Full text: Holzbearbeitungs-Maschinen (Heft 78)

  
38 Dr. Exner. 
Zwifchen diefen beiden Extremen liegen eine Unzahl von Abftufungen. 
Für den Handwerksbetrieb liefern die gewöhnlichen Holzdrehbänke 
unfere Werkzeug-Fabrikanten; in ausreichender Weife war Oefterreich in 
diefer Hinficht durch mehrere Firmen vertreten. Die höchft ungefchickte Com- 
bination einer Drehbank mit einer {Laubfägemafchine, wie fie von der Firma 
Franz Werthei m, noch dazu in einer diefer verdienftvollen Firma wenig Ehre 
machenden Ausführung, exponirt wurde, wird hoffentlich keine allzu grofse Ver- 
breitung finden 
Von bis heute weniger bekannten Neuigkeiten müfste erwähnt werden: 
eine Drehbank von Fr. Guillet in Auxerre (Frankreich), bei welcher der auf 
dem Reitel liegende oder in den Support eingefpannte Drehftahl durch einen 
Fraiskopf erfetzt wird. Die fich begegnenden Rotationen von Werkftück und 
Werkzeug wirken nicht wenig geräufch- und effedtvoll. Für fpecielle Zwecke, wie 
bei der Guillet’fchen Mafchine, die auf Radnaben eingerichtet war, ift diefe An- 
ordnung ficher zweckdienlich und nachahmungswürdig;; doch erfordern jedenfalls 
die verfchiedenen Holzgattungen und Formen eine Reihe von Erfahrungen über 
Schliffart und Drehgefchwindigkeiten, damit die Mafchine zufriedenftellend 
arbeitet. 
Combe& Comp. in Belfaft zeigte in der Ausftellung eine Drechfel- und 
Riffelmafchine zur Herftellung von Streckwerks: Oberwalzen. 
Der Werkzeugfabrikant J. B. Weifs & Sohn in Wien hat eine Reihe 
zum Theile neuer Drehwerkzeuge vorgeführt, die zum Abdrehen verjüngt 
zulaufender Regenfchirmftöcke, gewundener Säulen und Schrauben mit allerlei 
Schraubengangsprofilen dienen. 
Es ift fchade, dafs die Firma Thonet noch nie ihre einfach gebauten, 
vortrefflichen Mafchinendrehbänke für Möbelbeftandtheile exponirt hat. Diefe 
Schablonen-Drehbänke, die felbft Fachmännern wenig bekannt find, wür- 
den nicht verfehlen, Auffehen zu erregen. 
Im Allgemeinen kann man die Drehbänke, fowie die Bohrmafchinen 
als bis an die äufserfte Grenze ihrer Entwicklungsfähigkeit gebracht auffaffen, und 
die Ausftellung felbft gab uns defshalb nichts frappirend Neues und deutete auch 
kein ungelöftes Problem an. 
V. Stemm- und Spaltmafchinen. 
Die Stemmmafchine ift eine Nachahmung der Handarbeit des Stem- 
mens. Trotz der Mängel, welche den Stemmmafchinen im Allgemeinen anhaften und 
nicht zu befeitigen find, wie die rafche reciproke Bewegung des Werk- 
zeuges, — haben fich diefe Mafchinen nicht nur in der Praxis erhalten und die ftets 
energifcher auftretende Concurrenz durch die Frais- und Bohrmafchinen bisher 
ausgehalten, fondern es treten fortwährend neue Conftrudtionen auf, welche die 
Lebensfähigkeit der Holzstemmmafchinen erhöhen. 
Als eine Art Stemmmafchine mag wohl auch die Gehrungs-Schneide- 
mafchine von Shute aufgefafst werden, welche in der Wiener Weltausftellung 
in drei Exemplaren vorhanden war. A. Ranfome, S.Worffam und die Chem- 
nitzer Werkzeug-Mafchinenfabrik hatten je ein Exemplar diefes ein- 
fachen aber fehr zweckmäfsigen Mechanismus exponirt. Wir wollen hoffen, dafs 
diefer Umftand auf die, noch immer geringe, Einbürgerung des Mafchinchens för- 
dernd einwirken werde. 
Die Mafchine tritt in zwei Formen auf. Die Leifte, Latte oder der Rahmen- 
theil, welcher unter einem Winkel von 45 Grad gegen die Faferrichtung befchnitten 
werden foll, wird entweder horizontal zugefchoben und dann fteht die Führung 
des Meffers, welches durch den Handhebel vorgedrückt wird, unter 45 Grad zum 
  
  
Un
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.