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52 Carl Pfaff.
D. New & Co. Nottingham.
Diefe Firma hatte eine folche Menge von Werkzeugmafchinen auf engem
Raume ausgeftellt, dafs einzelne nur fchwer zu befichtigen waren und die über-
häufte ungeordnete Co:lection den Eindruck eines Jahrmarktstandes machte. Hie-
von abgefehen, bot die Ausftellung der jungen, aber im Ganzen emporftrebenden
Firma einiges Intereffe und wir wählen zur Befchreibung eine Drehbank, eine
Achfendrehbank, eine Räderdrehbank, eine Hobelmafchine und eine Radialbohr-
mafchine aus.
Suportdrehbank.
Die Drehbank, Fig. 72, Taf. XX hatte 130 Millimeter Spitzenhöhe, Räder-
überfetzung und gekröpfte Wange mit Einlegplatte. Der Spindelftock war der
gewöhnliche mit konifchen Lagern und das Aufftecken der Wechfelräder erfolgte
auf der Hülfe einer Reverfirvorrichtung, durch welche das Egalifiren vor- und
rückwärts, fowie das Schneiden rechter und linker Gewinde ermöglicht wurde.
Wir müffen hier bemerken, dafs diefe Art von Reverfirvorrichtung zwar
fehr vertheilhaft für das gewöhnliche felbftthätige Drehen, dagegen fehr ungün-
ftig für das Schraubenfchneiden ift, indem zu viele fchwache Theile in der
Verbindung mit derLeitfpindel auftreten. Das Rädervorgelege des Spindelftockes
war durch Excenterbewegung ausrückbar. Eine zweite felbftthätige Bewegung
für den Suport, wie wir fie bei Hind fanden, war hier nicht vorhanden, und wir
erklären unumwunden, dafs wir eine folche Complication auch in den meiften
Fällen für ganz unnöthig halten.
Der Reitftock war nicht zum Konifchdrehen verfchiebbar, der Stofs des-
felben wurde durch Druckftück und Schraube feft geftellt. Der Suport konnte vom
Schlitten entfernt und letzterer, ganz frei gemacht, zum Auffpannen von Arbeits-
fticken verwendet werden. Die ganze Drehbank war gut proportionirt aber
gewöhnlich.
Achfendrehbank.
Die Achfendrehbank, Fig. 73, Tafel XXI ift beftimmt, Achfen von Eifen-
bahnfahrzeugen an beiden Enden zugleich zu bearbeiten. Die Achfen werden
zwifchen feften Spitzen eingefpannt und von der fie. umgebenden Hülfe in
der Mitte angetrieben.
Bei unferer Mafchine begegneten wir zum erften Male dem gut aus-
gebildeten, feitwärts angebrachten Antrieb mit Räderüberfetzung
Whitworth hat fchon früher einen ähnlichen Antrieb ausgeführt, welcher
aber nur eine Ueberfetzung und nur die zum Ausfchroppen und Vordrehen der
Achslager nöthigen Gefchwindigkeiten darbot.
Das Fertigdrehen, Ausfchlichten und Ueberfeilen der Achfen konnte bei
diefer Einrichtung nur unter den ungünftigften Bedingungen vorgenommen
werden. Es mag diefs in Werkftätten, welche nur neue Achfen erzeugen, defshalb
ganz gut angehen, weil die fortwährend gleiche Arbeit leicht auf zwei ver-
fchiedene Bänke vertheilt werden kann. In Reparaturwerkftätten aber ift diefs
fchon wegen der befchränkten Zahl der Werkzeugmafchinen nicht gut ftatthaft
und würde bei dem vereinzelten Auftreten der Arbeiten diefe fehr vertheuern
Es ift defshalb der vorliegende Antrieb als eine entfchiedene Verbefferung anzu-
fehen, indem er die verfchiedenen zum Ausfchroppen und zum Fertigmachen
nöthigen Gefchwindigkeiten gibt.
Wenden wir uns zu unferer Figur, fo fehen wir am Ende der Drehbank
einen Anbau mit der vollftändigen Ueberfetzung eines Spindelftockes. Das
Rädervorgelege ift durch Excenter auslösbar. Die Antriebsachfe geht innerhalb
des Bettes bis in die Mitte, wo fie wieder gelagert ift und ein Getriebe trägt, das