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29 Carl Pfaff.
Stofs feft, indem er fich central verengen mufs. Durch die umgekehrte Drehung
der Mutter wird der Ring frei und da fein Konus fo flach gewählt ift, dafs er
fich nicht feftklemmt, auch der Stofßs.
Diefes Arrangement fieht fehr verführerifch aus. Es ift aber nicht neu und,
wie wir glauben, auch nicht gut. Der Stofs mufs jedenfalls in der Hülfe fo viel
Luft haben, dafs Oel zwifchen die Flächen dringen und er fich bewegen kann.
Denken wir ihn uns zur Hälfte herausgefchoben, fo conftituirt fich die centrale
Klemmvorrichtung als Drehpunkt und erlaubt dem noch im Innern der Hülfe
fteckenden Ende des Stofses fich durch feinen Spielraum hin und her zu bewe-
gen. Mag diefer auch noch fo klein fein, fo wird immer eine gewiffe Bew egung
refultiren, welche bei weit vorgefchobenem Stofse durch das Hebelverhältnifs
ungünftig vermehrt wird.
Whithworth verlegte fein Druckftück für den Stofs ziemlich weit vom
Ende der Hülfe nach rückwärts und erreichte dadurch ein Anpreffen gegen eine
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lange Fläche, welches jede fchwankende Bewegung ausfchliefst. Allerdings wird
beim Anziehen der vorhandene Spielraum ganz auf eine Seite und dadurch die
Spitze aus ihrer Richtung gebracht. Wenn aber hierauf von Anfang an Rückficht
genommen wurde und die Drehbank nur mit angezogenem Stofse als richtig
betrachtet wird, fo entfällt diefer Uebelftand von felbtt.
Vorzüglich mufs aber an dem Sellers’fchen Reitftocke die Einrichtung
genannt werden, durch welche er ftets in feiner Richtung gehalten wird. Da er
keine beftimmte Stelle hat, fondern längs des Bettes faft bei jedem Stücke ver-
fchoben werden mufs, können die Führungen, welche ihm das Bett gibt, nicht
fehr dicht anliegen, und würden, wenn auch fo gemacht, fehr bald durch
Abnützung Spielraum erhalten. Der Reitftock könnte fich dann bald nach rechts,
bald nach links anlegen oder auch diagonal ftellen. Um diefs zu verhindern und
bei vollkommen leichter Verfchiebbarkeit unferem Objedte durch das Anziehen
eine jedesmal richtige Stellung zu geben, bringt Sellers unterhalb an der rück-
wärtigen Bahn einen prismatifchen Vorfprung an, den die Anzugplatte umgreift.
Sie greift ferner in die Reitftockplatte ein, fo dafs beim Aözichet der Sa
der ganze Reitftock gezwungen in. fich gegen die Kante der rückwärtigen Bahn
anzulegen.
Um mit der Drehbank abzufchliefsen, erwähnen wir noch, dafs ihre
en 14”/g Zoll engl. = 365 Millimeter betrug. Der Amerikaner pflegt
aber feine Drehbänke nac h dem Durchmeffer zu benennen, welchen der gröfste
Ebch umzudrehende Cylinder haben kann, wobei er noch die mittlere Oeffnung
im Bette benützt und fo ift unfere Drehbank in Amerika eine dreifsigzöllige.
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Nuthstofsmafchine.
Die Nuthftofsmafchine von W. Sellers&Co. Fig. 32, Taf.V,hatte ı2 Zoll
engl. 304 Millimeter gröfsten nl und 24 Zoli engl. = 609 Millimeter Aus-
Idduhe, Sie unterfchied fich von den gewöhnlichen hauptfäcl ılich durch die ver-
tıcale Führung des Mefferträgers oder Stofses, welche nicht im Ganzen mit dem
Ständer, ren als Stück fürs fich ausgeführt war und höher oder tiefer geftellt
werden konnte. Hierdurch kann die Führung bis möglichft nahe andasj jeweilige
Arbeitsftück herangebracht werden.
Die Bewepnng wird von der Stufenfcheibe durch einfache Räderüber-
fetzung im Verhältniffe von nicht ganz ı :6 mit Intervention der Whitworth'-
fchen Schleife auf die Kurbelfcheibe übertragen. Der Zapfen ift in diefer durch
Schraubenfpindel verftellbar. Die Mitte der Kurbelfcheibe liegt gegen die der
verticalen Stofsführung etwas einfeitig, fo dafs beim Schnittgange die kleineren
Winkel der Jeitflange: in Anwendung kommen.
BE. VERNNEE