Die Spinnereimafchinen. ol
Das endlofe Kammtuch dringt nur allmälig tiefer in die Fillingbärte ein,
um die Kratzen von vornhinein nicht allzu fcharf einwirken und viele Biden zer-
ifsen zu laffen.
Zu diefem Behufe wird die Preffe mit den Büchern durch Hebedaumen von
der Mafchine langfam gehoben, bis endlich in der gewünfchten Ste llung derfelben
die Bewegung de Kr: Otuches und der Hel daumen | felbftthätig Sie ei wird.
It diess gefchehen, fo läfst man die Preffe wieder herab und führt den
Wagen vollkommen heraus, dreht die Preffe um eine im Wagenunterfatz befeftigte
Achfe um 180 Grad herum und führt endlich den Wagen wieder unter das endlofe
Kammtuch zurück, nachdem man vorher noch die Bärte nach der anderen Seite
hin umgelegt hat, um das vollkommene Auskämmen diefer Barthälften durch neues
Ingangfetzen der Mafchine zu erzielen.
Ganz derfelbe Vorgang wird behufs des Auskämmens der in den Büchern
eingefchloffenen Hälfte der re beobachtet, zu welchem Zwecke der
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Wagen wieder herausgezogen, die Bärte umgefpannt und die Manipulation wie
vorher wiederholt wird
Ehe jedoch diefes Umfpannen vor fich geht, fchaltet man zwifchen den
Kratzleiften des endlofen Bandes zwei feiner befc hlagene und tiefer eingreifende
Putzleiften ein, um mit Hilfe derfelben aus den ausgekratzten Bärten auch die
en Fafern und allfällige Schmutztheilc ne auszukämmen.
Indeffen haben fichin den Kratzleiften des endlofen Tuches alle kürzeren und
zufammengefalteten, in den Büchern nicht einsehen ımten Seidenfäden angefammelt,
welche von Zeit zu Zeit mittelft frifcher Klappbrettchen erfafstund als zweite Seiden-
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‚ärte einer anderen Kämmmafchine zur ähnlichen Behandlung übergeben werden.
So erhältman endlich von der erften ee den längften, fchönften
und werthvollften ZugNr.ı. Amen: orts
linge auf einer zw eiten, dritten :. Dreffingmafchine ganzin der an
allmälig fortfchreitenden Weife nr der Seidenzug Nr. ‚Nr. 3 u. f. w.gewonnen.
Gewöhnlich bilc 1 ee nit ee on Befchlag
der Kratzdeckel, fowie fcl en Zwifchenleiften für die in der Preffe ufzunch
den fpäteren, immer kü ‘en Bärten ein Sortiment, von wel-
chem jede Mafchine jedoch einmal oder zweimal, je nach dem Material und der
Zahl der daraus erzielbaren Kammzüge, paffırt wird.
Ueberblickt man den ganzen Procefs, fo leuchtet ein, dafs derfelbe durch
die öfter nothwendigen Wi (se Mühe und Sorgfalt, fowie bedeu-
tenden Zeitaufwand non dem hohen Werthe des Florett-Spinn-
materials vollkommen entfpricl
Die weitere Verarbeitung der Kammzüge erfolgt in den Florettfpinnereien
auf Anlege- und Bandmafchinen, Strecken und Spindelbänken mit Kammftäben und
endlich auf Watermafchinen ; es bietet indeffen keine Ausftellungsmafchine zur
Befprechung diefes übrigens mit der Flachsfpinnerei vielfach übereinfimmenden
Spinnproceffes einen Anlafs.
Nachdem wir uns aber fchon fo weit in die Sache eingelaffen haben, weil
diefe Branche unferes Wiffens zum erftenmale auf einer Weltausftellung vertreten
war, fo fei hier noch bemerkt, dafs man zur Zeiterfparnifs die befprochenen gera-
den Kämmmafchinen ya a die letzten Züge, auch zum continuirlichen
Betriebe eingerichtet hat, durch Anwendung kürzerer, auf Schienen zu- und ablau-
fender Wagenpreffen, welche auf Zw ifchenftatione :n im Vorrath vorbereitet, näm-
lich umgelegt und umgefpannt und nach Erfordernifs der nächften Kämmmafchine
ugefchoben werden.
efetztes Kämmen derange efammelten Kämm-
menden Bücher mit
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Noch weiter in Zeit- und Raumerfparnifs, fowie in Hinficht auf gröfsere
Leiftungsfähigkeit geht die ziemlich neue, noch wenig bekannte Circular-
Dreffingmafchine ebenfalls für kürzere Züge, bei welcher die zur Aufnahme
der gefüllten Bücher dienliche Preffe kreisförmig und um eine horizontale Achfe
drehbar angeordnet ift, und die eingefpannten Seidenbärte bei langfamer