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28 Johann Zeman.
zur Aufnahme einer frifchen Probe bereit, fobald er durch Drehen des Lager
ehäufes wieder vor die Zuführftelle gebracht wird.
Es wird aus dem Gefagten fchon klar hervorgehen, dafs es nur von der
Curve der Führungsbahn, von dem Abftand der Abftofser und von dem feften
Gewicht am Wagebalken abhängt, welche Titer auf einer Mafchine und in welchen
Intervallen die Nummern der Seidenproben angegeben werden.
Die Ausftellungsmafchine hatte 10 Wagebalken, 22 Abftofsplatten im
Führungscylinder und rings herum gegenüber jedem Abftofser einen Auffangftab.
Der erfte Stab erhielt alle Proben entfprechend 18 Deniers, der zweite
Stab Proben von 18 bis20, der dritteStab von 20 bis 22 und fo fort bis 64 Deniers.
Es wurden alfo die Titer derSeidenproben nurin geraden Ziffern angegeben
und alle Zwifchennummern fielen ftets dem nächftfolgenden geraden Titer zu.
Ein dreiundzwanzigfter Stab erhielt zuletzt alle über 64 Gran wiegenden Gebinde,
welche entweder auf eine andere ftärkere Mafchine gelangen müffen oder, wenn
man fie mit nur halber Probelänge von 200 Stab auflegte, auch auf derfelben
Mafchine mit Sprüngen von-4 zu 4 Nummern abgewogen werden konnten.
Im normalen Zuftand wird die Titrirmafchine mittel eines Riemens von
einer Transmiffionswelle aus in Gang gefetzt und das Lagergehäufe der Wage-
Jalken fünf Mal pro Minute umgedreht, was in der Minute 50 Abwägungen
ergeben würde.
Der Arbeiter hat nur für eine regelmäfsige Verforgung des Zuführapparates
mit abgehafpelten Probegebinden zu forgen, da das Abfchieben und Auflegen der
einzelnen Proben auf die vorbeigehenden Wagebalken vollkommen felbftthätig
bewerkftelligt wird. Behufs Auflegung von frifchen Probegebinden in den Zuführ-
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ıpparat mufs die Mafchine von Zeit zu Zeit abgeftellt werden, wefshalb die ange-
zebene Leiftung etwas herabzumindern ift.
Nach beendeter Abwägung nimmt man die Proben von den einzelnen
täben ab, bezeichnet fie mit den entfprechenden Nummern und rechnet aus dem
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Durchfchnitt aller, den Titer der in Unterfuchung ftehenden Partie Seide. —
Eine Seidenzwirn-Mafchine hatte A. Fre yıin Küttigen bei Aarau
(Schweiz) allerdings in wenig empfehlenswerther Ausführung ausgeftellt
Die Mafchine ift doppelfeitig und nimmt, in Folge der Vertheilung <
Spindeln in drei Etagen, fehr wenig Platz ein. Die Spindelconftrudion ift fehr
primitiv: auf feften fenkrechten Spindeln laufen mittelt Riementrieb eiler
Spulenröhrchen, an deren oberem Ende der Drahtflügel | t
Abtreibzeug für die Spulen der doublirten Seidenfäiden
Spindelreihe.
Um den Antrieb der Spindelfpulen jeder Etage durch einen endlofen Rie-
men zu ermöglichen, find die Spindeln nicht in einer geraden Linie aı
fondern in einer Kreislinie aufgeftellt, deren convexe Seite gegen de 1
zugekekrt ift. Die Spulen haben dort, wo der Riemen anliegt, einen etwas gröfseren
Durchmeffer. —
Der eigenthümlichen felbftthätigen Abftellvorrichtung wege
hier die Doublirmafchine von Jofef Rohnerin Wien; wegen
der fauberen und zweckmäfsigen Ausführung die Goldfpinn-Mafchine von
G. Hutterin Wien, eine Mafchine, um Seidenfäden mit feinem Gold- oder auch
Silberdraht zu überfpinnen.
So gelangen wir endlich zur Befprechung der letzten Grupr
riger Ausftellungsmafchinen, nämlich folcher zur Zuberei tung
abfällen für die Florettfpinnerei.
Hiefür werden zweierlei Arten von Abfällen verwendet: ı. Str
2.durchbiffene, befchädigteundDoppel-Cocons. Mit Strufi
net man die beim Sammeln und Abhafpeln der Cocons fich ergebenden Abgänge
von wirren Fäden und die nach dem Abfpinnen der Cocons zurückbleibenden
inneren Häutchen derfelben.
uflı und
bezeich-