Full text: Die Maschinen und Werksvorrichtungen in der Thonwaaren-Industrie (Heft 42)

  
   
  
  
> Dr. Emil Teirich. 
So weit fich diefs a liefs, arbeitet die 
präcife und dürfte eben nur jene Nachtheile an fich 
Syfteme faft unabänderlich verbunden fcheinen. Vor Allen 
Ausnützung der Formen und der las Confum an Schmiermateriale 
ein gutes Functioniren aller Theile erfordert, was hier in Betracht komm 
Was endlich bei diefer Mafchine befonders unangenehm wird, 
ıwierigkeit, die Form der Ziegel zu ändern, da neue Einfätzein den 
ch, fowie natürlich auch neue Stahlftempel hiebei eingefügt werden müff 
ln der Riemenantrieb des Tifches wirklich vor Brüchen fchützt 
harter on zwifchen Thonfchneider-Mundloch und den rotirenden 
mufs erft die Erfahrung lehren. 
Alles reibt, zwängt und drückt fich an Morand’s en ; 
veitgehende Reparaturen werden an ihr bald unvermeidlich fein. Der von ihr 
De Ziegel ift jedoch ‚ein ganz gutes Fabricat, ähnlich dem von Hand 
geformten, fcharfkantig und ziemlich homogen im Bruch. Die verfchiede 
3efchaffenheit des Thones wird, wenn derfelbe nicht allzu fett ift, 1 
Einflufs auf diefe Mafchine als auf manche andere ähnlicher Conftrudtion 
haben. 
Ihr Preis ftellt fich inclufve Dampfantrieb auf 4500 Gulden, ohne 
efem auf 3500 Gulden loco England. 
Die Leiftungsfähigkeit einer folchen Preffe bei einem Kraftverbr: 
von angeblich acht Pferdeftärken (den angewandten nn inderdimenfionen 
foll es wohl beffer 15 H. P. heifsen) beträgt ı2- bis 1500 Steine per A 
ftunde, wobei angenommen wird, dafs : Formtifch vier Umdrehung 
Minute macht. 
Die amerikanifche Ausftellu u brachte, wenn auch verfpätet, fo dafs die 
Jury nicht mehr in die Lage kam, ihr Urtheil zu fällen, eine Ziegelmafchine 
von Winn in Pennfylvania, Eigenthum von J. G. Mytinger in Philadelphia. 
Die urfprüngliche Mafchine und das Ideal des Se lers ift a nn. 
wieder eines jener Syfteme, das Alles leiften will und nichts gehörig verrichtet 
An einem auf Rädern montirten onkalen Dampfkeffe ift 
Dampfmafchine zum Betriebe eines, ebenfalls auf dem Keffel ftehenden Thon- 
fchneiders angebracht, der von oben diredte von der Pleuelftange mittelft ein- 
fachen Vorgeleges angetrieben wird. Der aus Eifenblech conftruirte Mantel 
les Thonfchneiders ift doppelwandig, und innen durchbohrt. Der if 
raum ift mit Waffer gefüllt (im Winter mit warmem), das e. die feitlichen 
Oeffnungen in die Thonmaffe eintreten foll. Der Thonfchneider hat feitlich ein 
Mundftück, das fo angeordnet ift, dafs ein hölzerner Rahmen, welcher fechs 
Ziegelformen (amerikanifches Format, alfo 100 Cubikzoll englifch) enthält, feit- 
lich eingefchoben werden kann. Die Formen werden vorher eingefandet und 
hinter das Mundftück gebracht, dort von einem Schieber erfafst, unter die 
Austrittsöffnung gebracht, mit Thon vollgefüllt, bei dem nächften Hub heraus- 
gedrückt und auf einen Tifch gefchoben, von dem fie ein Arbeiter abnimmt. 
Mit dem einfachen Anfüllen der Formen durch den austretenden Thon 
aus dem Malaxator würden jedoch die Kanten des Ziegels zu unrein ausfallen; 
vor dem Mundftücke ift daher eine Prefsvorrichtung ange ner, die im Momente 
des Austrittes der Form einen Druck ausübt, der regulirbar gemacht ift. Der 
Antrieb des Thonfchneiders ge a von oben und "be darf eines Motors von 
circa zehn Pferdeftärken. Jedenfalls werden die Arbeiter ftark angeftrengt, 
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welche mit den gefüllten, an fich Ben fchweren Holzmodeln für fechs Steine 
zu hantıren haben, name a wenn die Angaben des Fabrikanten auch nur 
ınähernd richtig find, welcher 4000 Stück Ziegel in der Arbeitsftunde als 
Leiftungsfähigkeit der Melne Ep Dafs bei Erzeugung von Ziegeln unferes 
Wiener Formates diefe Maffenprodudtion eine ftarke Herabminderung erfahren 
mufs, ift klar. Wann werden wir doch von unferen koloffalen Zieseldimenfionen 
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