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7. Der Bau der Eisenbahnen als specieller (ulturfactor. 89
tenden Classe überhaupt, und umso tiefer, je mehr der Hang zum
Nomadisiren geduldet, je mehr die sittliche Entbehrung des
Familienlebens niederdrückt, die Sonntagsarbeit demoralisirt, die
Mitarbeit der Frauen statthaft ist, je weniger die Erziehung gerade
dieses Taglöhnerstandes in die Hand genommen wird und je
kälter sich der hier so wichtige Baubeamte dieser bedeutsamen
soeialen Frage gegenüberstellt.
Dieser Taglöhnerstand, dem sein Arbeitsobjeet in dem los-
seschaufelten Bodenstücke, in dem weggesprengten Felsgesteine,
in dem Aufwuchten der Last und in dem Fortkarren der gelösten
Masse verloren geht, ist nun einmai durch den Eisenbahnbau
geschaffen, und der Staat muss mitihm rechnen, und umso
mehr, je schwunghafter er bisher den Eisenbahnbau be-
trieben hat. Und wenn man auch füglich das Prineip der direeten
Staatshilfe nieht genehmigen kann, so muss doch der Weiterbestand
des Eisenbahnbaues als ein höchst werthvolles Arbeitsobjeet für
diesen geistig und physisch armen Stand beachtet werden,
und zwar solange, bis dieser, dem Gewerbe seit fast zwei Gene-
rationen entfremdete und durch die Ausdehnung des erbauten
Bahnnetzes quantitativ so entwickelte Stand für das Gewerbe er-
z0gen worden ist oder der entfalteteren Industrie successive über-
geben werden kann.
$. 2. Seine Macht als Förderer der Wissenschaft.
1. Die Beförderung der Bauwissenschaften im Allgemeinen.
a) Der Eindruck der Grossartigkeit.
Diesen Eindruck übt der Eisenbahnbau durch seine Dimen-
sionen, seine Zusammendrängungsfähigkeit der Menschen, seine
kurze Zeitbemessung und durch seine grossartige technische
Fragestellung. Dieser Eindruck ist ein so gewaltiger, dass er neben
dem allgemeinen, eivilisatorischen Momente noch besonders das
Bauelement überhaupt fördert, weil die sichtbaren Wirkungen auf
das Kleine übertragen, auch wieder dieses günstiger und rationeller
erfassen, also der Cultur überhaupt und den Bauwissenschaften
im Besonderen jene Bremsung geraubt wird, welche sich in der
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