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3. Ausarbeitung der Projecte. 205
haben wir als einen in den letzten zwei Jahrzehnten aufgetretenen
Fortschritt auf dem Gebiete .der technischen Traeirung der Eisen-
bahnen das eingehende Studium der Betriebsvarianten zu
verzeichnen, welches die Beurtheilung der Trace hinsichtlich der
Betrachtung der Betriebs-Schwierigkeiten durch Erwägung des Ein
flusses der Radien und der Steigungen zum Gegenstande hat. Be-
kanntlich hat eine der ersten diesfälligen Arbeiten der französische
Ingenieur !’Eveille (1848) geliefert, welcher später die Methoden
von Heider (1856), Dr. Scheffler (1856), Coneybeare (1858),
Stummer (1867), Heyne, Hoffmann (1870), Pontzen (1870), Fink
(1870), Glaser und Morandiere (1870), Strubo (1375) ete. folgten.
Die Anwendung des Aneroides und des Tacheometers,
der Gebrauch der Sehichtenkarten, die Untersuchung der Ver-
kehrsvarianten und der Betriebsvarianten sind demnach die
hervorragendsten jener Errungenschaften der technischen Traeirung,
welche sich der Ermittelung der billigsten Bauvarianten zugesellen.
Auch die Ausstellung zu Wien repräsentirte dieses Streben
der Neuzeit nach allseitig erörterten Bahntracen mehrfach, und
ausser der den technischen Instrumenten gewidmeten Gruppe vor-
nehmlich durch die folgenden Aussteller, respective Objecte:
1. Die Bauabtheilung der k. k. Generalinspeetion der österreichischen
Eisenbahnen,
welche das vollständig und auf Grund von Schichtenplänen aus-
gearbeitete Projeet des Arlberges zur Ansicht brachte.
2. Friedrich R. v. Lössel
braehte unstreitig das interessanteste Ausstellungsobjeet im Gebiete
der Traeirung von Eisenbahnen, nämlich die Darstellung der
Traeirung der Salzkammergutbahn in Modell und Zeichnung zur
Anschauung.
Die österreichische Salzkammergutbahn war auf 33 Kilometer
Länge in 39 Blättern (Sehiehtenplänen), dargestellt, und da jedes
Blatt 0. Meter Länge und 0.; Meter Breite hatte, so erstreckte sich
das dargestellte Terrain über 1957) Kilometer = 3.[7) Meilen
Erdfläche.