Full text: Eisenbahn-Unter- und Oberbau (Heft 90)

7. Der Bau der Eisenbahnen als speeieller Culturfactor. 93 
baue, diesem unseren Lehrmeister in so vielerlei Riehtung immer 
schulden wird. 
e) Pneumatische Fundirung. 
Wenn auch durch den Bergingenieur Triger zum erstenmale 
bei der Teufung der Schächte verwendet und demnach als ein Kind 
des Bergbaues dastehend, ist die Kunst, mit Luftdruck zu fundiren, 
doch ganz entschieden von demEisenbahnbaue eultivirt und schliess- 
lich auf jene staunenswerthe und den menschlichen Geist so her- 
vorragend auszeiehnende Höhe gelangt, die wir ebenfalls bei der 
Vorführung der betreffenden Ausstellungsobjeete noch eingehend 
kennen lernen werden. 
f) Eiserne Brücken. 
Obsehon, wie bekannt, der Bau der eisernen Brücken schon 
vor der Zeit der Eisenbahnen vorhanden war, so ist diese Diseiplin, 
sowohl den eigentlichen Brückenträger, wie den eisernen Pfeiler 
betreffend, durch den Eisenbahnbau doch in einem solchen Maasse 
zur Anwendung und Ausbildung gelangt, dass man auch diese 
Diseiplin völlig als eine neue, dem Eisenbahnbaue zuzumessende 
ürrungenschaft zu verzeichnen hat. 
q) Die Bauadministration. 
Soferne es zulässig ist, die Administration eines Baues unter 
die Baudiseiplinen zu rangiren, muss man auch einräumen, dass 
der Eisenbahnbau als solcher, eine ganz neue, stylvollere Anordnung 
der Verwaltung eines Baues geschaffen und dadurch in einem sehr 
bedeutenden Theile eulturell eingewirkt hat, eben weil die Gross- 
artigkeit einer solchen Bauleitung nicht nur ein neues Administra- 
tionsgefüge, welches sich der allein zweckmässigen Form des Mili- 
tarismus nähert, geschaffen, sondern auch eine Rückwirkung auf 
Geschäfte ähnlieher, grosser Art geäussert hat. 
3. Förderung allgemeiner Wissenschaften und Künste. 
a) Der Einfluss auf das me nschliche Wissen im Allgemeinen. 
Det Bau der Eisenbahnen allein hat wegen der schon 
erwähnten physischen Formen und wegen seiner Macht als Arbeits- 
  
  
  
  
 
	        
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