Mafchinen zur Bearbeitung der Metaelle. 83
retifchen Mittel der Mafchine laufen, fo befchreiben diefe Spitzen oder Schneiden
bei der Arbeit diejenigen Flächen, welche für die Zahnflanken gewünfcht wurden.
Hiezu gehört aber noch, dafs der Spindelftock mit dem aufgefpannten Rade fo
eingeftellt ift, dafs die Spitze des Radkegels mit dem theoretifchen Mittel der
Mafchine zufammenfällt und der Leitappa:at auf der Rundwange fo, dafs die
Chablone mit den verlängert gedachten Zahnflanken übereinftimmt.
Denken wir uns Räder von verfchiedenen Durchmeffern, Winkeln und
Zahnbreiten zur Bearbeitung vorliegen, fo wird auch der Zweck der mehrmals
genannten Verftellungen der Leitftangenzapfen fofort klar, diefelben dienen zur
richtigen Einftellung der Stähle, wozu aufserdem noch ein zweites Paar von Stahl-
haltern an den Suporten vorgefehen wurde, fo dafs die inneren für kleinere, die
äusseren für gröfsere Räder zur Verwendung kommen.
Wie wir fchon aus der Zeichnung erfehen, find zwei Stähle zu gleichzeitiger
Arbeit vorhanden, welche fo weit hinter einander liegen, dafs ihre Schneiden
auch in eine Linie zufammenfallen können. Diefs gefchieht beim Aushobeln des
Grundes einer Zahnlücke im Augenblicke der Vollendung. Beide Führungszapfen
der Leitfchienen berühren fich dann am Ende der Chablone. Eine gekrümmte
Form des Grundes der Zahnlücke ift Bedingung für das Hobeln auf unferer
Mafchine, der Grund kann aber auch unbearbeitet bleiben, und dann beliebige
Formen haben.
Die Stähle beginnen ihre Arbeit an den Zahnfpitzen, fchneiden von der
äufseren Kante des Rades gegen feine Mitte zu, und rücken gegen den Grund
der Zahnlücke vor, bearbeiten alfo gleichzeitig eine Lücke zu beiden Seiten. Sie
find flach und in drehbare Halter befeftigt, damit fie beim Rückgange ausweichen
können. Flache Federn, welche je auf einen Daumen der Stahlhalter wirken,
fichern ihnen den rechtzeitigen Wiederangrifl. Während die Schneiden der
Stähle ftets auf das theoretifche Mittel zu laufen, und die Leitfchienen den fo
befchriebenen Linien parallel ftehen, find die Schlitten oder Suporte der Stahl-
halter zwifchen den Leitfchienen durch, in Arme mit Schlitzen verlängert, welche
um den Betrag jenes Radius von den Stahlfchneiden abftehen, in welchem die
Leitftangen an dem hohlen Segmente eingehangen find. In den Schlitzen find
Kugelzapfen für die Leitftangen verftellbar angebracht, am Segmente findet die
Einhängung der letzteren mittels Univerfalgelenke ftatt. Der Vorfchub oder die
Steuerung der Leitfchienen und durch diefe der Stähle erfolgt durch die vorhin
genannte Schlitzplatte, welche von einer Schraube verfchoben wird, deren
intermittirende Bewegung durch ein Räderpaar vermittelt ift, wovon das gröfsere
Rad durch einen Sperrkegel vorgefchoben wird. Eine am Segment eingehängte
Steuerffange bewegt ihrerfeits vermittels verftellbarer Anfchläge in einem
gefchlitzten Bogen den Sperrkegel, und befitzt ebenfalls die nöthige Verftellbar-
keit. An dem auf der Steuerungsfchraube fitzenden Getriebe ift eine Frictions-
kuppelung angebracht, um Brüche zu vermeiden, falls die rechtzeitige Auslöfung
des Steuerungsmechanismus verfäumt werden follte.
Der Theilapparat am Spindeiftocke arbeitet durch Schnecke, Schneckenrad
und aufgefteckte Wechfelräder. Er unterfcheidet fich von dem bei Räderfchneid-
mafchinen gewöhnlich angebrachten dadurch, dafs nur zwei Wechfelräder zur
Verwendung kommen. Die Achfe des äufseren ift in der Scheere verftellbar
gelagert, und trägt eine Theilfcheibe mit fechs Einfchnitten, welche fo ftehen,
dafs halbe, Viertel- und Drittel-Umdrehungen gemacht werden können, worauf
ein am drehbaren Hebel angebrachter Zahn eingelegt wird, welcher die Stel-
lung fixirt.
Die ganze Mafchine ift fehr wohl durchdacht und enthält durchaus keine
überflüfigen Theile; fie dürfte heute die befte in ihrer Art fein. Seitens der aus-
ftellenden Firma war in der Ausführung nichts gefpart, um fie ihrer Aufgabe voll-
kommen entfprechend zu machen.
6*F
— u ne