Full text: Maschinen zur Bearbeitung der Metalle (Heft 94)

  
Mafchinen zur Bearbeitung der Metalle. 19 
der Schienen von der Stirnleite her bearbeiten, wie wir an dem nächften Beifpiele 
fehen werden. In der That ift es aber eine grofse dünne Fraife, welche hier als 
fchneidendes Werkzeug dient; fie ift es wegen der Art ihrer Verzahnung, und 
nur die äufsere Aehnlichkeit mit einer Kreisfäge hat ihr den Namen einer folchen 
eingetragen, den wir nun wohl oder übel beibehalten miüffen. Die vorliegende 
Mafchine ift fehr einfach gebaut. Der Vorfchub erfolgt durch Verfchieben des 
Tifches auf dem die Schiene befeftist wird. Derfelbe ift mit feiner Suportplatte- 
ganz getrennt von dem übrigen Geftell der Mafchine und nur durch den gemein- 
fchaftlichen Fündamentftein mit demfelben verbunden, was dem Bedürfniffe nach 
billiger Herftellung und den an eine folche Mafchine zu ftellenden Anforderungen 
ganz gut entfpricht. Die übrige Anordnung ift nach unferen Zeichnungen leicht 
verftändlich und foll nur hervorgehoben werden, dafs die auffallende Ueber 
fetzung auf die Fraifenfpindel wegen des. Vorbeipaffirens der vorftehenden 
Schienenenden nöthig ift. Die Steuerung erfolgt durch Räderüberfetzung und 
Schneckenantrieb felbftthätig, jedoch nur für den Schnitt. Durch Verfchieben des 
mit dem Handrade verbundenen Schneckenrades wird die Verbindung gelöft 
und kann alsdann die Rückwärtsbewegung, fowie die Einftellung, von Hand 
bewerkftelligt werden. 
Schienenfraife. 
Die Schienenfraife, Fig. 117 und ıı8 (Taf. XLVII), bearbeitet die Enden 
der Schienen von der Stirnfeite her, um diefe glatt und rechtwinklicht zu 
machen, und um der Schiene die genaue Länge zu geben. Die Schienen werden 
zwar nach dem Walzen in noch warmem Zuftande auf Länge abgefägt, allein die 
Temperaturen, bei welchen diefs gefchieht, entziehen fich der Controle und find 
fo verfchieden, dafs daraus bei der bedeutenden Länge der Schienen noch Unter- 
fchiede in ihren Abmeffungen nach dem Erkalten refultiren, welche von den 
Eifenbahnen nicht mehr geftattet werden. Man ift nun zwar beftens bemüht, diefe 
unvermeidlichen Fabrikationsfehler fo klein als möglich zu machen, eine nachträg- 
liche Adjuftirung ift aber nicht zu umgehen und wird auf unferer Mafchine vorge- 
nommen, welche demnach nurkleine Längenüberfchüffe wegzunehmenhat. Schienen. 
werden meift in zwei oder mehr verfchiedenen Längen geliefert, fallen daher 
lange Schienen mit Fehlern an den Enden vor, fo werden diefelben auf der im 
vorhergehenden befchriebenen Schienenfäge zu kürzeren abgefchnitten, beide 
Mafchiren haben alfo ganz verfchiedene Zwecke. 
Die Arbeit wird auf vorliegender Mafchine durch zwei oder vier Meffer 
verrichtet, welche in einem fcheibenförmigen Kopfe eingekeilt find. Die Schiene 
wird auf einer entfprechend profilirten Unterlage vor der Mefferfcheibe einge- 
fpannt, und zwar etwas tiefer, fo dafs die Drehungsachfe der letzteren fammt dem 
unwirkfamen Theile der Meffer vollkommen aufserhalb des Schienenproßiles fällt. 
Die Mefferfcheibe ift in einem Stücke mit einer fiarken Spindel gefchmiedet, 
welche in einer Hülfe verfchiebbar iff, während fie an deren Umdrehung theil- 
nehmen mufs. Die Hülfe ift im Ständer gelagert und enıpfängt ihre Bewegung von. 
der Antriebsriemenfcheibe durchftarke Räderüberfetzung Sie erftrecktfichähnlich 
wie bei den verticalen Bohrmafchinen bis an das rückwärtige Lager des Ständers, 
in welchem eine Mutter feft und hinter diefer ein Stirnrädchen eingefetzt ift. Diefes 
erfafst die Druckfchraube durch Nuth und Feder und bewirkt eventuell deren Dre- 
hung und fomit die Vorwärts- oder Retourbewegung der Spindel mit der Meffer- 
fcheibe, von welchen erftere durch Excenter und Sperrrad felbftthätig erfolgen kann. 
Schienen-Langlochbohrmafchine. 
Die letzte Mafchine, welche von Wagner & Co. befprochen werden foll, 
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ift eine Langlochbohrmafchine für Schienen, Fig, 119 und 120 (Taf. XLVIII). Sie 
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