Full text: Holzbearbeitungs-Maschinen (Heft 78)

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Holzbearbeitungsmafchinen. D 
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Die Prager Mafchinenbau-Actiengefellfchaft hatte eben- 
allseine Gatterfäge ausgefteilt, und zwar ausgerüftet mit dem Nattland'- 
chen Wechfelrahmen. 
Die eifernen Hohlgufsftänder find auf einer Fundamentplatte verfchraubt, 
in welche die Lager für die Angriffswelle eingebaut find. Die zweitheilige Rah- 
menführung ift an den Trämen der Decke befeftigt ; Antrieb mittelft zweier 
Pleuelftangen von unten. Der intermittirende Vorfchub wird durch die 
doppelte Keil-Frictionsfchaltung, welche zum Vor: und Rückwärtsfteuern 
eingerichtet ift, bewerkttelligt. 
Der Nattland’fche Patent-Wechfelrahmenhat den Zweck, die 
durch Auswechslung der fumpf gewordenen Sägeblätter mit den frifch 
gefchärften in einem und demfelben Gatter für die Arbeit verloren 
gehende Zeitzu gewinnen. Diefe Auswechslung mufs, um vorzügliches 
Schnittmateriale zu lielern, beiläufig alle fechs Stunden vorgenommen werden 
und nimmt bei einem Bundgatter von etwa zwanzig Blättern circa eine Stunde in 
Anfpruch. 
Durch das Nattland’fche Patent ift es ermöglicht, während der Func- 
tiondeseinenGatterseinanderesmitgefchärften Blätternvoll- 
ffändig zu adjuftiren, das erftere mittelft Flafckenzugs aus dem Gatter- 
geftelleherauszunehmen und das.letzterean deffen Stelle zu verfen- 
ken, was insgefaınmt nur eine Viertelftunde in Anfpruch nimmt. 
Die Mafchinen der beiden abzehandelten Etabliffements erinnern an das 
amerikanifche Prineip völlig ftabiler, in die Werkftätten ein gebauter 
Sägegatter. 
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Ein anderes Princip liegt den eigentlich marktfähigen Gatterfägen 
zu Grunde; fie beftehen aus einem mit dem Gattergebäude nicht organifch 
zufammenhängenden Ganzen, dasanjedem beliebigen Orte montirt 
undnachdemGebrauch mit allen feinen Beftandtheilen übertra gen wer- 
den kann. 
Diefe Sägemafchinen werden in ihrer Gänze von den Mafchinen- 
fabriken geliefert und auch von diefen die Aufftellung beforgt, während die 
Amerikaner nur den Rahmen und allenfalls einzelne Beftandtheile 
der Schal.ung und Transmiffion aus der mechanifchen Werkftätte beziehen. 
Die europäifchen Gatterfägen find alfo mehr oder we nigertrans- 
portable Mafchinen; die Fähigkeit, den Standort zu wechfeln, kann durch 
die Conftructionfo gefteigertwerden, dafs man die Sägemafchinen 
dann als locomobil bezeichnen kann. 
Abgefehen von diefer Eignung zur Ortsveränderun g und von verfchiede- 
nen conftructiven Details, liegt den Sägegattern eine zweifache Auffaffung zu 
Grunde. 
Die Einen bauen fchwere Gatterrahmen, in Folge deffen kolof- 
fale Ständer und arbeiten mit relativ geringerGeschwin digkeitund 
kleinem Vorfchube. 
Die Anderen ftreben die möglichfte Leic btigkeit des Gatter- 
rahmens an, laffen dasfelbe fehr fchnell laufen und können dabei die 
ganze Anlage minder maffiv herttellen. 
In Amerikaund Frankreich it das Prineipleichte r Gattervöllig 
zum Durchbruche gekommen. 
In England fteht man heute fo ziemlich in der Mitte zwifchen der 
extremen Durchführung der beiden einander entgegenftehenden Principien. 
Viele deutfche und öfterreichifche Fabrikanten find noch in der 
bereits aufgegebenen Vorftellung befangen und bauen nach altem engli- 
{chen Vorbilde, möglichfit maffigund fchwer. 
G. Topham in Wien hatte ein grofses Sä gegatter ausgettellt. 
 
	        
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