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12 Johann Zeman.
Bewegungsmechanismus vereinfachte Dronsfield’fche Schleiffcheibe für
Kratzwalzen die Aufmerkfamkeit der Spinner auf fich gezogen.
So zeigt fich immer ernfter das Beftreben, die regelmäfsigfte Arbeit der
Krempeln zu fichern und gewifs mit vollftem Recht, da grofse Ungleichheiten des
Vorgefpinnftes beim Spinnen fchwierig, wenn überhaupt noch befeitigt werden
können.
Wohl läfst fich auf Mulemafchinen eine gewiffe Ausgleichung der Dichtig-
keitsfehler im Vorgarn erreichen; fchlimm dagegen ftand es bisher mit den
Erfolgen auf feftftehenden Spinnmafchinen.
Trotz der anerkennenswerthen Bemühungen von Vimont und Sykes
konnten fich die bekannten Streichgarn-Watermafchinen keine allgemeinere
Anwendung verfchaffen; denn die Heftigkeit der Erfchütterung der Fäden durch
den Vibrationsapparat im Streckwerke befchränkt zu fehr den Vorzug und felbft
die angeftrebte Ausgleichung des Vorgefpinnftes durch die abwechfelnde Mode-
ration des Röhrchendrahtes bleibt unvollkommen.
Mit Freude ift daher das neue Streckwerk für Streichgarn zu
begrüfsen, welche der erfindungsreiche Conftrudteur C. Martin nach Vollen-
dung feines Vorfpinnapparates ausgearbeitet hat und welches die Ausgleichung
der bei den Krempeln unvermeidlichen Dichtigkeitsfehler im Vorgefpinnft durch
eigene, für jeden Faden unabhängig wirkende und mit der gröfsten Schonung
für die lockeren Wollbändchen einfetzende Regulatoren in überrafchender Weife
erreicht.
Bemerkenswerth und vielverfprechend ift auch das von Amerika uns zuge-
kommene Averyfche Streckwerk für Streichgarn-Watermafchinen, weniger
durch den Einzugsapparat, welcher die Lieferungsweife einer Mule nachahmen
foll, als durch eine ganz vortreffliche Anordnung der Röhrchen (tubes) und der
vorderen Streckcylinder.
Vergleicht man die ausgeftellten Selfactors unter einander, fo findet
man, dafs bei diefen die von einem deutfchen Conftrudteur zuerft ausgeführte,
beffere Vertheilung der Spindeldrehungen beim Ausfahren und Nachdrehen allge-
meine Nachahmung gefunden hat.
Richard Hartmann in Chemnitz trat bekanntlich anfangs der fechziger
Jahre mit dem Syftem derdreifachen Spindelgefchwindigkeit für Streichgarn-
Selfaktors auf, um langfam anfpinnen, bei ftatthabender Wagenftreckung etwas
rafcher weiterfpinnen, endlich in der Periode des Nachdrehens mit der gröfsten
Spindelgefchwindigkeit den Twift in die Fäden legen zu können.
Hiemit war allerdings eine complicirtere Bauart des Headftock verknüp
und aus diefem, wohl auch aus anderen Gründen wurde diefes Syftem anfangs
vielfach bekämpft.
Nach allmäligen Verbefferungen ift der Hartman n’fche Selfactor wefent-
lich vereinfacht, überfichtlich und leicht zugänglich geworden; die deutfchen
Mafchinenbauer haben — nach Ablauf des Patentes — das Syftem der drei
Spindelgefchwindigkeiten, wenn auch mit abweichenden Dispofitionen, acceptirt
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und felbft jenfeits des Canales verfchlofs man deı Vortheilen der befferen
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Gefchwindiskeitsvertheilung nich? länger die Augen und führte, unter Beibehaltung
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der zwei Twiftfcheiben für einfache und doppelte Gefchwindigkeit, eine dritte
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{chwache Spindeldrehung nach rafchem Anfpinnen ein, durch eine mehr oder
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weniger lösbare Frictionsverbindung der Seilrolle auf der Spindel-Trommelwelle
im Wagenmittelftück.
Zum Zwirnen hat fich die Ringfpindel, ebenfo wie bei den feftftehenden
Spinnmafchinen, bisher noch am zweckmäfsigften bewährt. Statt mit Wechfelrädern
die Spindelgefchwindigkeit zu ändern, hat man die alten mehrfpurigen Seilrollen
verbeffert als Stufenconuffe für Riemenbetrieb wieder eingeführt.
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Mit der allgemeineren Einführung felbftthätiger Spinnmafchinen in der
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Wollenbranche kommt auch der mechanifche Hafpel ftärker in Anwendung,
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