Full text: Webereimaschinen (Heft 87)

Webereimafchinen. 9, 
s aber dreht fich ein vierarmiger Flügel, durch 
ervorgerufen wird, welche die Trocknung der Kette 
Innerhalb des Hafpel 
welchen eine Luftbewegung h 
beftens einleitet. 
Wenn nun auch die Erfte Brünner Mafchinen-Fabriksgefell- 
fchaft nicht als Originalconftructeur des befchriebenen Mafchinenfyftems ange- 
fehen werden kann, fo hat fie durch Aufnahme und die Aufftellung desfelben 
in der Mafchinenhalle ein unbeftrittenes Verdienft fich erworben, fo dafs wir auch 
nicht anftehen, die Hauptvortheile diefer mafchinenmäfsigen Vorbereitnng der 
Schafwoll-Ketten gegenüber der Handarbeit mit den eigenen Worten der obigen 
Firma nachftehend zufammenzufaffen. 
„Vor Allem ift hier die grofse Leiftungsfähigkeit hervorzuheben, nachdem 
diefes Mafchinenfyftem mit einer Bedienung von fieben Perfonen — darunter 
fechs Mädchen — mit einem beiläufigen Kraftaufwand von 4, Pferdekraft per 
Stunde 70 Meter fertige, aufgebäumte Kette in jeder Fadenzall liefert. 
Neben diefer anfehnlichen Production gewährt die Einfachheit, leichte 
Zugänglichkeit und grofse Ueberfichtlichkeit der verfchiedenen Mafchinen, eine 
fo leichte Bedienung, wie fie keinem anderen Syfteme eigen ift. 
Die Kette wird in ihrer ganzen Breite zugleich geleimt, getrocknet und 
aufgebäumt, ohne (dafs die Fäden über einen Trockencylinder gehen ; vielmehr 
werden fie fchwebend in der Luft getrocknet, fo dafs ihre Elafticität erhalten 
bleibt. Die Kette ift in der Qualität fo befchaffen, dafs die mechanifchen Web- 
ftühle 20 bis 30 Procent Mehrleiftung ergeben, weil eben die Kette viel egaler 
und beffer geleimt, daher viel fefter ift; Fadenbrüche werden unter folchen 
Umftänden feltener eintreten. 
Eine folche Einrichtung genügt für 30 bis 40 mechanifche Webftühle und 
koftet ohne Heizröhren loco Brünn 2800 Gulden.“ 
Neben diefen fowohl an Gröfse wie auch wirklicher Bedeutung am meiften 
hervorragenden Ausftellungsobjecten find an diefer Stelle nur noch einige kleinere 
ralb nicht unnütze — Apparate oder Vorrichtungen zu bemerken. 
Bei den bekannten Schufsfpulmafchinen von L. Schönherr (jetzt 
Sächfifche Webfluhlfabrik), ferner bei den fchon oben bemerkten’Spulmafchinen 
vonKüchenmeifter und von Vo igt ift kaum auf etwas Neues hinzuweifen. 
Nähere Beachtung verdient aber die höchftzweckmäfsig eingerichtete Anfeucht- 
und Ausfchwingmafchine von Rudolf Voigt in Chemnitz, welche fchon 
in vielen Schafwollwebereien Eingang gefunden hat. Es ift bekannt, dafs neben 
anderen Gründen auch zur Erleichterung der Arbeit des Webers der Einfchlag 
vielfach feucht eingefchoffen wird. Ungleich. gefeuchtetes Schufsgarn erzeugt 
aber, wie man befonders nach dem Walken bemerkt, dünne und dicke Stellen in 
der Waare und defshalb ift ein verläfslicher Apparat für diefe Operation jedem 
Weber fehr willkommen. Es befteht derfelbe zunächt aus einer kleinen Hand- 
pumpe, deren mundftückähnlich erweitertes Saugrohr in einen kleinen Waffer- 
kaften reicht. 
Hält man nun die Schufsfpulen einzeln unter das Mundftück, fo werden 
diefelben durch einige Kolbenfpiele vollkommen durchnäfst. Ein Ausfchleudern 
des zuviel aufgenommenen Waffers erfolgt durch Aufftecken der Spulen auf eine 
horizontale, mit Stiften befetzte Scheibe, welche durch Kurbel und Schnecken- 
trieb mit einer genügenden Gefchwindigkeit herumgedreht werden kann. Hierdurch 
erhält man alle Spulen gleichmäfsig feucht; auch bleibt bei diefer Manipulation 
das Garn vollftändig unverfehrt und läuft leicht und ficher beim fpäteren Ver- 
weben ab. 
Die Ausfchleuderfcheibe ift in einem oben offenen cylindrifchen Gehäufe 
eingelagert, an welches dieHandpumpe mit demWafferkaften direct angefchraubt itt. 
Platt Brothers & Comp. in Oldkam waren auch mit einer fchönen 
Schufsfpulmafchine vertreten, auf welcher man von Kötzern, Spulen oder 
auch Strähnen auf Blechpfeifen oder Papierröhrchen abwickeln konnte. Die eine 
— defs 
 
	        
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