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a4 Johann Stingl.
in die Umhüllung von 2, erwärmt dort das Gafolin fammt Wolle, erfetzt
die durch das verdampfende Gafolin gebundene Wärme und kommt als abge-
kühltes dichteres Waffer durch s wieder nach C, um von Neuem erwärmt zu
werden u. f. w. Durch diefe mit Gafolin getränkte und erwärmte Wolle wird
nun ein genau regulirter Luftfirom getrieben, welcher dadurch mit Gafolin-
dampf fich fättigt und als Leuchtgas durch die Röhren e aus dem Carbura
teur ftrömt.
Der Luftfirom wird durch ein Trommelgebläfe D, das mittelft der Ge-
wichte @ bewegt wird, durch die Röhre % in einen Regulator X getrieben,
von wo derfelbe durch z in den Carburateur 2 gelangt.
Diefes fo erhaltene Gas verträgt keine langen Leitungen und verliert
bei gröfserer Temperaturerniedrigung an Leuchtkraft, da die Dämpfe der
fchweren Kohlenwafferftoffe zum Theile condenfirt werden. Für kleine Eta-
bliffements hat jedoch diefe Art der Leuchtgasfabrication gewifs ihr Gutes.
ı Pfund Gafolin foll 60 Cubikfufs Gas geben.
Der Apparat von A. S. Badt war fehr vernachläffigt. — Der Unter
fchied gegen den vorigen lag nur in der Art der Erzeugung des Luftftromes.
Badt bewerkftelligt diefs durch pumpenartige Vorrichtungen. Da es bei der-
artigen Apparaten wichtig ift, dafs wegen der Conftanz der Leuchtkraft der
Flammen eine ziemlich gleiche Menge Gafolindampf in der Luft enthalten if,
fo find Gafometer angezeigt.
Die Firma Julius Pintfch in Berlin hatte auf der Ausftellung einen
Mineralöl-Gasapparat in Betrieb, wie folcher im Grofsen benützt wird,
um das Gas für die Niederfchlefifch-Märkifche Eifenbahn zu erızeu-
gen, welche Bahn die Waggons mit demfelben beleuchtet. Es ift J. Pintfch
gelungen, einen Regulator zu conftruiren, der geftattet, das Leuchtgas,
welches aus dem Gafometer der Gasanftalt durch eine Pumpe in cylindrifche,
gufseiferne Gefäfse, Recipienten, von 50 bis 84 Cubikfufs Inhalt bis auf
6 bis 10 Atmofphären comprimirt wird, ruhig und regelmäfsig in den Waggons
zu brennen. Diefer Regulator befteht aus einer eifernen Büchfe, deren eine
Seite durch eine Membrane lofe überfpannt it. An diefer Membrane ift ein
Stab befeftigt, der durch ein Hebelwerk mit dem Ventil verbunden ift, das die
Gaszuftrömung regulirt. Kommt zu viel Gas in den Regulator, fo wird die Mem-
brane gefpannt und der Stab zieht an dem Hebel, der hiedurch das Ventil
theilweife fchliefst, fo dafs weniger Gas durchftrömen kann.
Der Oelgas-Apparat felbft befteht aus zwei übereinander liegenden eifernen
Retorten. Das Braunkohlentheer-Oel tropft in die obere Zerfetzungsretorte und
wird der Hauptmaffe nach verdampft; die Dämpfe fammt einem Theile unzerfetz-
ten Oeles gelangen in die zweite, tiefer liegende und ftärker erhitzte Vergafungs-
retorte, wo die vollftändige Vergafung ftattfinden foll. Gafe und Dämpfe ftrei-
chen durch eine horizontale, dann durch eine fenkrecht nach abwärts gehende
Röhre in die noch tiefer liegende Vorlage, wo die unzerfetzten Produdte fich
fammeln. Aus der Vorlage gelangt das Gas in einen Condenfator, von hier in
einfache Kalkreiniger und zuletzt in einen Gafometer. Dervon J. Pintfch aus-
geftellte Ofen enthielt zwei Doppelretorten. I Centner Oel gibt 1000 Cubik-
fuls Gas.
P.Sukow & Comp. brachten ihren Erdöl-Gasapparat für 300 Flam-
men zur Ausftellung; er war zwar nicht zum Betriebe geeignet, aber doch voll
ftändig in feinen einzelnen Beftandtheilen.
Derfelbe beftand aus zwei nebeneinander liegenden, etwas nach vorne
geneigten eifernen Retorten von viereckigem Querfchnitte, 61/, Fufs lang, 9 Zoll
breit und 3 Zoll hoch. Oberhalb des rückwärtigen Endes jeder Retorte befanden
fich die Oelgefäfse, welche mit Schwimmern und Scalen verfehen waren.
Das Oel gelangt mit einem gewiffen Drucke in den rückwärtigen Theil
der rothglühenden Retorte und wird darin vergaft. Das Gas fteigt innerhalb