12 Carl Pfaff.
nehmen können, if dadurch aufserordentlich befchränkt. Noch ärger tritt ‚der
Uebelftand hervor, wenn von der horizontalen zur verticalen Steuerung der
Suporte übergegangen wird, und am fchlimmften bei folchen Mafchinen, die
mehrere Suporte haben, welche nicht immer gleichzeitig arbeiten. Kommt nun
eine Veränderung in der Gefchwindigkeit dazu, fo nehmen die Stofswirkungen
durch welche der Steuerungsmechanismus in Bewegung gefetzt wird, andere
Werthe an und treiben ihn mehr oder weniger weit.
Man hat fich früher bei Hobelmafchinen mit äufserft geringen Variationen
im Vorfchube oder der Schnittbreite begnügt, ja die älteren Mafchiniften hielten
eine Fläche für um fo fchöner und beffer gehobelt, je geringer die Schnittbreite
war. Bei einem folchen Verfahren konnten die gerügten Mängel der Steuerung
wenig fühlbar werden. Heute hat fich aber die Erkenntnifs Bahn gebrochen, dafs
die letzten Schnitte über eine Fläche möglichft breit genommen werden mülffen,
wenn diefe vollkommen eben und zur weiteren Bearbeitung gefchickt fein foll
und gerade diefe breiten Schnitte können wir mit keiner der älteren Steuerungen
felbftthätig nehmen, wo fie dennoch vorkommen, find fie durch Steuerung von
der Hand erzielt.
Sellers hatte alfo fehr Recht, wenn er feinen Steuerungsmechanismus
zwang, einen beftimmten, unter allen Umftänden gleichmäfsigen Hub zu machen,
indem er ihn mit der Antriebswelle verband, und ebenfo, wenn er ihn einen
pofitiven nannte.
Aufser den beiden genannten Neuerungen hat Sellers noch eine eigen-
thümliche Vorrichtung angebracht, um den Suport beim Rückgang zu heben,
und fo’ den Meifsel von dem Arbeitsftück zu entfernen, auf welche wir bei der
Befchreibung kommen werden.
Endlich ift noch die eigenthümliche Lage der Antriebsriemfcheiben zu
erwähnen, welche geftattet, dafs die Hobelmafchinen parallel mit der Trans-
miffion und in einer Linie mit Drehbänken und anderen Mafchinen aufgettellt
werden. Hierin liegt ohne Weiters ein grofser Voıtheil, welcher dadurch erhöl
wird, dafs weder die Riemen, noch der Antriebsmechanismus jemals in Collifion
mitirgend einem Arbeitsftück kommen können. Sellers erblickt noch eine
bedeutenden Vortheil darin, dafs die Antriebstheile nahe zur Hand des Arbei-
ters liegen, welcher Anficht wir uns nur zum Theil anfchliefsen können.
Gehen wir nun mit Rückficht auf die Zeichnungen Fig. ı2 und 13, Taf. I,
zur detaillirten Befchreibung über, fo fehen wir, dafs die Antriebsriemenfcheiben
am vorderen Ständer gelagert find und ihre Achfe parallel der Längenachfe der
Mafchine haben. Sie find von fehr grofsem Durchmeffer, dagegen ziemlich fchmal.
Die beiden äufseren Scheiben find lofe, die mittlere ift feft. Zum Antrieb werden
zwei Riemen gebraucht, ein offener und ein gekreuzter. Ihre Verfchiebung wird
in der gewöhnlichen Weife erzielt, und zwar durch verftellbare Anfchläge, die
auf einen horizontal liegenden Hebel mit zwei verfchieden langen Daumen wir-
ken. Bemerkenswerth ift hierbei, dafs Sellers feine Daumen, weil fie nicht
mehr zu thun haben, als die Riemen zu verfchieben, von Gufseifen macht, w3
rend fie bei gewöhnlichen Mafchinen, deren Suportfteuerung fie mitbewirken mülf-
fen, von gehärtetem Schmiedeifen genommen werden und dennoch bald zu
Grunde gehen. Die eigentliche Riemenführung, welche mit dem Daumenhebel
durch ein dünnes Stängelchen verbunden ift, zeigt ein intereffantes Detail.
(Fig. 14.)
Sie ift fo angeordnet, dafs ftetsnur ein Riemen auf der Treibfcheibe lau-
fen kann. Der andere ift inzwifchen an jeder Verfchiebung gehindert. Bei der
Umfteuerung wird zuerft der treibende Riemen ganz von der feften Scheibe ent-
fernt, dann hört feine Verfchiebung auf und feine Riemengabel ift verfchloffen.
Hierauf fetzt fich erft der zweite Riemen in feitliche Bewegung und kommt auf
die Treibfcheibe. In diefer Stellung find beide Riemengabeln verfchloffen. Soll
abgeftellt werden, fo wird die Bewegung nur mit einem Riemen gemacht, und
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