Full text: Strassen-Fuhrwerke und andere Transportmittel (Heft 58)

  
  
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Es laufen bereits viele mit derlei 
Rädern verfehene Fuhrwerke und haben 
fich diefelben namentlich bei den Hof- 
equipagen Sr. Majeftät des gegenwärtig 
regierenden Königs von Sachfen aus- 
gezeichnet gut bewährt. 
Die vom deutfchen Reiche, nament- 
lich von Preufsen ausgeftellten fehr zahl- 
reichen Kriegs- und landwirthfchaftlichen 
Fahrzeuge haben eine aufserordentliche 
Feftigkeit und-Zweckmäfsigkeit in der 
Conftruction der einzelnen Wagen- 
Beftandtheile, namentlich der Räder und 
Achfen zur Anfchauung gebracht. 
Die einfchlägigen Berichte dürften 
ohne Zweifel den verfchiedenen dabei 
zu Tage getretenen Vorzügen die ent- 
fprechende Würdigung angedeihen laffen, 
und es kann hier ausnahmsweife nur eines 
Ackerwagens gedacht werden, welcher 
von der Fabrik desHerrn H.F. Eckert 
in Berlin in der landwirthfchaftlichen 
Abtheilung figurirte. 
Diefer Ackerwagen war mit der 
eigenthümlichen eifernen getheil- 
ten Eckert’s Patent-Radnabe 
verfehen, die jedes Bockloswerden der 
Speichen unmöglich macht und denfel. 
ben an der Peripherie der Nabe, ihrer 
gewöhnlichen Bruchftelle, eine weit 
gröfsere Stärke geftattet als die höl- 
zernen Naben. 
Diefe Radnabe beftehtaus 2 Theilen. 
Dem eigentlichen Nabenkörper ift eine 
init prismatifchen Vertiefungen verfehene Scheibe angegoffen, in welche bei der 
Zufammenftellung des Rades die Speichen eingelegt werden. Auf diefe wird eine 
lofe ringförmige Scheibe mit gleichen Vertiefungen mittelft kräftiger Schrauben- 
bolzen fo feft gefchraubt, dafs die Speichen unbeweglich feftbleiben. Trocknet 
das Holz etwas nach, fo dürfen nur die Schrauben angezogen werden. 
Die Felgen find mit den Radreifen fowohl, als auch untereinander mittelft 
Schrauben verbunden. Tritt derFall ein, dafs an einem folchen Rade eine Speiche 
oder Felge fchadhaft wird, fo erfolgt das Einfetzen neuer Theile auf folgende 
Weife: Zunächft werden die Schrauben der Nabe gelöft und die lofe Scheibe 
abgenommen, dadurch find die Speichen freigelegt, und es kann das fchadhafte 
Stück herausgenommen werden; alsdann löft man die beiden Schrauben der 
zugehörigen Felge und kann fo auch diefe auswechfeln. 
Die Vortheile der mit diefer neuen Nabe verfehenen Räder find mannig- 
faltig: das Rad läfst fich nämlich vorerft fehr genau und mit grofser Leichtigkeit 
zufammenftellen, die Speichen haben ferner da, wo überhaupt ein Brechen der- 
felben einzutreten pflegt, nämlich an der Peripherie der Nabe, die gröfstmögliche 
Stärke, daher grofse Widerftandsfähigkeit. Aufserdem kann der Erfatzı der 
Speichen und Felgen ohne Abnahme des Reifes erfolgen, und dieSpeichen können 
niemals bocklos (klapperig) werden. 
Die Zweckmäfsigkeit diefer Radnabe wird durch die feitdem erfolete 
o- 
Fabricationvon über1000 damit verfehenen Fuhrwerken am beften nachgewiefen. 
  
Wagenradmitfchmiedeeiferner 
Nabevon H Hildebrandt in 
Dresden. 
 
	        
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