Full text: Holzbearbeitungs-Maschinen (Heft 78)

   
  
  
  
  
Dr. Exner. 
n2 
Streifen zu egalifiren, das heifst, ihnen überall die richtige gleichmäfsige Dicke 
zu geben. Die beiden Mafchinen liefern Materiale für fünf Rundfchneide- 
Mafchinen. Die dritte Mafchine fchneidet den Streifen in parallelopipedifche 
Stücke, bei denen jetzt ihre Länge der Dicke des Streifens entfpricht. Diefe 
Parallelopipede zeigen nun fchon die Dimenfionen des werdenden Pfropfens. 
Bei allen den drei erwähnten Mafchinen find Circularmeffer in Verwendung, 
welche während der Action durch Schleifapparate fcharf erhalten werden ; auch 
find diefe fämmtlicben Mafchinen felbftthätig eingerichtet. Diefe drei 
Mafchinen arbeiten nach der Verficherung des Vertreters der Firma, eines intelli- 
genten Ingenieurs (L. A. Groth), zwei bis vier Wochen, bis die Meffer heraus- 
genommen und von der Hand regelrecht nachgefchliffen werden müffen. 
F 
> 
Die vierte Mafchine ift die Hauptmafchine; fie ift auch am complicirteften 
und erfordert die umfichtigfte Leiftung‘ Die Rundfchneide-Mafchine befteht dem 
Wefen nach aus einem ebenen, geraden Meffer, das nach jedem Schnitte mittelft 
rotirender Scheiben gefchärft wird # und aus einem Paar von Drehfpindeln, 
welche den Kork in der Regel im Mittelpunkte der breiten quadratifchen Stirn- 
flächen erfaffen, ihn aber auch nach der Willkür des Leiters der Mafchine aufser 
halb diefes Mittelpunktes erfaffen können. Durch eine geeignete Vorrichtung 
können die Korke auch in elliptifcher Form durch das Meffer herausgefchält 
werden, wenn es die Befchaffenheit des Rohftückes erfordert. Da die Mafchine 
die Handarbeit copirt, müffen nur die fehlerhaften Stellen nachgearbeitet werden, 
während bei der „Rohrmafchine“* die ganzen Korke nachzuputzen find. 
Herr L. A. Groth ftellt uns folgende Mittheilung zur Dispofition, die interef 
fant genug ift, um hier reproducirt zu werden. 
„In der Fabrik, welche der „Korkfabrik-Adtiengefellfchaft in Stockho!m“ 
gehört, werden jetzt auf fünf Rundfchneide-Mafchinen mit dazu gehörenden 
Theilungs-, Schälungs-, und Zerffückungsmafchinen 1600 Ballen Kork im Jahre 
zuungefähr zo Millionen Pfropfen verarbeitet. Mitdem Betrieb genannter Mafchinen 
find zehn Frauen und Kinder befchäftigt. Zum Schneiden des Abfalls werden 
fünfzehn Perfonen angewendet. Schliefslich werden dreizehn Perfonen mit dem 
Sortiren befchäftigt, wobei die allergröfste Genauigkeit beobachtet werden mufs; 
aber diefe Anzahl könnte reducirt werden, nachdem Herr Boäthius einen Appa- 
rat erfunden, der den Kork der Gröfse nach fortirt, wonach nur ein Sortiren 
nach der Qualität erübrigt. Das ganze Perfonal in diefer Fabrik, an den 
Mafchinen u. f. w. mit eingerechnet, macht eine Anzahl von 45 Perfonen aus, 
welche Anzahl beibehalten werden wird, obgleich die Fabrication um 50 Percent 
erhöht werden foll. Diefes Perfonal entfpricht alfo einer Anzahl von 150 Perfonen 
in einer Handfchneide-Fabrik.“ 
„Die Vortheile des von Herrn Bo£thius erfundenen Mafchinenfyftems find 
in Folgendem zufammenzufaffen : 
1. Eine Herabfetzung der Verfertigungskoften des Fabricats wird gewon- 
nen, welches den bisher gewöhnlichen Gewinn von diefer Induftrie in bedeuten- 
dem Grade erhöht. 
2. Der Anwendbarkeit des Syftems für alle Arten von Rindenforten zufolg 
kann dasfelbe in Fabriken in grofser Scala angewendet und der Rohftoff dire 
vom Ausfchiffungsorte verfchrieben werden, wodurch ein nicht unbedeutender 
Gewinn entfteht. Die Arbeitskoften werden in höchft bedeutendem Mafse herab- 
geletzt und der Preis im Verhältniffe zur Qualität ebenfalls. 
3. Die Güte der Waare fichern dem Fabricat einen vollftändigen Verkauf 
Befonders mag hier erwähnt werden, dafs fich diefe Mafchinen für Wein- und 
Porter-Korke eignen. 
e 
t 
* Nach obiger Quelle fchneidet das Meffer etwa 15.000 bis 50.000 Korke, ehe es heraus- 
genommen und durch die Hand gefchliffen werden mufs, 
   
   
   
   
   
   
   
  
    
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
   
   
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
  
   
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.