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a Dr. Exner.
Englifche Ingenieure nennen diefe Hobelmafchinen Transverfalma.
fchinen oder auch Wagen-Hobelmafchinen (carriage planing-machine),
welch’ letztere Bezeichnung fie felbftverftändlich auch für die Tangential-
Hobelmafchine gebrauchen, wenn diefelbe mit Wagenvorfchub verfehen ift
Sie haben dafür einen guten Grund ; denn wenn auch die Wirkungsweife des
Werkzeuges völlig verfchieden ift, je nachdem ein fchmaler Hobel auf einer
Scheibe befeftigt in einer Ebene rotirt, oder aber wenn eine lange Hobeleifen-
Schneide eine Cylinderoberfläche befchreibt, fo ift der Totaleffedt der Arbeit
eigentlich mehr von der Zuführungsart abhängig. Wird das Holz auf eine Tifch-
fläche feftgefpannt, fo erhält es oben fowohl auf der Transverfal- als auf der
Tangential-Hobelmafchine eine zur Tifchebene parallele Oberfläche ; man benützt
defshalb die Hobelmafchinen mit Wagenvorfchub, will fagen Tifchauflagerung,
vornämlich dazu,. um Holzftücke auf gewiffe geradlinige exadte Dimenfionen zu
bringen,
Jene Hobelmafchinen aber, welche der fchon beftehenden Form eines
Arbeitsftückes folgend, ob diefe nun windfchief verdreht fei oder nicht, überall
einen folchen Spahn wegnehmen, dafs die obere Fläche des Holzes mit der
unteren parallel wird, wie diefs wohl bei Walzenvorfchub möglich it —
folche Hobelmafchinen nennen die En eländer Parallel-Hobel
mafchinen.
Man 'fieht demnach, dafs die englifche Terminologie den Ausdruck
Parallel-Hobelmafchine ganz anders gebraucht, als wir diefs thun. Wir
beziehen das Wort parallel auf den Umftand, dafs die Rotationsebene des Werk-
zeuges parallel zur Hauptlage des Holzes ift, z. B. bei liegenden Parqueten; die
Engländer dagegen beziehen das Wort parallel auf das Verhältnifs der Ober-
flächen des Holzes nach der Bearbeitung. *
Um auch der englifchen Auffaffung, ohne dafs wir die daraus folgende Ein-
theilung der Hobelmafchinen acceptiren, Rechnung zu tragen, bemerken wir,
dafs alle bis jetzt abgehandelten Mafchinen Abricht- oder Abgleich-
mafchinen waren.
3. Tangential-Hobelmafchinen.
Die Claffe der Tangential-Hobelmafchinen mit Wagenvor-
fchub oder einer ähnlich wirkenden Zufchiebungsvorrichtung und
die Tangential-Hobelmafchinen mit Vorfchub zwifchen Riffel-
walzen waren in der Weltausftellung überaus zahlreich vertreten.
In diefe an Mitgliedern überreiche Familie von Mafchinen gehören auch
dieSpund- und Nuth- und die Z apfenfrais-Mafchinen.
Von allen exponirten Tangential-Hobelmafchinen zogen die Auf-
merkfamkeit der Fachmänner wohl am meiften die bis dahin wenig bekannten
fchwedifchen Hobelmafchinen von Wilhelm Gibfon & Söhne in Gothen-
burg auf fich. Sie hatten mehrere Eigenthümlichkeiten und namentlich die wieder
aufgenommenen feftftehenden Schneidzeuge, die wie Putzhobel wirken, intereffir-
*Wohl bei keiner anderen Mafchine ift die Benennung der verfchiedenen Varietäten fo
verworren wie bei der Hobelmafchine. Theoretifch genommen gehören die Tangentialhobel-
Mafchinen zu den Fraismafchinen; zuden Hobelmafchinen hingegen nur jene mechanifchen Vor-
richtungen, wo ein Hobeleifen ineiner Ebene eine reciproke oder rotirende Bewegung voll-
bringt. Diefe Auffaffung wird fich in der Verkehrsfprache ebenfowenig mehr einbürgern laffen,
wie die Bezeichnungen: Quer- und Längs-Hobelmafchine, Scheiben- und Walzen-Hobelmafchine
u.f.w. Ein Abkommen unter den Fabrikanten und den Vertretern der Technologie an den
Lehranftalten wäre das einzige Mittel hierin Ordnung zu machen, doch zweifeln wiran dem
Zuftandekommen einer folchen Convention.