III, Abschnitt,
Erd- und Felsarbeiten.
Diese Arbeiten, welche bei den Ingenieurbauten schon von
Alters her eine bedeutsame Cultivirung gefunden haben und beson-
dersim Wasserbaue, im Kriegsbaue undim Bergbaue (hier als Gewin-
nungsarbeit) wesentlich vervollkommnet wurden, haben doch erst
in der Zeit der Eisenbahnen jene wissenschaftliche Bedeutung er-
langt, die in der Feinheit der Disposition und in der Wahl der Über-
wältigungsmittel desshalb gipfelt, weil die Eisenbahnen die zwei
bedeutsamen Forderungen hervorgerufen haben: grosse Massen ver-
schiedenen Festigkeitsgrades ungemein rasch zu überwältigen. Es
hat auch in der That diese gerade durch den Eisenbahnbau hervor-
gerufene Forderung den Erdbau wesentlichen Fortschritten zuge-
führt, und wir vermögen selbst in den letzten beiden Jahrzehnten
ein immerwährendes Ansteigen derselben zu verzeichnen. Über-
blicken wir den heutigen Stand der Kunst des Erdbaues, so lassen
sich namentlich folgende Errungenschaften anführen.
1. Durehbildung .der Theorie des Erdbaues.
Dieselbe ist bereits so weit gediehen, dass sie zu einer selb-
ständigen Disciplin geworden ist, welche sich mit der Frage der
Stabilität und jener der Durchbildung des Momentes der Massen in
die Transportweite (Massennivellement) beschäftiget.
2. Vervollkommnung der Betriebsdisposition.
Dieselbe gipfelt darin, dass wir für jeden localen Fall und jede
locale Anforderung bereits eine Auswahl unter verschiedenen Dis-
positionsmethoden besitzen, wie z.B. der englische Einschnittsbetrieb
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