Full text: Maschinen zur Bearbeitung der Metalle (Heft 94)

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58 Carl; Pfaf. 
Der Bohrzeugträger ift fehr fchön ausgebildet und mit langen Führungs- 
lagern für die Spindel verfehen. Die horizontale Verfchiebung kann fowohl vom 
Bohrzeugträger felbft aus durch Handrad, Schnecke, Schneckenrad und Mutter, 
als auch vom Ende des radialen Armes aus durch Handrad und Schraube 
bewirkt werden, wobei Schraube und Mutter wechfelweife in Bewegung treten. 
Die gefchilderte Anordnung der horizontalen Verfchiebung vom Bohr- 
zeugträger felbft aus kann jedenfalls uur eine fehr langfame Bewegung geftatten 
und fcheint uns defshalb nicht vortheilhaft, auch ift diefelbe an einer Stelle 
angebracht, welche unbedingt für dıe Bewegung der Bohrfpindel in verticaler 
Richtung refervirt fein follte, und auch defshalb nicht ganz lobenswerth. 
Weit beffer wäre esgewefen, die Verftellung vom Ende des radialen Armes 
aus ganz zu unterdrücken, ftatt der Schraube eine Zahnftange auzuwenden und 
den Bohrzeugträger vermittels horizontaler Achfe mit Getriebe und aufsen weit 
voritehendem Handrad direct zu verfchieben. 
Die Hauptdimenfionen diefer Mafchine find folgende: Die gröfste Aus- 
legung der Bohrfpindel = 6'6' engl. = 1'980 Millimeter gröfste Höhe bis unter 
den Bohrkopf auch = 0’6”, engl. = 1'980 Millimeter. 
Doppelte Fraismafchine. 
Die ausgeftellte doppelte Fraismafchine hatte zwei einander gegenüber 
ftehende, zu beiden Seiten des Bettes vertical und horizontal verftellbar 
angebrachte Spindelftöcke mit Räderüberfetzung, deren Hauptfpindeln an dem 
nach innen gekehrten Ende je eine Fraifenfcheibe trugen, deren Diftanz von 
einander durch die horizontale Verftellung der Spindelftöcke regulirt werden 
konnte. Unter denfelben befand fich ein horizontal felbftthätiger ftarker Auf- 
fpanntifch, auf welchen verfchiedene Arbeitsftücke direct oder vermittels Theil- 
vorrichtungen aufgefpannt werden konnten. Die Mafchine war fehr ftark und 
mag zu fpeciellen Zwecken ganz befonders gut geeignet fein, befitzt aber nicht 
den Charakter eines allgemein verwendbaren Werkzeuges. 
Wie fchon eingangs erwähnt, zeichneten fich die fämmtlichen von Rieter 
& Co. ausgeftellten Mafchinen durch gute Ausführung, reichlich ftarke Verhält- 
niffe und confequent durchgebildete fchöne Form aus. 
Aus der Schweiz waren ferner eine reiche und fchöne Collection von 
Mafchinen ausgeftellt, welche fpeciell für Spenglerarbeiten beftimmt waren. 
Der Fabrikant Rudolf Jäklin in Bafel hat es in der Herftellung folcher 
Mafchinen zu grofser Vollkommenheit gebracht. Diefelben finden fich fehr aus- 
führlich in dem deutichen officiellen Bericht des Herrn Profeffor Dr. Hartig 
aus Dresden befchrieben und da fie eigentlich nicht in das Gebiet Desjenigen 
fallen, was wir bisher befchrieben haben, und weiter zu befchreiben gedenken, fo 
verweifen wir auf den genannten Bericht. 
Bede& Co. inVerviers. — Belgien. 
Von diefer Firma kann in Beziehung auf Werkzeugmafchinen füglich das 
felbe gefagt werden, wie von Rieter & Co., indem fie fich nicht ausfchliefslich 
mit demBau von Werkzeugmafchinen, fondern auch mit dem von Dampfmafchinen, 
Locomobilen, Spinnerei- und Appreturmafchinen befafst. 
Die ausgeftellten Werkzeugmafchinen waren fehr refpectable Producte 
und ftanden in der Ausführung denen von Rieter & Co. kaum nach, während 
die Conftrudtion in Formgebung allerdings nicht jener Originalität und Eleganz 
befafsen, die wir dort angetroffen haben.
	        
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