Full text: Holzbearbeitungs-Maschinen (Heft 78)

Holzbearbeitungsmafchinen. $ 
Bretter-Bundgatter, bei welchen an einer gekröpften Welle zwei 
Pleuelftangen fo eingehängtfind, dafs die erfte ein Gatter niederzieht, 
während die zweite ein anderes in die Höhe treibt, wodurch eine fehr 
gute Aequilibrirung erreicht wird. 
Ueber die einft von Worffam gebauten Gatterfägen, bei denen die Aus- 
gleichung des Gattergewichtes durch Luftcompreffion in einem 
Cylinder vorgenommen wird, für welche fo viel Reclame gemacht wurde, ift es 
ganz ftille geworder. 
Was diePreifederenglifchen Mafchinen überhaupt anbelangt, 
fo find fie um ein Drittel höher, als die amerikanifchen von gleicher 
Leiftungsfähiskeit; d’edeutfchen, welche fich an das englifche Mufter anlehnen, 
befinden fich in dem gleichen Falle. 
Ganz ihren eigenen Weg gingeneinige franzöfifche Conftructeure. 
Der einflufsreichfte unter ihnen ift Arbey, der bedeutendfte Fabrikant von 
Holzbearbeitungsmafchinen in Paris. 
Die Ar,ey ichen Mafchinen verhalten fich zu den Worffam’fchen etwa 
folgendermsf-en: 
Bei jenen Leichtigkeit, Lebhaftigkeit, glänzende Ideen und 
Zierlichkeit, bci divfen fchwerzs, Vertrauen einflöfsende Maffen, 
ruhige, ernfe Entwicklung der Formen, Stärke und Daner- 
haftigkeit. 
Eine Bundgatterfäge befand fich unter den Arbey’fchen Objedten; fie ift 
fehr ftabil auf nem Rahmen aus ftarkenBalken montirt; diefer Rahmen 
wird ohne Weiteres auf denhorizontalabzeglichenen Boden gelegt; das Gatter 
kann au! diefe Weife ohne grofse Vorbereitungen fehr leicht im Forfte 
felbft inftallirt werden. 
“ Die Säge ermöglicht, fowohl Blöcke, als auch roh vierkantig 
befchlagere Balken zu verfchneiden und durch eine eigene Vorrichtung aufser- 
dem die Uimw:rdlung der fchon im Rohen bearbeiteten Hölzer in dünne 
Bretter. 
Der Gatterrahren ift fowie alle übrigen beweglichen Beftandtheile der 
Mafchine überaus le’c'ıt conftruirt und dabei von den vortheilhafteften 
Querfchnitten, w’e T 2ifen, gerippten Trägereifen I und Röhrenprofilen 
Anwendung gemacht. 
Die Pleuelftargen find aus Holz angefertigt, für den zierlichen Gatter- 
rahmen hinreichend ark und drei ebenfalls fehr leicht. 
Die Zuführung gefchieht mittelft Karren, welche durch eine Gelenk- 
ketteohne Ende in Bewegung gefetzt werden.* 
Arbey perhorrescirt den Vorfchub mittelft horizontaler Riffel- 
walzen, indem er diefe nur für regelmäfsig runde, exact befäumte 
oder forgfältigbefchlagene Hölzer als zuläffig erklärt. 
Richtig ift, dafs die Riflelwalzen in jedemFalle ftarke Preffun- 
gen ausüben mülen, und dafs dieSägeblätter bei windfchiefen, widerfonnigen 
und überhaupt fehr unregelmäfsig geformten Hölzern unter dem Einfluffe 
der geriffelten Cylinder mitunier fark gezerrt werden. 
Es fcheint indefen, als ob eine Combination von den in neuerer 
Zeit durch englifche Conftrudteure eingeführten Vorfchubrollen von elli p- 
foidalem Längsfchnitte mit der wenig koftfpieligen Kette ohne Ende 
grofse Vortheile gewähren würde. 
Die Arbey’fchen Gatterrahmen geftatten nicht, dafs die Sägeblätter 
fehr tark gefpannt werden und zwingen den Arbeiter zu sröfserer 
Aufmerkfamkeit, während die übermäfsige Stärke mancher e nglifcher 
* Auch Charles Powis verwendet zum Vorfchube eine Kette. 
 
	        
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