Full text: Maschinen zur Bearbeitung der Metalle (Heft 94)

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52 Carl Pfaff. 
D. New & Co. Nottingham. 
Diefe Firma hatte eine folche Menge von Werkzeugmafchinen auf engem 
Raume ausgeftellt, dafs einzelne nur fchwer zu befichtigen waren und die über- 
häufte ungeordnete Co:lection den Eindruck eines Jahrmarktstandes machte. Hie- 
von abgefehen, bot die Ausftellung der jungen, aber im Ganzen emporftrebenden 
Firma einiges Intereffe und wir wählen zur Befchreibung eine Drehbank, eine 
Achfendrehbank, eine Räderdrehbank, eine Hobelmafchine und eine Radialbohr- 
mafchine aus. 
Suportdrehbank. 
Die Drehbank, Fig. 72, Taf. XX hatte 130 Millimeter Spitzenhöhe, Räder- 
überfetzung und gekröpfte Wange mit Einlegplatte. Der Spindelftock war der 
gewöhnliche mit konifchen Lagern und das Aufftecken der Wechfelräder erfolgte 
auf der Hülfe einer Reverfirvorrichtung, durch welche das Egalifiren vor- und 
rückwärts, fowie das Schneiden rechter und linker Gewinde ermöglicht wurde. 
Wir müffen hier bemerken, dafs diefe Art von Reverfirvorrichtung zwar 
fehr vertheilhaft für das gewöhnliche felbftthätige Drehen, dagegen fehr ungün- 
ftig für das Schraubenfchneiden ift, indem zu viele fchwache Theile in der 
Verbindung mit derLeitfpindel auftreten. Das Rädervorgelege des Spindelftockes 
war durch Excenterbewegung ausrückbar. Eine zweite felbftthätige Bewegung 
für den Suport, wie wir fie bei Hind fanden, war hier nicht vorhanden, und wir 
erklären unumwunden, dafs wir eine folche Complication auch in den meiften 
Fällen für ganz unnöthig halten. 
Der Reitftock war nicht zum Konifchdrehen verfchiebbar, der Stofs des- 
felben wurde durch Druckftück und Schraube feft geftellt. Der Suport konnte vom 
Schlitten entfernt und letzterer, ganz frei gemacht, zum Auffpannen von Arbeits- 
fticken verwendet werden. Die ganze Drehbank war gut proportionirt aber 
gewöhnlich. 
Achfendrehbank. 
Die Achfendrehbank, Fig. 73, Tafel XXI ift beftimmt, Achfen von Eifen- 
bahnfahrzeugen an beiden Enden zugleich zu bearbeiten. Die Achfen werden 
zwifchen feften Spitzen eingefpannt und von der fie. umgebenden Hülfe in 
der Mitte angetrieben. 
Bei unferer Mafchine begegneten wir zum erften Male dem gut aus- 
gebildeten, feitwärts angebrachten Antrieb mit Räderüberfetzung 
Whitworth hat fchon früher einen ähnlichen Antrieb ausgeführt, welcher 
aber nur eine Ueberfetzung und nur die zum Ausfchroppen und Vordrehen der 
Achslager nöthigen Gefchwindigkeiten darbot. 
Das Fertigdrehen, Ausfchlichten und Ueberfeilen der Achfen konnte bei 
diefer Einrichtung nur unter den ungünftigften Bedingungen vorgenommen 
werden. Es mag diefs in Werkftätten, welche nur neue Achfen erzeugen, defshalb 
ganz gut angehen, weil die fortwährend gleiche Arbeit leicht auf zwei ver- 
fchiedene Bänke vertheilt werden kann. In Reparaturwerkftätten aber ift diefs 
fchon wegen der befchränkten Zahl der Werkzeugmafchinen nicht gut ftatthaft 
und würde bei dem vereinzelten Auftreten der Arbeiten diefe fehr vertheuern 
Es ift defshalb der vorliegende Antrieb als eine entfchiedene Verbefferung anzu- 
fehen, indem er die verfchiedenen zum Ausfchroppen und zum Fertigmachen 
nöthigen Gefchwindigkeiten gibt. 
Wenden wir uns zu unferer Figur, fo fehen wir am Ende der Drehbank 
einen Anbau mit der vollftändigen Ueberfetzung eines Spindelftockes. Das 
Rädervorgelege ift durch Excenter auslösbar. Die Antriebsachfe geht innerhalb 
des Bettes bis in die Mitte, wo fie wieder gelagert ift und ein Getriebe trägt, das 
 
	        
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