Full text: Strassen-Fuhrwerke und andere Transportmittel (Heft 58)

  
  
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M. B.Rideli. 
°orfi Franz aus Buda-Peft ftellte zwei Wagen aus, die ein gutes Ausfehen 
hatten, darunter war eine Calefche mit blauem Kaften, gelb befchnitten und mit 
gelbem Untergeftelle, blau befchnitten und mit blauer Atlasgarnitur. Das andere 
Fuhrwerk war ein Parkwagen ohne Bock zum Selbftkutfchiren, rückwärts mit 
einem Bedientenfitz. Der forgfältig gearbeitete Kaftenrahmen war aus gefirnifstem 
Efchenholz mit Sproffen aus alsköls; Kothflügel und Rad beffandtheile aus 
gefirnifsten Efchen, Eifentheile braun lackirt, ie Sitze mit havannabraunem 
Chagrinleder garnirt. 
Die bedeutendfte ungarifche Luxuswagen-Ausftellung kam aus Peft von 
den königlich ungarifchen Hof-Wagenfabrikanten Brüder Kölber, deren Fabrik 
feit dem Jahre 1775 befteht und jährlich gegen 350 Wagen, theilweife auch für den 
öxport erzeugt. 
Unter den zur Ausftellung gelangten fechs Wagen war vorerft ein zwei- 
fitziger blauer Landau mit blauem Untergeftelle auf Druckfedern, mit blauem 
Atlas garnirt, im Preife von 1400 fl. 
Die zur Conftrudtion diefes Wagens angefertigte Zeichnung in Naturgröfse 
wurde von Kölber junior ausgeftellt. 
In der Kölber’fchen Ausftellung waren durch ihre forgfältige Ausführun 
befonders bemerkenswerth zwei ungarifche „Sandlaufer*. Das ganze Geftell 
inclufive Kothflügel beftand bei beiden Fuhrwerken aus gefirnifstem Efchenholz, 
das Korbgeflecht lichtbraun gehalten, Eifen-Beftandtheile fchwarz lackirt; das 
Innere des Kaftens hatte eine graue Ripsgarnitur. 
Einer von diefen beiden Sandlaufern hing auf fchwarz lackirten Druck- 
federn, während der andere gar keine Federn hatte und dadurch auch die Preis- 
differenz erklärlich wurde, da der erftere 400 fl., der zweite aber blofs 280 fi 
koftete. Eine Garnitur in Schweinsleder ftatt in Rips wurde eventuell um 60 fi. 
per Wagen mehr berechnet. 
Die Partes adnexae befchickten die Ausftellung aus Kolozsvär durc 
die dortigen Wagenfabrikanten Porm und Klimefch mit einer blauen Victoria 
auf Druckfedern, blauem Untergeftelle und weifser Seidengarnitur. 
Aus Fiume kam vom W agenfabrikanten Giufeppe Schnor eine Kalefche 
mit ‚grünem Kaften, grünem Unt tergeftelle ‚mit Gold befchnitten und mit grauer 
N sesnitur. Wie bei allen erwähnten Luxuswagen war diefer Wagen im Vorder- 
geftelle auf Druckfedern gehängt, rückwärts waren jedoch zwei Schneckenfederr 
angebracht, die einestheils mit einer zur Achfe parallel gelegten Bolifedek; 
anderentheils ftatt durch Riemen mittelft fchmiedeeiferner Hängtafchen mit dem 
Kaftenrahmen befeftigt waren, wodurch ein Wagen mit S Schneckenfedern ohne 
Langbaum zur Ausführung kam. 
In der ungarifchen landwirthfchaftlichen Abtheilung ftellte Kefzey 
Michael aus Cfoör vier gut gearbeitete Räder für Frachtwagen aus, nn die 
Speichen und der aus einem Stücke beftehende Felgenkreis aus Efchen, die Nabe 
aus Ulmenholz. 
Die landwirthfchaftliche Anfaltin Debreczin tellte ı 
grofse Anzahl in Efchenholz ausgeführter Wagenbeftandtheile und ein completes 
Rad ohne Eifenbe efchläge aus. 
In der Abtheilung für Forftwefen der ungarifchen Länder war auch eine 
ziemlich grofse Anzahl von Radbeftandtheilen, fertigen Rädern, Schlitten 
Schiebkarren, Modellen von den landesüblichen Ochfenwagen fammt den zuge- 
hörigen in Efchen- und Buchenholz gefchnitzten Jochen ausgettellt. 
Die croatifchen Staatsfortte ftellten aus: fertige Wagenachfen un: 
Achsftöcke aus Eichenholz, Schlittenkuffen und Deichfelftangen aus Birkenhehr 
Ein in der ungarifchen er Abtheilung von Ferdinand 
Bokor aus Grofs Zinke ndorf ausgeftellter Wirthfchaftswagen mit ganz fchmiede- 
eifernem Vordergelftelle, eifernen Radnaben, eifernen Stangenarmen und fonft in 
Efchenholz ausgeführt, verdient wegen feiner Feftickeit, feinem verhältnifsmäfsig 
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