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Strafsenfuhrwerke und andere Transportmittel. Id
Mr. Perreaux glaubt hoffen zu können, dafs dieies mit einem fehr
bequemen Lehnfitze verfehene und ungemeinleicht zu dirigirende Tricycle unter
die vielgeplagten franzöfifchen Land-Briefträger (fadteurs ruraux) in der hiefür
benöthigten Anzahl von 30.000 Stück demnächft zur Vertheilung kommen dürfte.
Mit Bezug auf das beim Wagenbau zur Verwendung kommende Material
könnten folgende franzöfifche Ausfteller erwähnt worden:
Die Compagnie anonyme des Aci@ries etforges de Firminy
ftellte eine reichhaltige Sammlung der gebräuchlichften in diefem fehr gut geleite-
ten Etabliffement erzeugten Kutfchenfedern, Radreifen, Werkzeugen u. f. w aus.
Von Mr. A. Jubert fr&res in Charleville (Ardennes) kamen verfchieden-
artige bei der Carrofferie zur Verwendung kommende Eifenbeftandtheile zur
Ausftellung.
Mr. G. Anthoni, Ingenieur-M&caninien in Levällois bei Paris, betheiligte
fich mit einer ebenfo reichhaltigen als mufterhaften Zufammenftellung von Achfen
mit Büchfen und Muttern, Wagenfedern der verfchiedenften Conftrudtionsarten,
befchlagenen Vordergeftellen, Laternen, gebogenen Hölzern und fertigen Rädern;
alles von einer fehr guten Ausführung und verhältnifsmäfsig billigen Preifen.
Von Mrs. Boyrivenfre&res in Paris und Lyon kam eine grofse Aus-
h wahl von ısfchliefslich von den Wagenbauern verwendeten Seidenftoffen,
Paffementerien, Gallonen, Etuis, Spiegeln u. f. w.
Eine aufserordentlich gelungene Ausftellung warjenevonMr. Ledoux,Pla-
queur in Paris, enthaltend fämmtliche zur Einrichtung und Decorirung der Wagen
dienlichen Beftandtheile, wobei eine Anzahl von 427 verfchiedenen Objecten zum
Vorfchein kam, als: Klinken, Griffe, Knöpfe, Schrauben, Charniere, Sprach-
rohre, Afchenbecher, Signalpfeifen, Wappen, Monogramme u. f. w. Alle Gegen-
ftände waren mit befonderer Präcifion und Eleganz in allen möglichen Stoffen, als
Gold, Silber, Elfenbein, Alpacca, Büffel- und Nashorn, Schildkröte u. f. w. aus-
geführt und die hiefür erhaltene Medaille „für guten Gefchmack“ ganz
gerechtfertigt.
Mr. H. Cauvin in Paris ftellte gefpaltene Rindshäute (Vaches & capote
pour. Carroflerie) aus, die bei vorzüglicher Bearbeitung einen fehr billigen
Preis hatten.
Die franzöfifchen Wagenfabricate zeichnen fich vornehmlich durch ihre
auiserordentlich grofse Feftigkeit, ihr verhältnifsmäfsig geringes Eigengewicht
fowie durch eine harmonifche Eleganz fowohl in der Conftrudtion als in der
Zufammenftellung der einzelnen Beftandtheile aus und find in Folge diefer Eigen-
fchaften in allen Welttheilen ein fehr gefuchter und gefchätzter Handelsartikel.
Beinahe alle in Wien ausgeftellt gewefenen franzöfifchen Wagen haben
trotz ihrer hohen Preife nicht nur willige Abnehmer gefunden fondern auch’nicht
unbedeutende Nachbeftellungen im Gefolge gehabt, obgleich nicht zu verhehlen
fein wird, dafs durch diefen Umftand der öfterreichifche Exportmarkt in diefem
Artikel in Folge der Weltausftellung eine Schmälerung erlitten haben dürfte,
welches übrigens auch bei einigen anderen Induftriezweigen der Fall fein foll.
Bis zum Abfchluffe des in letzterer Zeit zwifchen Frankreich und England
errichteten und gegenwärtig noch in Kraft beftehenden Handelsvertrages war
die franzöfifche Zoll-Gefetzgebung bezüglich der Einfuhr von Luxuswagen im
Hinblicke auf die gefürchtete englifche Concurrenz fehr ftreng. Namentlich
bezüglich Englands galt das unerbittlichfte Prohibitivfyftem und es durfte kein
einziger neuer in England gebauter Wagen nach Frankreich importirt werden.
Die in Frankreich aus irgend einem Grunde refidirenden Engländer durften nur
bereits mehr oder weniger gebrauchte englifche Wagen nach Frankreich
bringen, mufsten jedoch bei der franzöfifchen Einbruchsftation den vollen Werth
des Wagens als Eingangszoll erlegen, wovon allerdings drei Viertel in dem Falle
zurückerftattet werden follten, wenn derfelbe Wagen innerhalb der nächften drei
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Jahre von Frankreich nach England wieder zurückging.
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