H
IR
z=
a
ww
RD
5
oO
Es laufen bereits viele mit derlei
Rädern verfehene Fuhrwerke und haben
fich diefelben namentlich bei den Hof-
equipagen Sr. Majeftät des gegenwärtig
regierenden Königs von Sachfen aus-
gezeichnet gut bewährt.
Die vom deutfchen Reiche, nament-
lich von Preufsen ausgeftellten fehr zahl-
reichen Kriegs- und landwirthfchaftlichen
Fahrzeuge haben eine aufserordentliche
Feftigkeit und-Zweckmäfsigkeit in der
Conftruction der einzelnen Wagen-
Beftandtheile, namentlich der Räder und
Achfen zur Anfchauung gebracht.
Die einfchlägigen Berichte dürften
ohne Zweifel den verfchiedenen dabei
zu Tage getretenen Vorzügen die ent-
fprechende Würdigung angedeihen laffen,
und es kann hier ausnahmsweife nur eines
Ackerwagens gedacht werden, welcher
von der Fabrik desHerrn H.F. Eckert
in Berlin in der landwirthfchaftlichen
Abtheilung figurirte.
Diefer Ackerwagen war mit der
eigenthümlichen eifernen getheil-
ten Eckert’s Patent-Radnabe
verfehen, die jedes Bockloswerden der
Speichen unmöglich macht und denfel.
ben an der Peripherie der Nabe, ihrer
gewöhnlichen Bruchftelle, eine weit
gröfsere Stärke geftattet als die höl-
zernen Naben.
Diefe Radnabe beftehtaus 2 Theilen.
Dem eigentlichen Nabenkörper ift eine
init prismatifchen Vertiefungen verfehene Scheibe angegoffen, in welche bei der
Zufammenftellung des Rades die Speichen eingelegt werden. Auf diefe wird eine
lofe ringförmige Scheibe mit gleichen Vertiefungen mittelft kräftiger Schrauben-
bolzen fo feft gefchraubt, dafs die Speichen unbeweglich feftbleiben. Trocknet
das Holz etwas nach, fo dürfen nur die Schrauben angezogen werden.
Die Felgen find mit den Radreifen fowohl, als auch untereinander mittelft
Schrauben verbunden. Tritt derFall ein, dafs an einem folchen Rade eine Speiche
oder Felge fchadhaft wird, fo erfolgt das Einfetzen neuer Theile auf folgende
Weife: Zunächft werden die Schrauben der Nabe gelöft und die lofe Scheibe
abgenommen, dadurch find die Speichen freigelegt, und es kann das fchadhafte
Stück herausgenommen werden; alsdann löft man die beiden Schrauben der
zugehörigen Felge und kann fo auch diefe auswechfeln.
Die Vortheile der mit diefer neuen Nabe verfehenen Räder find mannig-
faltig: das Rad läfst fich nämlich vorerft fehr genau und mit grofser Leichtigkeit
zufammenftellen, die Speichen haben ferner da, wo überhaupt ein Brechen der-
felben einzutreten pflegt, nämlich an der Peripherie der Nabe, die gröfstmögliche
Stärke, daher grofse Widerftandsfähigkeit. Aufserdem kann der Erfatzı der
Speichen und Felgen ohne Abnahme des Reifes erfolgen, und dieSpeichen können
niemals bocklos (klapperig) werden.
Die Zweckmäfsigkeit diefer Radnabe wird durch die feitdem erfolete
o-
Fabricationvon über1000 damit verfehenen Fuhrwerken am beften nachgewiefen.
Wagenradmitfchmiedeeiferner
Nabevon H Hildebrandt in
Dresden.