Full text: Eisenbahn-Unter- und Oberbau (Heft 90)

8. Der Eingriff des Bahnverkehres in die Oultur der Menschheit. 119 
neuen und sehr eharakteristischen Erscheinungen des mensch- 
lichen Wissens: «) der modernen Behandlung der allgemeinen 
Culturgeschichte, wie sie uns Buckle, Lecky, Scherr u. A. 
geboten haben; 5) der Ausbildung der Statistik, und ec) der 
eben erst entkeimenden Philosophie der Statistik, den Ein- 
Auss der Eisenbahnen auf die Vergrösserung des menschlichen 
Wissens um dessentwillen zu erkennen, weil gerade der universale 
und das Gesammtwissen nivellirende Charakter dieser drei Wis- 
sensblüthen seinen Ursprung nur einem universalen menschlichen 
Verkehre verdanken kann und dieser uns in seinem höchsten Maasse 
erst dureh das Institut des Dampfverkehres zu L ande geboten 
worden ist. 
Wir sehen demnach aus diesen wenigen Anführungen, dass 
das Institut der Eisenbahren einen ganz erheblichen Antheil an der 
Vergrösserung oder Intensität des menschlichen Wissens hat, und 
zwar a) dureh direete Hinzufügung neuer Diseiplinen, also durch 
die Addition, 5) durch die Verbindung dieser neuen Disciplinen 
mit bekannten. also dureh die Multiplieation des Wissens, und e) 
durch jene Läuterung des Wissens, welche lediglich ein Ergebniss 
des erleichterten Verkehres ist und im Allgemeinen den bezeich- 
neten universalen Charakter des Wissens hervorruft. Denn in dem 
  
  
orleiehterten Maasse, als der Denker sich mit anderen Denkern 
besprechen, als der Forscher sein Anschauungsfeld persönlieh 
vergrössern kann, alsihm die geistigen Werthe der Mitmenschen mehr 
und leichter zugängig werden, muss auch das Wissen mehr 
geläutertes Allgemeingut werden; und ist der Verkehr durch die 
universalen Kräfte des Dampfes und der Rlektrieität (obenanstehend 
die erstere im Verkehre zu Lande) universal geworden, so ist es 
auch die Läuterung. Das Beispiel von der Einseitigkeit des Stuben- 
gelehrten und von dem vielgereisten Forscher in unserer Zeit er- 
  
härtet dies genügend. 
$. 2. Sein Antheil an der Ausbreitung des Wissens. 
Die Ausbreitung des menschliehen Wissens erfolgt im Wesent- 
liehen auf zweierlei Art: a) durch die eigentliche Schule, und 5) 
durch den persönlichen Verkehr oder die Schule des Lebens. 
  
  
  
  
  
 
	        
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