Full text: Eisenbahn-Unter- und Oberbau (Heft 90)

  
       
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
    
  
  
  
  
LI: 
  
Vorarbeiten. 
4. Arlbergbahn. 
(Pavillon des Welthandels.) 
Die ehemalige Bauabtheilung der k. k. Generalinspection 
der österreichischen Eisenbahnen hat das für uns Oesterreicher so 
ausserordentlich wichtige Arlbergprojeet zur Ausstellung gebracht. 
Dieses Projeet, welches eine eminente Bedeutung für Oesterreich 
desshalb hat, weil es den Anschluss der Provinz Vorarlberg an das 
Reich bezweckt, weil es hervorragenden strategischen und staats- 
politischen Interessen zu dienen bestimmt ist, und weil es endlich 
in der Geschichte der Wege des Welthandels für Oesterreich eine 
neue Epoche zu inauguriren berufen ist, erheischt hierhergehörig 
bezüglich seiner Disposition eine kurze Betrachtung. 
Die Auffassung, dassinunserer Zeitder Kitt der materiellen 
Interessen geradezu unentbehrlich ist, um einen Staatenbund zu 
erhalten, führt zu dem Schlusse: dass ein Culturstaat heutzutage 
ohne ein geeignetes Eisenbahnnetz überhaupt nieht mehr beste- 
hen kann. 
Die Riehtigkeitdes Eisenbahnnetzes gestaltet sich also zu 
einer Lebensfrage für die Gesammtheit des Staates. 
Wir halten nun die Arlberglinie in der österreichischen 
Monarchie für eine in diesem Sinne absolut gebotene Linie, und zwar 
desshalb, weil durch diese Linie Oesterreich zum Durehgangslande 
für einen erheblichen Theil des Welthandels, zur Hebung und 
Kräftigungfür den Handel mit der Schweiz und mit Frankreich gemacht 
werden, respective ohne diese Linie der südöstliche Theil der Monar- 
‚chie im Weithandel aber garnicht eoneurriren kann; und weil endlich 
vitale staatliche Interessen diese Linie dringend erheischen. Be- 
sonders ist die Arlberglinie geboten, seit Italien, die Schweiz 
und Deutschland die St. Gotthardbahn errichten. 
Um den Beweis für diese Sätze führen zu können, ist es vor 
Allem nöthig, derinternationalen Bedeutung der St. Gott- 
hardbahnin Kürze zu gedenken. 
Oftenbar bezweckt man mit der St. Gotthardbahn: 
a) die Hebung des internationalen Verkehres der Schweiz, 
Italiens und Deutschlands unter sich, 
  
 
	        
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