Full text: Maschinen zur Bearbeitung der Metalle (Heft 94)

  
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DD 
Carl Pfaff. 
Diefe Firma nimmt bei ihrer Fabrication einen ganz andern Standpunkt 
ein, als alle, die bisher genannten, indem fie nicht fowohl präcife Ausführung, 
hohe Leiftungfähigkeit und fchöne Formen bei ihren Erzeugniffen anftrebt, als 
vielmehr die äufserfte Billigkeit derfelben. 
Auch diefer Standpunkt hat feine Berechtigung, indem es eine grofse 
Anzahl von Gewerben gibt, welche fich der wohlfeilen Mafchinen mit Vortheil 
bedienen können, während ihnen das theuere Präcifionswerkzeug vollkommen 
unzugänglich itt. 
Wir finden die Mafchinen von Maubeuge in aller Welt verbreitet, und 
bei Schloffern, Schmieden, Bauhandwerkern fowie in Reparaturswerkftätten, 
kurz überall dort fehr beliebt, wo es weniger auf präcife Leiftung und lange 
Dauer der Mafchine bei ftarker Inanfpruchnahme ankommt. 
Nachdem wir den Unterfchied zwifchen den Mafchinen von Maubeuge 
und den übrigen bisher befchriebenen hiemit genügend hervorgehoben haben, 
nehmen wir keinen Anftand, die Leiftungen der Herren Dandoy, Mailliard, 
Lucgq & Co. als höchft verdienftvoll zu bezeichnen, und würden fehr wünfchen 
dafs in den Gebirgsländern unferes Vaterlandes, wo fich alle Vorbedingungen 
hiezu finden, Achnliches gefchaffen würde. 
Zur Darftellung und Befchreibung wählen wir aus der grofsen Maffe des 
gebotenen folgende Mafchinen, welche die Fabrikation von Maubeuge 
charakterifiren. 
Diefe find: Zwei Bohrmafchinen, eine Reifenbiegmafchine, eine Handloch- 
mafchine und Scheere und fchliefslich eine Shapingmafchine. 
Bohrmafchine. 
Die Bohrmafchine, Fig. 86, Taf. XXVIIH, ift zur Befeftigung auf einer 
Werkbank eingerichtet und kann mit und ohne Schraubftock zum Fefthalten der 
Arbeitsftücke gebraucht werden. 
Der letztere ift im Ganzen verfchiebbar in einer Art Gabel angebracht, 
welche am Fufse der Bohrmafchine eingehängt werden kann, und geftattet, das 
Arbeitsftück leicht unter den Bohrer zu bringen oder auch eine Reihe von 
Löchern nach einander zu bohren. 
Die Bohrfpindel ift in cylindrifch ausgebohrten Lagern geführt und hat 
zwei verfchiedene Räderüberfetzungen, wovon eine ins Schnelle, die andere in’ 
Langfame überfetzt. 
Die beiden auf der Spindel befindlichen Ueberfetzungsräder find unter 
fich durch eine Hülfe verbunden und treiben die Bohrfpfndel durch Nuth und 
Feder an. Die Ueberfetzungen werden durch Verfchieben diefer Räder 
gewechfelt und letztere durch eine Art Schelle an ihrem Platze erhalten. 
Der Vorfchub der Bohrfpindel erfolgt felbftthätig durch Excenter, Sperr- 
kegel und Sperrrad, welch’ letzteres mit abgerundeten Kanten verfehen ift und 
auch als Handrad dient. 
Die Ueberfetzungswelle ift nach oben verlängert und mit einem aus- 
giebigen Schwungrade verfehen. Der Preis diefer Mafchine beträgt 125 Francs. 
Eine andere Bohrmafchine, Fig. 87, Taf. XXIX, iit freiftehend und für Ma- 
fchinenbetrieb eingerichtet. Bohrfpindel und Steuerung entfprechen den foeben 
Befchriebenen. Der Tifch ift doppelt, an einer gedrehten Säule vertical durch 
Schraube verftellbar und um erftere drehbar, fo dafs Gegenftände auf dem 
Fufsboden, im Schraubftock oder auf dem Tifch gebohrt wurden können. Der 
Preis diefer Mafchine ift 290 Francs. 
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