s0 Carl Pfaft.
ift mit drei Spindeln ausgerüftet und weicht hierin von der öfterreichifchen Praxis
ab, welche in jeder Schiene bisher nur zwei Löcher für die Lafchenbolzen forderte.
Die drei Bohrfpindeln find neben einander in harizontaler Lage in einem döp-
pelten Rahmen angeordnet und die beiden äufseren feitlich verfchiebbar, um deı
verfchiedenen Lochdiftanzen zu entfprechen. Sie haben keine felbAändige
Längenverfchiebung, fondern find unverrückbar in den Rahmen eingelagert, wäh-
rend diefer die Vorfchubbewegung im Ganzen machen kann, fo dafs alle drei
Spindeln gleichzeitig vorrücken. Die mittlere Spindel ift über den Rahmen hin-
aus verlängert und dort mit einem befonders eingelagerten Stirnrade durch Nuth
und Feder verbunden. Durch ein Getriebe empfängt diefes Stirnrad feine Bewe-
gung von der Antriebsriemenfcheibe aus und überträgt fie auf die mittlere Bohr-
fpindel von der fie auch auf die beiden Nachbarfpindeln durch je drei Stirnrad-
getriebe übertragen wird, von welchen zwei auf den bezüglichen Spindeln fett-
fitzen, während das dritte in Gelenkftücken gelagert ift, die ihm ftets gleiche
Diftanz von den Spindeln fichern, diefen aber eine Veränderung ihrer Entfernung
geftatten. Soweit wäre nun die Mafchine zum Bohren cylindrifcher Löcher geeig-
net, um diefe aber oval zu machen, wird der Rahmen mit den drei Bohrfpindeln
während des Bohrens langfam hin und her bewegt, was dadurch ermöglicht ift
dafs er auf einem Schlitten fteht, der das Bett der Mafchine zur Bafıs hat. Seine
hin- und hergehende Bewegung empfängt er von einer Kurbelfcheibe mit verftell-
barem Hube, welche feitwärts auf dem Rücken eines Schrägrades angebracht
ift, das durch einen Schneckenantrieb in langfame Umdrehung verfetzt wird.
Neben dem erften Getriebe für den Antrieb der mittleren Bohrfpindel fitzt eine
kleine Riemenfcheibe, von welcher aus die gröfsere des Schneckenantriebes
bewegt wird. Das Schrägrad mit Kurbelfcheibe pflanzt feine Bewegung auf ein
weiteres Schrägrad fort, deffen Achfe durch das Bett der Mafchine geht und mit
‚einem Stirnradgetriebe verfehen ift, welches feinerfeits das Stirnrad der Vorfchub-
welle in Bewegung fetzt. Diefes Rad ift auf der genannten Welle lofe und kann
mit dem feft auf derfelben fitzenden Handrade durch eine in gedrehter Nuth
gehende Klemmfchraube verbunden werden, in welchem Falle 12 Drehung auf
die Vorfchubwelle fortgepflanzt wird, w Are fie durch Getriebe und Zahnflange
in die geradlinige des Bohrfpindelrahmens verwandelt. Bei gelöfter Klemm-
fchraube kann die Vorfchubwelle von Hand bew egt und dadurch der Bohr-
fpindelrahmen vor oder zurück bewegt werden. Das "Getriebe ift breiter als das
Stirnrad, weil fich das letztere mit dem Schlitten verfchieben mufs.
Die Länge der ovalen Löcher in den Schienen, mithin die Verfe hiebung
der Bohrfpindeln, ift fehr gering, fo dafs hier auf die gleichmäßige Gefchwindig-
keit der Verfchiebung, fowie auf die intermittirende, nur an den a, der Be
rungen wirkende Steuerung wie fie bei gewöhnlichen Tan slochhok ci
üblich ift, verzichtet werden konnte.
Die gefammte Anordnung der vorliegenden Mafchine ift fehr zweckent-
‚fprechend, nur wäre es im Intereffe der rafcheren Arbeit und mit Hinblick auf die
dadurch namentlich bei Stahlfchienen bedingte Schmierung der Bohrer doch
beffer gewefen, die letzteren vertical ftatt hokzontal Andre wobei noch
der Krortheil von felbft entftünde, dafs die Schienen nur einfach aufgelegt und
nicht befeftigt zu werden brauchten.
Uebrigens mufs man allen von W agner & Co. ausgeftellten Mafchinen
„das Lob erthelich' dafs fie einfach, kräftig und mit Belondierer Rückficht auf ihre
Verwendung in Walzwerken conftruirt und demgemäfs ausgeführt waren.
Unter den jüngeren Anhängern der Chemnitzer Schule wäre in erfter Linie
noch die Firma „Vulkan“ ‚vormals Wm. Benndorf zu nennen. Sie hatte unter
andern eine Sure zum Schraubenfchneiden ausgeftellt, welche mit
‚einer Vorrichtung zum rafchen Rückgange verfehen w ar, wie wir eine folche bei
‚der Sächfifchen Mafchinenfabrik gefunden haben. Die Confrudion des Vulkan