Mafchinen zur Bearbeitung der Metalle. 95
gehärtet und gefchliffen, Zum Antrieb dient eine Schnurrolle mit Räderüber
fetzung, welche durch excentrifche Achfe ausgerückt werden kann. Der Reit-
ftock ift nach der Chemnitzer Type ausgeführt, das Bett gerade, hat aufsen-
liegende, durch Wechfelräder betriebene Leitfpindel.
Der Schlitten ift durch ein einfaches Schlofs mit Schrägrädern und
gefchloffener Mutter mit ihr verbunden, und kann durch erfteres zwar von Hand
verftellt, aber nicht zum felbftthätigen Plandrehen verwendet werden. Das
Schwungrad ift auf einem freiftehenden Zapfen gelegert, welcher in einem Hebel
feftitzt, der am Fufse auf- und abbewegt und feftgeftellt werden kann, fo dafs
man in der Lage ift, die Schnur leicht aufzubringen, zu wechfeln und zu fpannen.
Diefe Anordnung ift fehr einfach und zweckmäfsig, die Ausführung der
Drehbank war von bemerkenswerther Präzifion.
Die kleinere Suportdrehbank, Fig. 143, Taf. LXI, hat pp. ı90 Millimeter
Spitzenhöhe. Der Spindelftock hat konifche Lager mit Druckfchraube in einem
langen und weit abftehenden Querftück. Der Raum zwifchen den Säulen des-
felben ift fo grofs, dafs nicht allein die gröfsten Wechfelräder, fondern auch der
Antriebskonus für den Schneckenfelbftgang abwechfelnd diredt auf die Verlän-
gerung der Drehbankfpindel aufgeftellt werden können. Um bei dem Auswechfeln
diefer Organe nicht jedesmal das ganze Querftück abnehmen zu mülffen, ift die
Bohrung desfelben bei der einen Säule aufgefchnitten und das Stück um die
andere drehbar gemacht. Der Reitftock ift nach der Chemnitzer Type ausgeführt.
Unfere Drehbank hat ein gerades Bett und aufsenliegende Leitfpindel,
welche durch Wechfelräder betrieben werden kann. Die Mutter am Schlitten ift
vertical getheilt und die beiden Theile werden durch einen Hebel mit excen-
trifchen Schlitzen in Geradführungen horizontal verfchoben. Sie umfaffen nicht
den ganzen Umfang der Leitfpindel, fondern laffen am unteren Theile fo viel frei,
dafs diefelbe in Unterftützungen laufen kann, über welche fie ungehindert hinweg-
gehen. Zum Egalifiren und Plandrehen ift ein Selbftgang durch Zahnftange und
Schnecke angebracht, deffen Ueberfetzungsräder ‚zum Theile rückwärts liegen
und durch eine Zugftange, welche die hohle Suportfpindel durchfetzt, angezogen.
fomit durch Reibung verkuppelt oder gelöst werden können. Der andere Theil
nebft den Rädern zum Handtransport des Schlittens liegt vorn, wo auch die Zahn-
ftange mit den Zähnen nach unten am Prisma angebracht ift. Eine Reverfirvor-
richtung mit Stirnrädern erlaubt die Umfteuerung oder Abftellung der Bewegung,
ihre Zugftange ift vorn unter dem Spindelftocke in fehr guter Lage angeordnet.
In Fig. 144, Taf. LXI, ftellen wir die gröfsere Suportdrehbank dar, welche
circa 400 Millimeter Spitzenhöhe hat, und im Allgemeinen die Anordnung und
die Details der foeben befchriebenen befitzt. Ihr Spindelftock ift mit konifchen
Lagern ausgerüftet, hat jedoch keine Druckfchraube. Die Spindel ftützt fich viel
mehr gegen Druckringe am rückwärtigen Lager. Deı Reitftock ift wie bei der
vorhergehenden Drehbank conftruirt, und hat zu feiner Längsverfchiebung einen
Anfatz, durch den er mit dem Suportfchlitten mittels eines Stiftes verkuppelt
werden kann.
Wandradialbohrmafchine.
Die Wandradialbohrmafchine, Fig. 145, Taf. LXII, hat beiläufig 1300 Milli-
meter gröfste Ausladung und einen radialen Arm, welcher fich an ftarker Grund-
platte um beiläufig 500 Millimeter in Schlitzen verfchieben läfst. Zu diefem Ende
ift unten an der Grundplatte eine fefte Mutter angebracht, in der fich eine
Schraubenfpindel auf- und abbewegen kann, deren oberes Ende das Lager des
radialen Armes ftützt und dort durch Schneckenüberfetzung von Hand bewegt
werden kann.
Die Lager des radialen Armes find theils mit der verfchiebbaren Platte
the
zufammengegpffen, ils auf ihr angefchraubt, und konnten daher gefchloffen aus-