2 Dr. Exner,
cultur auf der Weltausftellung“ (Faefy & Frick) ift felbftverftändlich mit Rückficht
auf die Bedürfniffe der Forftwirthfchaft verfalst. Sägemafchinen, Hobel- und
Fraismafchinen find dort ausführlich abgehandelt und namentlich reich illuftrirt.
An diefer Stelle geben wir einer Auszug des Wefentlichen ohne fpeciellen
Hinblick auf die Forftleute.
Die übrigen Gruppen von Holzbearbeitungsmafchinen, welche in jenem
Werke fehr fummarifch abgethan werden, da fie über den Rahmen der Forft-
induftrie hinausfallen, find wieder hier ausführlicher in Wort und Bild erläutert.
Die beiden Abhandlungen ergänzen fich — und wie wir hier auf jene hinweifen,
haben wir dort fchon die nun vorliegende angekündigt.
Allerdings wäre, wir müffen es nochmals hervorheben, eine Bearbeitung
derMaterie von zwei oder mehreren Autoren wünfchenswerther gewefen; nachdem
fich diefelben aber nicht fanden, fo glaubten wir unferer Pflicht felbft unter
fchweren Opfern gerecht werden zu müffen.
WR Exner:
Eyaleıi tun
Die Ausbildung der Holzbearbeitungsmafchine ift bis jetzt noch nicht zu
einem völlig befriedigenden Refultate gelangt, über Conftructionsfragen von ein-
(chneidender Wichtigkeit herrfchennoch heute einander diametral gegenüber-
ftehende Anfichten und wir find weit davon entfernt, für die Holzbear-
beitungsm afchine und ihre wichtigften Beftandtheile jene allgemein
angenommenen Formverhältniffe und Bauregeln zu befitzen, wie
fie für die Mehrzahl der Metallbearbeitungsmafchinen gelten.
Die aufserordentliche Mannigfaltigkeitder Eig enfchaften.des
Rohftoffes, die Bedeutung der Structur des Holzes für die Ge-
winnung neuer Formen, endlich die durch die Weichheit des Rohftoffes
ermöglichte immenfe Vielartigkeit des eigentlichen Arbeitsproceffes bilden die
Schwierigkeiten, un umftöfsliche Regeln für die Conftrudtion der
vielen typifchen Grundformen zu finden.
Eine Hauptfchwierigkeit aber, die der vollkommenen Löfung der Frage
hinderlich ift, befteht in der Forderung grofser Schnelligkeit bei den
rotirenden Wellen.
Gefchwindigkeiten, die bei anderen Mafchinen nur ausnahmsweife vor-
kommen, bilden bei den Holzbearbeitungsmafchinen die Regel.
Ein weiteres Hindernifs für die Entwicklung der Holzbearbeitungs-
mafchinen befteht darin, dafs fie „keinen hohen Preis“ vertragen; erftens ift
der Werth der zu erzeugenden Pro ducte auch heute noch, trotz der
gefteigerten Holzpreife, ein folcher, dafs die Werkftätte keine hohen Anlage-
capitalien verträgt, und zweitens will man für eine Mafchine von kurzer Lebens-
dauer oder doch von einer Befchaffenheit, bei der man eine baldige Verbeffe-
rung in Betracht ziehen mufs, nicht viel Geld ausgeben.
Der Bau der Werkzeugsmafchinen für die Holzbearbeitung wurde ur-
fprünglich von denjen igen Gewerbsleuten betrieben, welche diefer
Mafchinen.. zu ihrem Gefchäfte felbf ‚bedurften. Sie kannten wohl fehr
genau den Zweck der Einrichtungen, die fie fchaffen wollten, waren aber dafür
weder mit den Erfahrungen, noch mit den Gefetzen des Mafchinenbaues
genügend vertraut. Wendeten fiefich an MafchinenbauervonProfeffion
um Hilfe, fo entbehrten diefe wiederum der genauen Vertrautheit mit
dem zu verarbeitenden Stoffe, der genauen Kenntnifs der anzuftreben-
den Formgebung.
)}
|
25
ee u
dd