Full text: Maschinen zur Bearbeitung der Metalle (Heft 94)

  
A8 Carl Pfaff 
unverrückbare Lage der Spindel bei leichtem Gang derfelben, Ausgleichung oder 
Verhinderung der Abnützung, gute Aufnahme des axialen Druckes. Wir wollen 
nun die verfchiedenen gebräuchlichen Syfteme vergleichen, um zu fehen, wie fie 
diefen Bedingungen entfprechen. 
Wir kennen Spindelftöcke mit konifchen Lagern, folche mit cylindrifchen 
und endlich combinirte, welche an einem Ende cylindrifche, am andern koni fe :he 
Lager haben. 
DaiftvorallemAnderenderSpindelftock vonWhitworth, Fig.604, Taf.XIX. 
Derfelbe hat konifche Lager. Beide laufen nach der gleichen RE zu und haben 
nur fo viel Anlauf, um eine Ausgleichung der Ayhitzing zu gefatten: Die Lager- 
büchfen find feft in den Spindelftock eingefetzt und die koni ich en Laufflächen an 
die Spindel felbft angedreht. Der axiale, Druck wird durch einen flachen Ring 
welcher mittels zweier Muttern verftellbar ift, auf die Flantfche der rückwärtigen 
Lagerbüchfe übertragen. Angezogen wird die Spindel durch einen ähnlichen 
Ring, der fich gegen die andere Seite genannter Lagerbüchfe anlegt und eben- 
falls durch Muttern regulirt und feftgeftellt wird. Mittels diefer Ringe wird die 
Lage der Spindel, Sa auch ihr mehr oder weniger dichter Gang in den Lagern 
und der vordere hat aufserdem noch a Zweck, den ara Druck auf- 
zunehmen. Das rückwärtige Ende der Spindel bleibt frei für das Aufftecken der 
Wechfelräder. Bei der berühmt exadten Ausführung Whitworth’s, welcher alle 
diefe Lagerbüchfen, Spindeln und Muttern glashart und mathematiich en rund 
herftellt, haben feine Spindelftöcke erfahrungsmäfsig eine Dauer von noch nicht 
bekannter Begrenzung. Sie veranlaffen keine Reparaturen und bleiben ftets 
richtig. 
Der einzige Fehler, der ihnen anhaftet, liegt in dem flachen Druckringe, 
der fich, wie wir bei Gelegenheit der Befprechung von Seller’s Drehbank gezeigt 
haben, Br verreibt. 
Aber trotzdem laufen Whitworth’s Spindeln mit verriebenen Druckri 
noch immer gut, und es ift nur die fchwierige Anfertigung und der hohe Pı 
welche der allgemeinen Anwendung im Wege ftehen. 
Weit weniger Sorgfalt erfordern die allgemein üblichen Lagerungen nach 
Fig. 65. Die Conicität derLager ift bedeutend gröfser als bei Whithworth, weil, 
wie wir gleich fehen w erden; die Lage der Spindel zum Theil durch die konifchen 
Taskheile felbft regulirt wird und bi gröfserem Anlaufe nicht fo leicht ein Fest- 
fetzen der Spindel eintritt. Die Kegel, deren Theile beide La ager bilden, ftehen 
einander mit den Spitzen gegenüber. 
Der Lauftheil im ala ärtigen Lager ift als lofe Büchfe gebildet, welche 
auf die Spindel aufgefchoben und durch eine Feder an der V &räre ehung dekinden 
ift. Diefe konifche Büchfe wird durch Stell: und Gegenmuttern regulirt, und 
abgefehen von dem vom vordern Ende der Spindel nach rückwärts gehenden 
Achfendruck wird die Spindel durch die beiden konifchen Lauftheile in ihrer 
Lage gehalten, der erwähnte Achfendruck aber wird durch eine Druckfcheibe 
aufgenommen, welche meift in einem durch zwei Säulchen oder Stützen rück- 
wärts am Spindelftock befeftigten Querftück angebracht ift. 
Das a kann auch durch anders geformte Theile, Arme, Büchfen 
etc. erfetzt werden. Allemal ift aber das Aufftecken der W sehleh 'äder gehindert 
und man findet die verfchiedenften Conftrudtionen, um diefem Uebel ande abzu- 
helfen, am meiften eine Reverfirvorrichtung oder Wechfelbolzen. Der axiale 
Druck wird durch die Druckfchraube am be oh aufgenommen, indem er hier am 
wenigften Reibung und Abnützung hervorruft. Bei der hier befchriebenen 
Spindelonitfiräktion ift nn. nur Morficht beim Aufpaffen der lofen konifchen 
Büchfe zu beobachten. Alles Andere daran ift leicht auszuführen und in Ordnung 
zu halten. Gehärtete und genau rund gefchliffene Lager und Spindeln find nicht 
nothwendig, indem fchmied eeiferne Spindela und Rothgufsbüchfen fchon fehr 
gute Refultate geben, und fo ausgerührte Spindel föcke eine ganz refpectable 
nsen 
n 
>, 
rei
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.