Full text: Maschinen zur Bearbeitung der Metalle (Heft 94)

46 Earl Pfaf: 
Die ausgeftellte kleinere Mafchine war mit einfacher Räderüberfetzung 
verfehen, hatte einen einarmigen Ständer und keine Winkelfcheere. Sie zeichnete 
fich durch Einfachheit und gefällige Form aus, wefshalb wir fie in Fig. 62 zur 
Darftellung bringen. 
Mafchinen zur Fabrikation von Nieten. 
Die Mafchine zur Anfertigung von Nieten ift in Fig.63, Taf.XVIII, dargettellt. 
Sie foll, nach Angabe der Erbauer, gegen 35 Nieten per Minute machen. Die 
Antriebsriemenfcheiben machen dabei 135 Umdrehungen per Minute, Die Arbeit 
erfoigt zwifchen der Matrizenfcheibe, welche auf einer Seite des Geftelles frei 
liegt und fich langfam umdreht, und dem Stempel, welcher fich ihr nähert und 
fich wieder entfernt. Die Matrizenfcheibe macht eine Umdrehung auf 8 der 
Stempelwelle und hat 8 Matrizen oder Einfätze, in.welche die rothglühenden 
Rundeifenftückchen eingefetzt werden, aus denen die Nieten gebildet werden 
follen. Der Stempel ift an einer ftarken, beiderfeits geführten fchmiedeifernen 
Stange befeftigt, welche durch einen excentrifchen Zapfen der bezüglichen Welle 
in hin- und hergehender Bewegung verfetzt wird. Der Eingriff der Räder, welche 
die Achfen des Stempels und der Matrizenfcheibe bewegen, ift fo angeordnet, 
dafs dem Stempel in feiner tiefften Stellung jedesmal eine Matrize genau gegen- 
über fteht. Um diefs für alle Fälle zu fichern, ift das Getriebe, welches in das 
Rad der Matrizenwelle eingreift, nicht feft mit diefer verkeilt, fondern durch 
Schrauben mit einer Flantfche derfelben verbunden, welche eine gewiffe Ver- 
drehung, alfo Adjuftirung zulaffen. Auch der Stempel hat in zweifacher Beziehung 
eine Adjuftirung. Erftens in Hinficht auf feine Länge durch Beilage und anzieh- 
baren Keil und zweitens hinfichtlich feiner Bewegung durch eine Daumenfcheibe. 
Die erftgenannte Adjuftirung ift nöthig, damit der Stempel in feiner tiefften 
Stellung immer feft auf der Matrize auffitzt. Die erwähnte Beilage hat noch den 
Zweck, Brüche zu vermeiden, im Falle irgend ein Hindernifs zwifchen Stempel 
und Matrize käme, befteht defshalb aus Gufseifen, und ift nur fo ftark, um den 
Druck bei der Bildung normaler Nietköpfe auszuhalten, bei einem gröfseren 
wird fie zerdrückt und gibt Raum zu ungehinderter Weiterbewegung der 
Mafchine. Wegen verfchiedener Längen der Stempel und Matrizen werden auch 
diefe Sicherheitsbeilagen in verfchiedenen Längen angewandt. Kleine Dif- 
ferenzen werden durch den Stellkeil ausgeglichen, mittels deffen auch der 
Stempel fo weit vorgerückt wird, dafs er beim Leergang die Matrizen mit einem 
fchwachen Schlage berührt. Der Stempel, aus Gufsftahl, auf feiner arbeitenden 
Fläche gehärtet, fitzt in einem Gehäufe, welches mit der oben erwähnten Schub- 
ftange drehbar verbunden ift. Auf der Drehungsachfe fitzt aufserhalb ein ftarker 
Hebel feft, der durch die an feinem Ende angebrachte Rolle mit einer verftell- 
baren Daumenfcheibe in Berührung fteht. Diefe ift fo eingeftellt, dafs der 
Stempel in dem Augenblicke, wo er das in die Matrize eingefetzte Eifen berührt 
und anfängt, den Nietenkopf zu bilden, eine Winkelbewegung erhält, durch die 
er fo geführt wird, als wäre er mit der Matrizenfcheibe durch Verzahnung ver- 
bunden. Durch diefe mitgehende Bewegung, während welcher fich der Stempel 
der Matrize nähert, bleibt er ihr immer in der richtigen Lage gegenüber bis der 
Kopf vollendet itt. 
Die Matrizenfcheibe dreht fich um ein feftftehendes Excenter, deffen 
Mittelpunkt der Linie der Schubftange oder der Angriffslinie des Stempels 
gegenüber liegt. In der Scheibe befinden fich 8 radiale Bohrungen, welche mit 
fchmiedeifernen Büchfen ausgefüttert find, diebei Abnützung ausgewechfelt werden. 
Diefelben nehmen die eigentlichen Matrizen für die Nieten auf, welche von 
zähem, harten Gufseifen gemacht werden, Diefe haben keinen Boden, fondern 
werden unten durch Stahlftifte ausgefüllt, welche nach der jeweiligen Länge 
der Nieten eingerichtet find, und dem eingefetzten Eifen als Auflage dienen. Sie 
 
	        
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