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durch eine an Stelle des erften Wechfelrades aufgefteckte Stufenfcheibe betrieben
wird. Der Schlitten ift fehr lang, mit den Organen zur Manipulation der Ueber-
fetzungsräder des Selbftganges und zum rafchen Handtransporte, fowie mit einer
zweitheiligen, fich in Geradführungen öffnenden und fchliefsenden Mutter ver-
fehen. Der kräftig ausgebildete Suport hat an feinem Obertheile eine \ orrichtung
zum rafchen Zurückziehen des Stahles beim Schraubenfchneiden, welche im
Wefentlichen darin befteht, dafs die eigentliche Stellfpindel in einer Büchfe
gelagert ift, auf welcher ein fehr rafch anfteigender Schraubengang gefchnitten
ift, der feine Mutter im feften Suporttheil findet, fo dafs durch eine halbe Umdre-
hung Büchfe, Stellfpindel und Suport-Obertheil um beiläufig zo Millimeter ver-
[choben werden. Der Hebel, vermittels deffen die halbe Umdrehung gemacht
wird, legt fich nach Vollendung einer folchen in eine federnde Falle und wird
von diefer feftgehalten.
Vermittels des feingezahnten Kurbelrades und deffen Sperrkegel wird
während der Umdrehung der Lagerbüchfe die Stellfpindel felbft an der Drehung
verhindert und fpäter um ein leicht controlirbares Maafs behufs neuen Angriffes
des Stahles vorgedreht.
Mutterndrehbank.
Die Mutterndrehbank, Fig. 138, Taf. LVII, ift nach englifchem Mufter
gebaut. Sie befitzt ein hohles, als Kaften für Werkzeuge und Geräthe benütztes
Geftell, an welches der Spindelftock und ein confolartiger Fortfatz für den
Suport angegoffen find. Die Spindel läuft in cylindrifchen, rechteckig eingepafsten
Lagern und hat Druckfchraube in angegoffenem Arme. Der Antrieb erfolgt durch
eine kräftige fünfftufige Riemenfcheibe ohne Räderüberfetzung. Die zu drehen-
den Muttern werden auf Dorne gefchrubt, welche in einem Univerfal-Klemm-
futter eingefpannt find. Da die Spindel hohl ift, können auch Schrauben einge-
fpannt und an den Köpfen gedreht werden. Das Drehen der Muttern erfordert
drei Operationen, u. z.: Herftellung einer ebenen Oberfläche, Abfchrägung der-
felben nach aufsen, Abfchrägung innen am Anfange des Gewindes. Hiezu find
zwei Stähle eingefpannt, von denen der zur Herftellung der ebenen Oberfläche
beftimmte breiter ift als diefe felbft und rückwärts einen zahnartigen Vorfprung
befitzt, welcher nach Vollendung der Oberfläche durch Verfchieben des Suport-
obertheiles die innere Abfchrägung beforgt. Der andere Stahl wirkt nach der
entgegengefetzten Verfchiebung des Suports von aufsen nach innen. und befitzt
eine der gewünfchten Abfchrägung entfprechende fchrägftehende Schneide.
Diefe Operationen find fehr rafch vollendet und es handelt fich nun darum, die
auf einer Seite gedrehte Mutter um- oder eine neue einzufpannen. Zu diefem
Zwecke wird die Bewegung der Mafchine, welche bisher in der bei Drehbänken
üblichen Weife nach vorwärts ftattfand umgekehrt, wobei der mit der Riemen-
führung verbundene drehbare und für jede Muttergröfse ftellbare Schlüffel fich
fenkt, die Mutter erfafst und vom Dorne losfchraubt. Bei der, nun wieder erfol-
genden Einleitung der früheren Bewegung geht auch der Schlüffel in feine
frühere Lage zurück und läfst die Mutter auf ein Gitter in dem rückwärts vom
Suporte angebrachten Troge fallen, wobei fie von anhängenden Spänen und
Oel befreit wird. Hierauf wird diefelbe oder eine neue gegen den umlaufenden
Dorn angedrückt, von feinem Gewinde erfafst und aufgefchraubt, um mit ihm um-
zulaufen und bearbeitet zu werden. Beim Drehen von Schraubenköpfen haben
der drehbare Schlüffel und die Umfteuerung nicht zu fundioniren. Die Mafchine
mufs vielmehr bei jedem Stücke abgettellt und das Klemmfutter geöffnet werden.
Shapingmafchine.
Eine fehr nette kleine Shapingmafchine, Fig.139, Taf. LVII, verdient wegen
ihrer gefälligen und compendiöfen Anordnung hervorgehoben zu werden. Auch