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152 I, Die geschicht!. Entwickalung u. d. Culturwerth d. Eisenb.
dadurch kennzeichnet, dass das Verkehrsmittel der Eisen-
bahnen bereits die extremen Productionsländer Nordamerika und
Südrussland befähigt hat, sehr entfernte Binnenplätze, wie Süd-
deutschland und die Schweiz, zur Coneurrenzstätte erwählen zu
können. Was:
b) die Krankheit anbelangt, so kann allerdings das durch
das Mittel der Eisenbahnen sehr erleichterte Reisen die Verschlep-
pung des Krankheitsstoffes leicht befördern; allein selbst die Ver-
schleppung schwächt, wenn sie ausgedehnt ist, die Intensität
des schädlichen Stoffes, und im grossen Ganzen haben jene Aus-
wüchse der Krankheit (wie sie noch im Mittelalter, vermöge der
sesammten Verkehrsstockung so grässlich auftraten, als der
schwarze Tod erschienen, und wie sie uns von Hecker in seinem
Werke über die grossen Volkskrankheiten des Mittelalters so ein-
gehend geschildert werden) aufhören müssen, weil: «) gerade das
erleichterte Reisen die massenweise Entfernung vom Krankheitsherde
einerseits und die Raschheit und Massenhaftigkeit des Verkehres
anderseits die Quantität und Qualität der Hilfeleistung
vermehrt; weil 8) die durch die vervollkomnnetere Bewegung
vermittelte Erhöhung der Civilisation die Wildheit der Natur mehr
denn ehedem beherrscht und dämmt; und weil y) das erleichterte
Reisen in andere Gegenden den Gesundheitszustand insgesammt
verbessert. — Was nun noch:
c) den Krieg betrifft, so ist das Uebel desselben durch die
Eisenbahnen direet und um dessenthalben wesentlich vermindert
worden, weil es durch dieselben aus nahe liegenden Gründen ver-
kürzt wurde. Die indireeten, wohlthätigen Einflüsse der Eisenbahnen
gegen die Seuche des Krieges, zu denen die dureh den Bahnverkehr
verbreiteten Anschauungen der Civilisation, dann die Raschheit der
Beseitigung der Verwundeten und der Gefangenen zu rechnen ist,
gipfeln aber in dem Momente, dass die dureh die Eisenbahnen er-
zeugte Kriegswucht Heere bedingt, deren Kopfzahl die fried
liche Arbeit schon fast nicht mehr nähren kann, und demnach
erstens die Veranlassung zum Kriege immer mehr gemieden und
der Entschluss zur Blutaction immer schwieriger wird, und z wei-
tens das Mittel der physischen Möglichkeit der Kriegführung immer
mehr und mehr weicht.