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fchiedene Faferfchichten blofsgelegt worden find, auch eine verfchieden ftarke
Ausdehnung oder Zufammenziehung an einzelnen Stellen der Oberfläche herbei-
geführt werden dürfte. Indeffen ift diefe letztere Wirkung gewifs weniger draftifch
und müffen wir die der Ganz’fchen Hobelmafchine zu Grunde liegende Idee
immerhin als eine bemerkenswerthe Neuerung bezeichnen.
Da bei diefer Hobelmafchine die Nuthen felbft zur Führung verwendet
werden, fo ift es einleuchtend, dafs die obere Fläche, welche während der Dauer
diefer Führung hergeftellt wird, mit den Nuthen felbft vollkommen parallel fein
mufs. Der aus den Friefen gebildete Boden macht ein Nachhobeln mit der Hand
in der Nähe der Fugen vollkommen überflüffig, denn er wird ganz eben ausfallen.
Wir glauben nun, wenn wir noch die ordentliche Ausführung der Mafchine
anerkannt, die Vorzüge derfelben genügend charakterifirt zu haben.
Diefelbe Firma hat noch eine andere Hobelmafchine ausgeftellt, welche
dazu dient, verfchieden dickeHolzftücke dadurch abzugleichen, dafs fie auf einem
kreisförmigen, ebenen Tifche, welcher um feine Achfe rotirt, einem tangential
wirkenden Schneidkopfe fucceffive unterworfen werden.
Wir können auf die Befchreibung diefer Mafchine verzichten, da fie im
„Engeneering“ vom 19. October 1873 umftändlich gefchildert und durch deut-
liche Zeichnungen erläutert worden itt.
Damit hätten wir die auffallendften Novitäten in Bezug auf Hobelma:
fchinen abfolvirt, werden aber doch noch die wichtigeren übrigen Ausftellungs-
objecte diefer Kategorie anführen.
Unter allen Holzbearbeitungsmafchinen ift wohl die Arbey fche Mafchine
mit Meffern von der Form einer Schraubenfläche eine der genialften und
vollkommenften. Sie wurde häufig befchrieben und ift jedem Fachmanne
bekannt.
Auch in der öfterreichifchen Literatur ift fie fchon behandelt worden und
wir verweifen auf die fchematifche Darftellung, welche wir in dem öfterreichifchen
Berichte über die Parifer Ausftellung 1867, II. Band, Seite 224 u. ff. gefunden.
Die Arbey’fche Hobelmafchine hat fich zwar fchon hie und da in Oefter-
reich Eingang verfchafft, doch ift fie noch lange nicht fo viel verwendet, als fie
verdient, es zu fein. Wir möchten alfo noch einmal darauf hinweifen, dafs durch
die fchraubenförmigen Meffer nach dem Syfteme Mar&chal & Godeau das
ftofsweife Angreifen des Holzes, welches bei geradlinigen Schneiden ftattfindet,
gänzlich vermieden wird, dafs ferner bei der Arbey’fchen Hobelmafchine, wo
jederzeit ein Punkt derSchneidklinge auf der Oberfläche des Holzes fich befindet,
fchon mit 2000 Touren, alfo bei verhältnifsmäfsig geringer Gefchwindigkeit,' eine
vollkommene Arbeit erzielt wird, wobei viel weniger Lärm entfteht und die Ab-
nützung von Zapfen und Lagern langfamer vor fich geht.
Der in Rede ftehende Schneidkopf fchlichtet fo exadt, dafs die an der
fchwedifchen Hobelmafchine und bei manchen deutfchen Mafchinen diefer Art
angewendeten feftftehenden Hobeleifen überflüfig gemacht werden. Sollen diefe
feftftehenden Schlicht-Hobeleifen nicht Holzfpähne einreifsen machen, fo mufs die
Gefchwindigkeit des Holzvorfchubes eine beträchtliche fein; fie mag fich auf 20
Meter per Minute belaufen.
Bei der Arbey’fchen Mafchine genügt dagegen eine Vorfchubsgefchwin-
digkeit von 4 bis 6 Meter. Da das Schleifen der Hobeleifen durch die Mafchine
felbft vollzogen wird, fo geht bei der Arbey’fchen Hobelmafchine viel weniger
Zeit durch das Auswechfeln der Hobeleifen verloren. Die Meffer greifen das’
Holz immer unter dem für die Hobelarbeit günftigen Winkel an. Man kann defs-
halb ebenfo gut längs, als quer der Fafer hobeln, auch ift das Abhobeln von
zufammengefügten Rahmen nicht ausgefchloffen.
Ohne dafs der Arbeitswiderftand wefentlich vermehrt wird, ift eine Breite
der Arbeitsfläche bis über %, Meter hinaus zuläfig. Die Hobelfpähne werden