ai m ea
120 I. Die geschichtl. Entwickelung u. d. Culturwerth d. Eisenb.
Was die Schule, diesen Ausgangspunkt alles Wissens, betrifft, so
liegt uns die Betrachtung derselben hier ganz fern, und es sei deren
Erwähnung nur dahin gethan, dass der erleiehterte Verkehr
auch den Besuch, namentlich der hohen Schulen wesentlich ge-
fördert hat. Und wenn man bedenkt, dass auf den 8 Universitäten
in Oesterreich-Ungarn allein im Jahre 1872 durch 624 Professoren
auf 9028 Studenten und auf den 20 Universitäten Deutschlands
1870 durch 1505 Professoren auf 13.765 Studenten gewirkt wurde,
so muss diese Lehrentfaltung schon zu einem aliquoten Theile dem
erleichterten Verkehre zugeschrieben werden.
Näher liegt für unsere Betrachtungsskizzen die Ausbreitung
des Wissens durch den ad b) genannten Verkehr; und da muss
wohl in erster Reihe zur Würdigung des Werthes der Ausbreitung
des menschlichen Wissens und des Zweckes der Niveauerhöhung
der allgemeinen Bildung der Menschheit an den Satz von Henry
Thomas Buckle erinnert werden, welcher diesen Werth so ungemein
zutreffend in den wenigen Worten schildert: „Wenn der Verkehr
zunimmt, nimmt die Unwissenheit ab“.
Er ist vollständig einleuchtend, dass unter den sogenannten
Verkehrsmitteln der Schiffsverkehr zur See mit Segel und be-
sonders mit Dampfbetrieb, wegen der Pflege des internationalen
Verkehres; wie auch der hoch entfaltete, gewöhnliche und der Post:
verkehr auf Canälen und auf Strassen; endlich auch die Tele--
graphie ihren hervorragenden Antheil an der heutigen Verbreitung
des menschlichen Wissens haben.
Namentlieh wurde die heutige Verbreitung dieses Wissens
vorbereitet und erfährt sie ihre feinste Ausästung durch die
Strassen und Wasserwege eines Landes, so dass deren Kennzeich-
nung ein nicht geringer Werthmesser für die Aufnahmsfähigkeit der
Oultur ist. Und wie charakteristisch diese Aufnahmsmittel der Cul-
tur in Europa vertheilt sind, lehren uns die beiden folgenden
Tabellen.