Full text: Maschinen zur Bearbeitung der Metalle (Heft 94)

   
  
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94 Carl Pfaft. 
angebracht. Wir können diefe Anordnung nur loben, und bemerken, dafs man 
fich durchaus nicht vor den kurzen Riemen zu fürchten hat, wenn nur ihre Breiten 
reichlich bemeffen find. 
Ebenfalls nach Fairbairn’s Syftem ift die gröfsere Radialbohrmafchine, 
Fig. 141, Taf. LIX mit pp. 2000 Millimeter Ausladung entworfen. Um die fett- 
ftehende Säule dreht fich an zwei beftimmten Lagerftellen ein vertical ftehendes 
Bett, deffen Rippen einen eigenthümlichen Schwung belfitzen, und an deffen pris- 
matifchen Führungen der radiale Arm vertical verftellt werden kann. Die Säule 
fteht auf einer ftarken und grofsen Fundamentplatte. 
Die übrigen Details find mit Ausnahme der Verfchiebung des Bohrzeug- 
trägers, welche hier von diefem felbft aus eingeleitet werden kann, ganz analog 
den bei der kleineren Radialbohrmafchine befchriebenen und aus der Zeichnung 
klar erfichtlich. 
Wir erwähnen noch einige Mafchinen, z. B. die fchönen Schraubenfchneid- 
mafchinen nach Sellers’ Syftem, welche von Gfchwindt & Co. ausgettellt 
waren. Die Schneidköpfe derfelben waren von Schmiedeeifen in Einem Stücke 
hergeftellt und im Einfatze gehärtet, die Auslöfung nach dem älteren Mufter von 
Sellers, da das neue auf der Ausftellung von 1873 zum erften Male erfchien. 
Die Hobelmafchine, gleichfalls nach Sellers’ Syftem gebaut, unterfchied fich von 
dem Original durch die Form der Ständer, Suporte und übrigen Theile, welche 
nach den bei uns gebräuchlichen Typen ‚gebildet waren, und befonders durch 
die Anordnung der Antriebsriemenfcheiben, welche direct auf der fchräg liegenden 
Schneckenwelle, an der dem Arbeiterftande gegenüber liegenden Seite angebracht 
waren. Die von Sellers eingefchaltete Schrägradüberfetzung fehlte ganz und 
müffen die Riemen wegen der nicht mit dem Mafchinenmittel parallelen Lage der 
Riemenfcheiben über Leitrollen geführt oder die Mafchinen felbft nicht parallel 
zur Transmiffion aufgeftellt werden. Letzteres macht fich, wenn zwei oder 
mehrere derartige Hobelmafchinen hinter einander aufgeftellt werden können, 
fehr gut. Die Steuerung war nicht wie bei Sellers eine pofitive, von der 
Riemenführung unabhängige, fondern von diefer, refp. dem Anfchlagsdaumen 
bewirkte. Die Stahlhalter der Suporte konnten auf fehr einfache Weife beim 
Rückgange gehoben werden und zwar durch eine mit der Steuerung verbundene, 
horizontal über den Querfuport hinlaufende genuthete Achfe, auf welcher 
federnde Hebel mit Verlängerungen der Stahlhalter correfpondirten und die 
Bewegung vermittelten. 
Collet& Engelhard in Offenbach. 
Diefe jüngere, äufserft rührige Firma, deren Theilhaber ihre Erfahrungen 
in England, und zwar bei Sharp Stewart & Co., gefammelt haben, hat es ver- 
ftanden, fich in kurzer Zeit zu einer grofsen Bedeutung aufzufchwingen und 
behauptet ihren Platz durch gute, oft mit Raffinement vereinfachte Conftrudtionen 
und folide Ausführung. Auch ihre Ausftellung war zahlreich befchickt und gibt 
uns Anlafs zu mehreren ausführlichen Befprechungen. 
Drehbänke. 
Wie nicht anders zu erwarten, zeigt fich an allen von Collet& Engel- 
hard gebauten Mafchinen der Einflufs ihrer englifchen Schule; es find jedoch 
nach und nach den continentalen Bedürfniffen bedeutende Conceffionen gemacht 
und demnach Modificationen an den urfprünglichen Typen eingeführt worden, 
welche fie unferen Anforderungen beffer anpaffen. Diefs ift auch bei den 
Drehbänken der Fall. 
Die Fufsdrehbank, Fig. 142, Taf. LX, hat einen Spindelftock mit konifchen 
Lagern und Druckringen. Spindel, Lagerbüchfen und Ringe find auf das befte 
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
   
  
  
  
   
  
  
  
   
  
   
  
  
   
  
   
	        
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