Full text: Eisenbahn-Unter- und Oberbau (Heft 90)

3. Ausarbeitung der Projecte. 201 
Diese Wichtigkeit der Construction von Schichtenplänen, 
erfolge letztere nun aus aufgenommenen Querprofilen, aus eotirten 
Flurkarten, unter Beiziehung trigonometrischer Aufnahmen, photo- 
graphischer Fixirung — oder aus Aufnahmen mittelst des Tacheo- 
meters (welcher in Oesterreich im Jahre 1870 bei der Traeirung der 
Prag-Duxer Bahn von dem Verfasser eingeführt wurde), veranlasst 
uns einen Blick auf die Geschichte der Entstehung der Schich- 
tenpläne zu werfen, zumal diese Entstehungsgeschichte auf der 
Wiener Weltausstellung (Pavillon der additionellen Ausstellung ) 
ihre reichhaltige Vertretung fand. 
Offenbar kann man annehmen, dass die Idee der Herstellung 
von Schichtenplänen aus der Beobachtung des Steigens und Fallens 
der Wasserspiegel entsprungen ist, und thatsächlich führte uns die 
additionelle Ausstellung die sogenannte hydroökonomische Auf- 
nahme des Etschthales zwischen Schloss Tirol und Pasanello vom 
  
  
  
Major Novak des Geniecorps (131 Blätter) und stammend aus dem 
Jahre 1805 als einen der ältesten Schichtenpläne vor. 
Die Erfindung der Herstellung von Schiehtenkarten wird dem 
französischen Geographen Buache zugeschrieben, welcher dieses 
sein Kartensystem schon 1737 der Pariser Akademie der Wissen- 
schaftenin der 1752 veröffentlichten Karte des Departements la 
Manche vorlegte, in welcher Karte die gleichtiefen Meerespunkte durch 
Curven verbunden erscheinen. 
Im Jahre 1771 wurde diese Darstellungsmethode aufs Neue 
von dem Ingenieur du Carla aus Genf und später 1782 durch 
Tupain-Triel angewendet. Seit dieser Zeit wurde die Methode viel- 
fach von Militäringenieuren gebraucht und 1820 durch den um die 
Cartographie so hoehverdienten dermaligeu k. k. Feldzeugmeister 
in Pension Ritter v. Hauslab in der österreichischen Ingenieuraka- 
demie eingeführt. 
Seitens der additionellen Ausstellung war jener exponirte 
Situationsplan des k. k. Thiergartens bei Wien, stammend aus dem 
Jahre 1823, als einer der älteren österreichischen Sehichtenpläne 
bezeichnet, welcher im Maassstabe 1: 14.000 und mit Schichten- 
höhen ä 5 Klafter angefertigt, von Professor Dr. Winkler v. Brücken- 
brand aufgenommen wurde. 
 
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.