Full text: Strassen-Fuhrwerke und andere Transportmittel (Heft 58)

          
   
  
  
   
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
    
  
  
  
  
  
   
   
  
   
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
    
  
  
  
  
  
  
  
  
    
     
  
   
  
  
Strafsenfuhrwerke und andere Transportmittel. IT 
  
fehr geringen Gewicht und feinem billigen Preife von 150 fl. befonders hervor- 
gehoben zu werden. 
Schliefslich mufs bemerkt werden, dafs unter fämmtlichen ungarifchen 
Luxuswagen kein einziger „Huit refforts“ der Beobachtung unterzogen werden 
stem konnte. 
Aufser dem bereits früher erwähnten Szeklerwagen hat an fonftigen Strafsen- 
vehikeln Seibert Antal in Verfetz ein Velocipedetricycle ausgeftellt, deffen 
Gettelle fowie die drei Räder gelb angeftrichen und roth befchnitten waren. 
Das vordere leitende Triebrad von ı Meter Durchmeffer hatte auf feiner 
Achfe die gewöhnlichen unter einem Winkel von 180 Grad geftellten Kurbeln auf- 
gefteckt, die rückwärtige mit zwei Rädern von I Meter Durchmeffer verfehene 
Kurbelachfe trug aufserdem in Lagern einen gepolfterten Sitz, von wo aus mittelft 
zwei Handhaben diefe Achfe in Bewegung gefetzt und die Triebkraft des Vor- 
reiters unterftützt werden konnte. 
Der Radftand diefes Tricycles betrug 1'350 Meter, überdiefs war noch für 
eine dritte Perfon einRückfitz angebracht und das Ganze mittelft fchmiedeeiferner 
Bogen feft verbunden. 
  
  
Cisleithanien. Die Parifer Ausftellung 1867 wurde von Cisleithanien 
nur mit zwei Luxuswagen befchickt, wobei aufserdem in Folge eines unauf- 
geklärt gebliebenen Verhängniffes zu einem diefer Wagen die Räder fehlten, um 
fo gröfser ift jetzt die Genugthuung, mit welcher auf die hervorragende Betheili 
gung der öfterreichifchen, namentlich der Wiener Wagenfabrikanten geblickt 
werden kann, welche mit der namhaften Anzahl von 118 Wagen zum friedlichen 
Wettftreit im Prater eingetreten find, um mit Lorbeern gefchmückt als Sieger 
heimzukehren. 
Unter den 118 von Cisleithanien ausgeftellten Fuhrwerken befanden fich 
5 Schlitten, 2 Omnibus, 2 Frachtwagen, 2 Velocip£des, ı Photographenwagen, ' 
8 k. k. Poftwagen, 2 k. k. Telegraphenwagen, 94 Luxuswagen der verfchiedenften 
Conftrudtionen und überdiefs „laft but not leaft“ zwei Vehikel, an welchen nach 
Angabe der Herren Patentinhaber eine radicale Transformirung unferes ganzen 
bisherigen Strafsen-Locomotionsfyftems zur Anfchauung gebracht werden follte. 
Unter den Wiener Wagenbauern haben die folgenden Fabrikanten bemer- 
kenswerthe Ausftellungsobjedte geliefert: 
Emanuel Henke einen Clarence mit blauem, gelb befchnittenen Kaften 
7 und blauer Atlasgarnitur; im Vordergeftelle waren elliptifche Druckfedern, im 
Hintergeftelle, die in Wien fo allgemein verbreiteten, bereits früher befprochenen 
Telegraphfedern angebracht. Der Preis diefes Clarence wurde mit 1600 Al. 
angegeben. 
Ferdinand Schmidt (vormals Brandmeyer) ftellte zwei Equipagen 
aus, darunter ein Coup&, deffen blau lackirter Kaften mit Silber befchnitten und 
mit blauem Atlas und Perlmutterknöpfen garnirt war; die Einhängung fand genau 
in denfelben Federn ftatt wie beim vorerft erwähnten Henke’fchen Wagen, und 
um Wiederholungen vorzubeugen, werden diefe bei einem jeden Wagen voraus- 
gefetzt, wo nicht fpeciell eine abweichende Einhängung hervorgehoben werden 
follte. Preis 1000 fl. Der andere Schmidt’fche Wagen war ein brauner Phaeton 
mit Gold befchnitten und brauner Chagringarnitur. Der Stutzenbock zum Abneh- 
men beim Selbftkutfchiren. Preis 1200 fl. Alle Beftandtheile diefer Wagen 
namentlich die Lederarbeiten, waren mit grofser Sorgfalt ausgeführt. 
Anton Niclas ftellte aufser einem braunem Coupe auch einen mit 
blauem Chagrin garnirten, blau lackirten und lichtblau befchnittenen Phaeton mit 
feftem Bock aus; J. Hübfchmann aber ein dunkelblaues, mit blauem Tuche 
ausgefchlagenes Coupe. 
In der Ausftellung von G. Gerhardt & Sohn wurde befonders bemerkt 
ein brauner Clarence, goldbefchnitten mit brauner Seide ausgefchlagen, in jener 
   
 
	        
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