
 
	        
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