Full text: Maschinen zur Bearbeitung der Metalle (Heft 94)

  
32 Gar! Pfaff, 
Zur leichteren Auffindung der Theilpunkte find verftellbare Zeiger ange 
bracht. 
Aehnliche Zeiger finden wir auch bei der Theilvorrichtung des kleinen 
Apparates. Hier haben fie aber den Zweck, eine gröfsere Anzahl von Theilun 
gen zu ermöglichen, als die kleine Theilfcheibe ohne Weiteres erlauben würde 
Man ftellt hierzu die Zeiger fo ein, dafs fie genau eine gewiffe Zahl von Theil 
punkten zwifchen fich faffen, einen Bruchtheil des ganzen Umfanges. Hierbei 
liegt der Theilftift an der Kante eines der Zeiger fo an, dafs diefer hinter ihm 
bleibt. Der Stift wird gelöft und eine viertel, halbe, ganze oder mehrfache 
Umdrehung gemacht, was dadurch conftatirt wird, dafs der Stift wieder die 
Kante des Zeigers tangirt, von dem er ausging. Nun wird aber die Drehung fort 
gefetzt bis zur Berührung des nächften Zeigers, fo dafs die Summe der ganzen 
Winkelbewegung gleich der gemachten Umdrehung mehr dem Bruchtheil ift, 
welche die Zeiger zwifchen fich fafsten. Endlich werden die beiden unter fich 
jetzt nicht verftellbaren, aber als Ganzes auf der Spindel nur durch Reibung 
gehaltenen Zeiger um ihren Winkel vorgerückt, fo dafs der Theilftift rückwärts 
wieder am Ausgangszeiger anliegt. 
Viel einfacher und derber war eine weiters von unferer Firma ausgeftellte 
Fraismafchine mit Räderüberfetzung, deren Spindel in einem Doppelarm gela- 
gert war, welcher fich um die Antriebsachfe drehen konnte, und fo eine verticale 
Verftellung im Bogen zuliefs. Die ‚Vorfchubbewegungen erfolgten von Hand 
Revolver-Drehbank. 
Unter diefem Namen ift die in Fig. 43, Taf. XI dargeftellte Mafchine bei 
uns bekannt. Derfelbe ift von dem drehbaren Werkzeughalter entlehnt, welcher 
nacheinander das geeignete Specialwerkzeug zur Arbeit darbietet. Der Amerika- 
ner nennt fie einfach „Screw-Mafchine* (Schraubenmafchine 
Aehnliche Mafchinen waren auch von der Firma Pratt & Whitney Co. 
ausgeftellt und nur in Nebendingen von der gegenwärtigen verfchieden. 
Diefe Mafchinen find beftimmt, von rundem Draht oder Rundeifen, in 
einzelnen Fällen auch von Stäben mit vier- oder fechskantigem Querfchnitt, 
welche von rückwärts durch die hohle Spindel eingeführt werden, auf die 
fchnellfte Weife kleine Schrauben, Stifte, Griffe u. dgl. herabzudrehen. Dabei 
wird das Princip befolgt, dafs zu jeder der fucceffiven Operationen ein geeig- 
netes, genau vorgerichtetes Werkzeug benützt wird, deffen Wirkung ganz 
beftimmt abgegrenzt ift. Sind die zu erzeugenden Gegenftände Schrauben, fo 
wird das Gewinde unter den anderen Operationen mitgefchnitten, woraus folgt 
dafs es mit den übrigen Theilen concentrifch ift, oder wie man zu fagen pflegt, 
rund läuft, 
Es ift in der That erftaunlich, welche Maffen von complicirt geformten 
kleinen Gegenftänden in kurzer Zeit auf einer folchen Mafchine gemacht werden 
können, doch mufs auch im Gegenfatze erwähnt werden, dafs fie nur da anwend- 
bar find, wo eben taufende gleicher Stücke gebraucht werden, da das Herrich- 
ten, Einfpannen und Einftellen der Werkzeuge umftändlich und theuer ift 
Die Mafchine befteht aus einem kurzen Drehbankbett mit Spindelftock 
ohne Räderüberfetzung. Die Spindel ift hohl und hat am vorderen Ende ein 
Klemmfutter („chuck“) zum Halten der Materialftäbe. Sie hat vorn einen Bund, 
der mittels gehärteter Beilagsfcheibe am Lager anliegt und ift rückwärts durch 
Muttern angezogen. Die vorderen Lagerfchalen (Bronze) find viertheilig mit 
Seitenftellung. Rückwärts fteht die Spindel ziemlich weit vor und trägt eine 
Patrone (Leitfchraube), deren Muttergewinde in einera Handhebel befefigt: ift 
und durch Niederdrücken zum Eingriff gebracht wird. Der Handhebel fitzt auf 
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